Читать книгу Die Pferdelords 12 - Der Ritt zu den goldenen Wolken - Michael Schenk - Страница 13
Kapitel 11
ОглавлениеMarnalf hatte den König des Pferdevolkes über die drohende Gefahr und die geplante Versammlung in der Königsstadt informiert. Der Oberherr des Pferdevolkes war klug genug, die Notwendigkeit zu erkennen und Nedeams Entscheidung zu akzeptieren. Er wurde nicht von falschem Stolz beherrscht und unterstützte daher die Vorbereitungen nach besten Kräften. Als nach rund drei Zehntagen die ersten Abordnungen der Völker eintrafen, war alles bereit.
Das Vorhaben, eine Versammlung der Oberhäupter der Völker und Marken im Verborgenen abzuhalten, wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
Pferdefürsten und König des Pferdevolkes traten regelmäßig in Enderonas zusammen und eine solche Zusammenkunft wäre unauffällig gewesen. Die Ankunft von Zwergen, Kronenträgern aus Julinaash und einer Gruppe Barbaren des Dünenlandes ließ sich jedoch nicht geheim halten und ohne Weiteres erklären. Das Eintreffen zweier Irghil und der jungen Lederschwinge Showaa mit ihrem Reiter Anschudar bedeutete für die Bewohner der Königsstadt Enderonas eine Sensation, denn keiner von ihnen hatte zuvor solche Lebewesen zu Gesicht bekommen. Mit Ausnahme der Lederschwinge wurde zudem jede der kleinen Abordnungen von einer Schar Pferdelords oder Gardekavalleristen begleitet, denn die Anreise war nicht ganz ungefährlich. Es gab Raubgesindel im Land, zudem die Anhänger des Renegaten Garwin und die verborgenen Späher der Rumaki. Nedeam und seine Freunde hegten keinerlei Zweifel, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis der Schwarze Lord von der Zusammenkunft erfuhr.
Enderonas, die Königsstadt des Pferdevolkes, lag auf einem Hügel, unmittelbar am Fluss Ronin. Die hohe Palisade und die Häuser bestanden aus Holz, doch die Königsburg selbst war aus soliden Steinquadern errichtet worden, die man im Gebirge des Teanus abgebaut hatte. Hier in der Festung waren die Delegierten der Völker vor den neugierigen Blicken und Ohren anderer geschützt.
Die Bewohner der Burg und die Schwertmänner der Königsmark versuchten ihre Gäste nicht zu auffällig anzusehen, was ihnen sichtlich schwerfiel. Der Anblick der beiden Irghil war schon ungewöhnlich genug, doch die mächtige Lederschwinge Showaa maß, von den beiden Maultentakeln bis zur Schwanzspitze, gute zwölf Längen und dieses Maß wurde in der Spannweite ihrer Schwingen noch übertroffen. Körper und Schädel hatten von oben betrachtet die Form von Dreiecken, deren stumpfe Seite nach vorne wies. Der Rumpf war schlank und leicht und die beiden muskulösen Beine wurden im Flug nach vorne an den Leib gelegt. An der Vorderseite des Kopfes befand sich das einzelne Auge. Es besaß eine breite elliptische Form und zwei schlitzartige Pupillen. Jede der Pupillen war mit einem der Maultentakel gekoppelt und erlaubte es der Lederschwinge, ihre Beute auf große Entfernung zu erkennen und den Brennstrahl zu fokussieren. Die Seiten des Schädels liefen in kurze Steuerschwingen aus, welche das Flugwesen enorm manövrierfähig machten. Unter dem Schädel befand sich der Fressschlitz, an der Oberseite lagen die Membranen der Saugatmung. Der Kopf saß auf einem schlauchartigen Hals, der in den Rumpf überging. Dort begannen die dreieckigen Flugschwingen. Der lederartigen Haut in ihrer Schattierung von Grau und Grün verdankten die Wesen ihre Bezeichnung. Showaa war ein junges Weibchen und so schimmerte ihre Bauchseite in einem sanften Rot. Sie entstammte dem Wurf der alten Feedanaa, der Herrin der Lederschwingen und des Schwingenvolkes. Als die Orks das Reich der Rumaki überrannten, war einem kleinen Teil der Bewohner des Königreiches die Flucht in die Berge gelungen. Hier stießen die Menschen auf die Lederschwingen und lebten nun mit diesen in einer symbiotischen Beziehung zusammen.
„Feedanaa alt“, hatte Showaa Nedeam erklärt, als dieser sie und ihren Reiter Anschudar im Burghof begrüßte. „Nicht mehr viel fliegt. Showaa spricht Feedanaas Worte.“
Anschudar nickte zu ihren Worten. „Ältester Mordeschdar ist darüber nicht sehr glücklich. Er ist kein Freund anderer Völker, wie du weißt. Doch er musste sich Feedanaas Entscheidung fügen.“
Der alte Mordeschdar war der Sprecher der Menschen des Schwingenvolkes. Nedeam hatte ihn kennengelernt und wusste, dass dieser Mann jeden Kontakt zu anderen Völkern ablehnte. Aber Nedeam hatte den Schwingen in einer schwierigen Situation geholfen und besaß seitdem das Vertrauen der alten Schwingenmutter.
Showaas gewaltige Abmessungen erforderten einige Veränderungen an der Ratshalle des Königs. Zwar konnte sie sich gerade noch durch das doppelflügelige Tor hineinbegeben, doch innerhalb der großen Halle musste erst ein Platz geschaffen werden, an dem sie sich zur Beratung niederlassen konnte. Trotz der Größe des Raumes kein leichtes Unterfangen, denn die freie Fläche der lang gestreckten Halle wurde von einer Vielzahl von Säulen unterbrochen, die aus schwarzen und weißen Steinen bestanden.
König Reyodem fühlte sich ein wenig ratlos, was die Sitzverteilung im Rat betraf. Als König des Pferdevolkes stand ihm der Thronsitz zu, doch auch die Könige der zwergischen Kristallstädte und der König des Reiches Alnoa besaßen das Recht auf einen Herrschersitz. Wie es sich mit den anderen verhielt, das war für Reyodem ungewiss. Da er wusste, welche Bedeutung der Versammlung zukam, wollte er keinen Formfehler begehen und berief Nedeam zu sich, um mit diesem darüber zu beraten.
Sie trafen sich in der Königshalle, wo die Vorbereitungen für die Versammlung auf vollen Touren liefen. Bedienstete eilten geschäftig umher, um den Saal zu dekorieren, Erfrischungen bereitzustellen und jedem der Delegierten einen angemessenen Platz herzurichten. An der Stirnseite waren das grüne Banner des Pferdekönigs und das rote des Ersten Königs befestigt worden. Diverse Wimpel und erbeutete Ork-Fahnen standen in ihren Halterungen.
„Nedeam, ich bin verunsichert“, gestand der König. „Die Bedeutung dieses Rates ist mir wohl bewusst und so will ich jedem den Respekt erweisen, der seinem Rang zukommt. Es soll kein Unmut aufkommen, denn die Entscheidungen, die wir gemeinsam zu fällen haben, sind zu wichtig für die Zukunft unserer Völker. Dem Hohen König Venval ta Ajonas, Herr von Alnoa, steht wohl ein Thron zu und ebenso den Zwergenkönigen Balruk von der grünen Kristallstadt Nal´t´rund und Hendruk von der gelben Kristallstadt Nal´t´hanas. Doch bei diesen Kronenträgern aus Julinaash bin ich im Zweifel. Und erst recht bei diesen Irghil und dieser gewaltigen Lederschwinge.“
Nedeam sah seinen König nachdenklich an. „Hoher König, bei diesem Rat müssen wir, wie Ihr selber festgestellt habt, über das Wohl unserer Völker entscheiden. Vielleicht wäre es angemessen, dies auf Augenhöhe zu tun.“
„Gleiche unter Gleichen?“ Reyodem begriff sofort, worauf der Pferdefürst hinauswollte. „Ja, das mag die angemessene Lösung sein. Gleiche unter Gleichen“, sinnierte er. „Wahrhaftig, einer wird des anderen Schwert und Schild sein müssen, wenn wir bestehen wollen. Gut, Nedeam, so soll es nach Eurem Rat geschehen.“
König Reyodem ließ seinen Thron hinausschaffen und durch eine schlichte Konstruktion ersetzen. Behutsam wurden zwei der schlanken Säulen herausgebrochen, da der Pferdekönig ein Rund haben wollte, in dem alle Teilnehmer gleichberechtigt waren.
Währenddessen war man in der Burg vollauf damit beschäftigt, all die Gäste unterzubringen und sich um ihr Wohl und ihre Sicherheit zu sorgen. Jedem wurde eine Schar Schwertmänner als persönliche Wache zugeteilt. Zwar würde keinem der Delegierten Gefahr durch Angehörige des Pferdevolkes drohen, doch in der Stadt waren viele Fremde, da der Handel blühte. Zudem fürchtete man die gestaltwandlerischen Fähigkeiten der Grauen Wesen oder einen gedungenen Mörder.
Doch trotz aller Schwierigkeiten, die sich durch so unterschiedliche Wesen und Charaktere ergaben, konnte die Ratsversammlung am folgenden Morgen eröffnet werden. Es war eine Versammlung, die Nedeam an all seine vergangenen Abenteuer erinnerte, und fast erwartete er, auch einen Abgeordneten der Schwärme der See zu Gesicht zu bekommen.
Die Zusammenkunft entschied über die Zukunft aller und ihre Teilnehmer versuchten dem gerecht zu werden, indem sie ihre formellen Gewänder trugen, um die Bedeutung des Augenblicks hervorzuheben. Wenigstens soweit solche vorhanden waren, denn weder Showaa noch die Irghil oder Heldar-Turiko verfügten über besondere Kleidung.
König Reyodem und alle Pferdefürsten hatten ihre Rüstungen angelegt, zu denen die grünen Umhänge und der Waffengurt mit dem Schwert gehörten. Nur auf die Kopfbedeckungen war verzichtet worden.
Julara-Alecia-Frau, die Kronenträgerin der Frauen von Julinaash, trug ihr goldenes Haar offen, an der Stirn von ihrer Halbkrone an einem goldenen Reif gehalten. Die Herrin hatte das beigefarbene Gewand der Hüterinnen mit rotem Stehkragen und roten Manschetten angelegt. Zwei Plätze weiter saß der Kronenträger der Männer, Jular-Gerot-Mann. Beide begegneten einander mit Respekt, doch ohne sonderliche Sympathie. Auch wenn sich die Geschlechter in jenem fernen Land nicht mehr so feindselig gegenüberstanden, so herrschten doch noch immer Misstrauen und Vorbehalt. Doch die Hinterlist der Nachtläufer hatte beiden aufgezeigt, dass sich mancher Gefahr nur gemeinsam begegnen ließ.
Die beiden Könige der Zwerge führten die zeremoniellen Äxte mit den Kristallschneiden in den Farben ihrer Städte.
Marnalf bevorzugte diesmal eine schlichte Robe, deren lange Kapuze er zurückgeschlagen hatte. Der Knotenstab ruhte in seiner Armbeuge.
An seiner Seite saß Nedeam, der von Llaranya und Fangschlag begleitet wurde. Die Elfin trug ein einfaches Gewand, welches bis auf den Boden fiel und die zartblaue Farbe des elfischen Volkes aufwies. Dazu einen zierlichen Stirnreif und eine Kette, an der das von Nedeam selbst angefertigte Symbol des Pferdevolkes zu sehen war.
Dass Fangschlag an der Zusammenkunft teilnahm, war sicher eine Besonderheit, da er eigentlich kein Volk repräsentierte. Aber sein Wissen über den Schwarzen Lord und dessen Orks würde man sicher anerkennen. Aus diesem Anlass trug er seine alte Rüstung als einstiger Legionsoberführer und dazu das neue Schlagschwert, welches ihm Nedeam als Freundschaftsgabe überreicht hatte.
Die meisten der Anwesenden wussten längst, aus welchem Grund sie zusammengerufen worden waren. Kein Geheimnis währte lange, wenn es von mehr als zwei Personen geteilt wurde, und in den Straßen der Stadt und den Gängen der Burg schwirrten die Gerüchte. Für Nedeam ein Beweis, wie dringlich es sein würde, die richtigen Entscheidungen zu treffen und den Völkern mit einem Rettungsplan eine Perspektive für ihr Überleben aufzuzeigen.
Nedeam kannte alle Anwesenden von seinen Abenteuern und so unterschiedlich ihre Erscheinung und ihre Charaktere auch sein mochten, so hatten sie doch alle zwei Dinge gemeinsam: ein aufrichtiges Ehrgefühl und die Sorge um ihr Volk. Sie alle waren auf ihre Art tapfere Kämpfer, doch würden sie an diesem Tag auch die Weisheit und den Mut aufbringen, die richtigen Entscheidungen zu fällen?
König Reyodem eröffnete die Zusammenkunft mit formellen Worten, in denen er jeden der Anwesenden nochmals vorstellte. Er tat dies ganz bewusst, um hervorzuheben, dass es in diesem Rat nur gleichberechtigte Stimmen geben würde. Es spielte keine Rolle, wie groß oder mächtig ein Volk war, denn sie alle hatten das gleiche Recht, zu überleben. Diese Auffassung, die König Reyodem ausführlich betonte, erfüllte Nedeam mit Stolz auf den Oberherrn des Pferdevolkes.
Im Anschluss erhob sich Marnalf und unterstrich seine Ausführungen mit lebhaften Gesten, während er erklärte, warum das riesige Land dem Tod geweiht war. Alle hatten es schon durch die Gerüchte gehört, doch nun, mit den Erklärungen des Grauen Wesens, bekamen die Worte eine bedrückende Tiefe. Als er geendet hatte, senkte sich für einen Moment Schweigen über den Raum. Im Hintergrund tuschelten zwei Schwertmänner miteinander, bis sie ein halblauter Befehl ihres Scharführers zur Ruhe mahnte.
Mor, der Pferdefürst der Ostmark, erhob sich von seinem Platz und sah die Anwesenden der Reihe nach an. Nedeam hatte noch an der Seite des greisen Bulldemut gekämpft, doch dieser war inzwischen zu den Goldenen Wolken gelangt und Mor hatte seinen Platz übernommen. Mor war kein Mann des Pferdevolkes, sondern ein Mann aus dem Königreich von Alnoa. Als bewaffneter Begleiter eines Handelszuges hatte er sich den Pferdelords angeschlossen, die ihn bereitwillig aufnahmen. Die Kämpfe gegen die Orks hinterließen stets Lücken, die nur schwer zu schließen waren, und im Pferdevolk kannte man keine Vorbehalte gegen jene, die sich ihm freiwillig anschließen wollten. Mor erfreute sich beim Volk und bei den Schwertmännern großer Beliebtheit und hatte gelernt, sein heißes Blut zu zügeln. Er war, wie Nedeam in er Hochmark, zum Ersten Schwertmann der Ostmark aufgestiegen und schließlich zu Bulldemuts Nachfolger gewählt worden.
„Ich habe den Worten des Hohen Herrn Marnalf gelauscht und weiß nun, welche Gefahr er beschwört. Doch ich kann mir keine Gewalt vorstellen, die ein so großes Land wie das unsere zerreißen könnte. Ja, ich weiß, die Kraft der Natur ist gewaltig und konnte selbst den Uma´Roll auseinanderspalten … Doch ein ganzes Land in die Tiefe des Meeres senken? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies die Wahrheit ist.“
„Es ist die Wahrheit.“ Llaranya erhob sich, als sich Mor wieder setzte. „Ich stehe hier als Llaranya-olud-Deshay aus dem elfischen Haus des Urbaums und ich bekenne mit Scham, dass mein Volk Schande auf sich geladen hat.“ Sie berichtete, was Jalan und Elodarion in der Hochmark offenbart hatten, und verschwieg auch nicht, dass es zum Bruch gekommen war. „Ich bin nun eine Frau des Pferdevolkes“, beendete sie ihre Erklärung. „Und zum letzten Mal erhebe ich meine Stimme als Elfin, denn ihr alle wisst, dass ich als solche nicht lügen kann: Was Marnalf sagte, ist wahr und wir alle werden untergehen, wenn wir keinen Plan zur Rettung ersinnen. Einen Plan, der allen Völkern das Überleben sichert.“
Eher zufällig blickte Nedeam in diesem Augenblick zu Fangschlag und erkannte, wie das Rundohr bei diesen Worten unmerklich zusammenzuckte und die Lefzen verzog. Schlagartig begriff der Pferdefürst, in welchem Dilemma sich der Waffenbruder befand. Alle Völker sollten gerettet werden, doch das des Rundohrs war davon ausgenommen. Fangschlag empfand Achtung für die anderen Rundohren. Er hatte oft betont, dass sie vom Schwarzen Lord benutzt würden, so, wie auch er einst getäuscht und benutzt worden war. Wie musste der Krieger sich nun fühlen, da man seine Art von jeglicher Rettung ausschloss? Ja, in diesem Augenblick erkannte Nedeam, welchen inneren Kampf das Rundohr mit sich austragen musste.
„Ein Plan, der alle retten soll?“ König Balruk pochte mit dem Stiel seiner Zeremonienaxt auf die Lehne seines Stuhles. „Wahrhaftig, Hohe Damen und Hohe Lords, ich glaube an die Aufrichtigkeit Eurer Absicht, doch mir scheint, Euch allen ist nicht klar, wovon Ihr da sprecht. Habt Ihr eine Vermutung, wie viele Leben es zu retten gilt und wie das zu bewerkstelligen ist?“
Nedeam blickte seine Elfin verlegen an, denn diese Frage war nur zu berechtigt und er hatte keine Antwort, die sie befriedigt hätte.
„Wir sollten zusammentragen, wie stark unsere Völker sind“, schlug Marnalf vor.
Die Zahl war für die meisten der Anwesenden ein Schock.
Der Pferdefürst der Südmark wirkte hingegen kaum überrascht. „Tausende leben in den großen Städten unserer Reiche, doch es gibt nur wenige Städte. Die meisten von uns leben in den zahlreichen Weilern und Dörfern oder den unzähligen Familiengehöften, die über das ganze Land verstreut sind. Ich hatte sogar eine weit größere Anzahl befürchtet.“
„Wir würden Hunderte von Schiffen benötigen“, ächzte der Pferdefürst der Nordmark.
„Tausende“, korrigierte Venval ta Ajonas. Der König des Reiches von Alnoa erhob sich, um das Wort zu ergreifen. „Doch es ist nicht unmöglich. Alnoa versteht sich auf den Bau von Schiffen.“
„Hier geht es um den Bau Tausender von ihnen“, knurrte Hendruk. Der Zwergenkönig zwirbelte erregt die Enden seiner Bartzöpfe. „Kann Alnoa so viele hervorbringen?“
Venval überlegte. „Es wird alle Kräfte erfordern. Wir brauchen sehr viele und sehr große Schiffe, um all die Seelen zu retten.“
„Bedenkt, dass wir nicht nur Raum für all die Leben benötigen“, wandte Nedeam ein. „Sie brauchen auch Nahrung und Trinkwasser und zudem Hilfsmittel, um sich eine neue Heimat erschaffen zu können.“
„Ja, wohin sollen wir denn fliehen?“, warf der Kronenträger von Julinaash ein. „Schließlich können wir nicht für unendliche Zeiten auf dem Wasser treiben. Wir brauchen ein Land, in dem wir siedeln können.“
König Balruk klopfte erneut mit dem Axtstiel auf die Seitenlehne. „Man kann selbst auf dem Wasser leben. Die Clans der Zwerge der Meere tun dies seit vielen Jahrtausendwenden.“ Er hob beschwichtigend die Hand, als erregtes Gemurmel einsetzte. „Ich will zugeben, dass mir diese Vorstellung auch nicht behagt. So, wie die Brüder der Meere dem Wasser verbunden sind, so sind wir dies mit unseren Bergen.“
„Sagt, guter König Balruk, wenn Eure Brüder der See auf dem Wasser leben, so werden sie doch über Schiffe verfügen, nicht wahr?“
Balruk sah den Fragesteller an und schüttelte dann den Kopf. „Jeder der Clans lebt auf einer schwimmenden Stadt aus Flößen und verfügt nur über ein oder zwei kleine Handelsschiffe. Zudem würde es Jahreswenden brauchen, um sie alle zusammenzurufen, damit sie uns helfen können. Wahrhaftig, sie würden nicht zögern, uns zu helfen, doch ich fürchte, sie haben dazu keine Mittel.“
„Das Gleiche gilt wohl für Telan“, seufzte der König von Alnoa. „Es ist ein fernes Menschenreich, mit dem wir Handel treiben. Doch es liegt mit einem unheimlichen Insektenvolk im Krieg.“
„Erinnert euch der Zahl unserer Völker.“ Nedeam dachte an die begrenzten Möglichkeiten der Hochmark. „Ein fremdes Reich wird kaum die Möglichkeit haben, uns alle aufzunehmen und zu ernähren.“
„Wir brauchen ein neues Land.“ Pferdefürst Mor sprang auf. „Eines, welches uns eine Zukunft bietet und uns gehört.“
„Showaa fliegt.“ Die Köpfe wandten sich der riesigen Schwinge zu. „Schwingen fliegen.“ Das einzelne Auge schien auf Nedeam zu fokussieren. „Showaa suchen Pfad. Showaa suchen Land.“
„Bei den Finsteren Abgründen.“ Nedeam schlug die Hände ineinander. „Natürlich. Ich hätte selbst darauf kommen sollen.“
„Darf man erfahren, worum es geht?“ Die Stimme der Kronenträgerin klang irritiert.
„Als wir in das Land des Schwarzen Lords marschieren mussten, um dessen unheilvolle Faust zu vernichten, da brauchten wir einen verborgenen Pfad, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden“, erklärte Nedeam. „Showaa fand ihn aus der Sicht der Schwinge.“
„Ich verstehe.“ Julara-Alecia-Frau lächelte und betrachtete Showaa forschend. „Kann sie weit fliegen?“
„Sehr weit.“ Showaas Reiter Anschudar trat ein Stück vor. „Und sie wird gewiss nicht alleine fliegen. Das Schwingenvolk wird nach einem neuen Land für eure Völker und sich selbst suchen. Lederschwingen sind sehr schnell und sie können viele Tageswenden in der Luft bleiben. Wir werden ein neues Ufer finden.“
Damit nahmen Showaa und Anschudar den Versammelten eine große Sorge ab. Einer der Pferdefürsten zog spontan sein Schwert und stieß es zustimmend mit der Klinge auf den Boden. Der metallene Schlag fand seinen Widerhall, als die anderen seinem Beispiel folgten.
„Damit wären wir wieder bei den Schiffen“, erinnerte Venval ta Ajonas. „Wir brauchen viele Schiffe und wir brauchen sie schnell.“
„Wie rasch könnt ihr mit dem Bau beginnen?“, erkundigte sich Reyodem.
„Wir brauchen sehr große Schiffe und diese müssen wir erst konstruieren“, erläuterte Venval. „Es reicht nicht aus, die bestehenden Schiffsbauten einfach nur zu vergrößern. Die Schiffe müssen ihrer Größe und der Last, welche sie tragen sollen, angepasst werden. Es mag eine Jahreswende vergehen, bevor wir eine geeignete Konstruktion ersonnen haben.“
„Eine Jahreswende“, murmelte ein Pferdefürst betroffen.
„Das ist keine verlorene Zeit“, beschwichtigte Venval. „Denn während man die Konstruktion ersinnt, können jene Anlagen errichtet werden, die man zum Bau der vielen Schiffe benötigt.“
„Marnalf dachte hierbei an die Stadt Mintris am Fluss Genda.“
Venval sah Nedeam und Marnalf an und nickte. „Eine gute Wahl. Der Fluss ist lang, tief und breit und er bietet genug Raum. Zudem ist er vor den Gezeiten geschützt und weit von der Grenze entfernt. Allerdings werden die Wälder bei Mintris nicht genug Holz hergeben.“
König Reyodem räusperte sich. „Wir müssen bedenken, dass der Schwarze Lord unsere Vorbereitungen entdecken wird. Er wird nicht einfach hinnehmen, dass wir uns in Sicherheit bringen und er mit dem Land untergeht. Nein, er wird uns bestürmen.“
„Dann müssen wir die Grenzfesten verstärken!“, rief einer der Pferdefürsten.
„Das hat noch Zeit.“ Marnalf lächelte sanft. „Der finstere Herrscher versteht sich nicht auf den Bau von Schiffen. So wird er abwarten, bis wir die unseren erbaut haben, und sie uns dann abnehmen wollen. Ich glaube also nicht, dass jetzt schon akute Gefahr droht. Doch je weiter unsere Arbeit fortgeschritten ist, desto bedrohlicher wird die Lage werden.“
„Der Schwarze Lord ist nicht dumm“, grollte Fangschlag. „Er wird ebenso leben wollen wie ihr und dies gilt ebenso für die Krieger der Legionen. Sie werden kommen und stürmen.“
Nedeam überlegte. Er trat an Fangschlags Seite. „Ich habe manches Mal gegen die Orks gekämpft. So, wie es viele der hier Versammelten schon taten. Sie werden uns mit enormer Macht berennen und ich glaube nicht, dass die Grenzfesten sie aufhalten können.“
„Die Festen sind stark und wir werden sie weiter ausbauen und ihnen mehr Truppen senden“, versicherte Venval.
„Trotzdem werden sie fallen“, entgegnete Nedeam mit düsterer Stimme. „Eine Weile mögen sie standhalten, doch letztlich wird man sie hinwegfegen. Bedenkt, dass es ja einen Zeitpunkt gibt, an dem unsere Völker auf die Wanderschaft gehen. Wenn sie alle nach Mintris und zu den Schiffen marschieren, so werden wir viele Pferdelords und Gardisten brauchen, um ihren Marsch zu schützen und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Und wenn nur eine der Grenzfesten vorzeitig fällt, werden die Legionen wie eine Flut in unsere Länder gelangen. Sie werden wissen, dass es um ihr eigenes Leben geht, und werden nach Mintris stürmen.“
„Im offenen Kampf haben wir sie noch immer geschlagen“, meinte Reyodem. „Unsere Pferdelords haben sie niedergeritten.“ Er sah zu Venval. „Und die Gardekavallerie Alnoas versteht sich ebenso auf den Kampf.“
„Und auch die Axtschläger der Zwerge!“, rief Balruk und hieb den Stiel der Axt entschlossen auf die Lehne.
„Und die Dan der Irghil“, versicherte deren Oberhaupt.
Nedeam hob die Hand und bat um Schweigen. „Ja, wir werden kämpfen und wir werden gut kämpfen, das ist gewiss. Doch bedenkt die Zahl des Feindes. Mag einer der Unseren auch zehn der Orks erschlagen, so fällt dies bei der Masse unserer Gegner kaum ins Gewicht. Doch jeder tote Kämpfer reißt eine Lücke in unsere Reihen, die wir nicht auffüllen können.“
Erneut war Fangschlag zu vernehmen. „Ein Rundohr braucht kaum drei Zehntage, um ein vollwertiger Kämpfer zu werden. Ein Menschenmann braucht hingegen viele Jahreswenden.“
„Das ist wahr“, räumte Reyodem ein. „Doch uns bleibt keine Wahl.“
Marnalf klopfte mit seinem Knotenstab auf den steinernen Boden der Halle. „Ihr braucht eine zweite Grenze.“
„Eine zweite Grenze?“
Der Magier lächelte. „Die Grenzfesten an den Pässen werden nur eine Zeit lang standhalten. Früher oder später müssen sie fallen. Dann wäre das ganze Land offen und die Legionen können es überschwemmen. Es sei denn, es gibt eine zweite Grenze, die sie aufhalten kann.“
„Eine zweite Grenze“, murmelte Reyodem. „Wahrhaftig, eine zweite Grenze.“
Venval ta Ajonas leckte sich über die Lippen. Er sah Marnalf an, der zustimmend nickte. „Der Hohe Herr Marnalf hat diesen Gedanken schon einmal mit mir besprochen.“
„Hört, hört“, knurrte einer der Pferdefürsten.
Venval ließ sich durch die angedeutete Kritik nicht beirren. „Eine solche zweite Grenze muss zwei Aufgaben erfüllen: die Flüchtlinge und die Schiffe schützen und die Feinde aufhalten, bis alle an Bord gelangt sind. Der Kampf an den Grenzfesten wird uns bereits deutlich geschwächt haben. Es wäre irrig, anzunehmen, dass wir keine schweren Verluste hinnehmen müssten. Daher werden wir nicht stark genug sein, eine lange Verteidigungslinie zu beziehen und diese zu halten. Aber wenn wir diese zweite Grenze nicht zu sehr ausdehnen, dann werden unsere Kämpfer Schulter an Schulter stehen.“ Er warf einen Blick zu dem Irghil und lächelte merklich. „Oder auch Schulter an Schere.“
Der Irghil knickte zustimmend seine drei Augenstiele nach vorne.
„Wo soll diese Grenze verlaufen?“
„Von Rhokaris schräg auf Mintris zu. Beide Städte können die Ankerpunkte der zweiten Grenze bilden. Zwischen ihnen verlaufen viele große und kleine Hügel, die sich gut zur Befestigung eignen. Dazwischen werden wir Mauern oder wenigstens starke Palisaden ziehen.“
„Warum ausgerechnet dort?“
„Bis nach Gendaneris hinunter gibt es genug Raum für die Schiffe und alle unsere Flüchtlinge. Es wird unbequem und eng sein, doch wir werden alle lang genug versorgen können, bis sie die Schiffe bestiegen haben. Entlang der Handelsstraße von Gendaneris gibt es viele fruchtbare Weiden für das Hornvieh und die Pferde. Um die Hafenstadt Gendaneris herum liegen ausgedehnte Wälder. Doch der wichtigste Punkt ist, dass wir dort von drei Seiten geschützt sind. Der Fluss Genda, das Südmeer und das Gebirge des Teanus bilden unüberwindliche Hindernisse für den Feind. Er muss gegen die zweite Grenze anrennen, wenn er zu den Schiffen will.“
„Das klingt mir vernünftig und ich stimme dafür, diese zweite Grenze dort zu errichten“, meinte König Reyodem. Nedeam und die anderen Pferdefürsten stießen ihre Klingen zustimmend auf den Boden. Während die Schwertspitzen der anderen die Funken stieben ließen, hinterließ die elfische Klinge Nedeams einen winzigen Einschnitt im Stein.
Die übrigen Teilnehmer bekundeten ebenfalls ihre Zustimmung.
„So ist es also beschlossen“, stellte Reyodem fest. „Doch noch immer bleiben wichtige Fragen offen. Wer bewältigt all die Arbeit, woher werden all die erforderlichen Mittel kommen und wann sollen sich die Völker auf die Wanderung nach Mintris begeben?“
„Und wie halten wir all das verborgen?“, warf der Kronenträger von Julinaash ein.
„Überhaupt nicht.“ Nedeam bemerkte die ungläubigen Gesichter einiger der Anwesenden, aber Marnalf und andere nickten verstehend. „Unser bester Schutz wird es sein, wenn der Schwarze Lord von der Gefahr und unserem Vorhaben erfährt.“
„Wie das?“
„Weil dieses Wesen der Finsternis sicherlich ebenso am Leben hängt wie wir alle. Denkt an Fangschlags Worte. Der Gebieter der Orks und Rumaki wird erkennen, dass eine Rettung nur mit den Schiffen möglich ist, die wir erbauen. Er ist genauso auf diese Schiffe angewiesen wie wir.“
„Ich verstehe.“ Die Kronenträgerin lächelte widerstrebend. „Das verschafft uns Zeit, denn er wird erst zuschlagen, wenn die Schiffe bereit sind.“
„Dann jedoch mit aller Macht“, stimmte Reyodem zu. „Und darauf müssen wir vorbereitet ein.“
„Lasst es mich einmal zusammenfassen, damit wir nichts vergessen.“ Marnalf lehnte den Knotenstab wieder in die Armbeuge und hob die andere Hand. „Um die Stadt Mintris, entlang des Flusses Genda werden wir die Schiffe erbauen. Zwischen Rhokaris und Mintris errichten wir die zweite Grenze. Unsere Völker informieren wir über die drohenden Gefahren und wie wir ihnen begegnen wollen. Sobald sich die Schiffe der Fertigstellung nähern, verlassen unsere Völker ihre Heimstätten und wandern nach Mintris. Zu jenem Zeitpunkt wird die Gefahr durch den Schwarzen Lord akut werden und alle Truppen müssen bereitstehen.“
„Wann müssen wir vorbereitet sein?“ Der Pferdefürst der Westmark deutete auf die Kronenträger aus Julinaash und die beiden Zwergenkönige. „Für uns vom Pferdevolk ist es ein recht kurzer Weg nach Mintris, doch unsere Freunde, die Zwerge und das Volk von Julinaash, müssen weite Strecken bewältigen. Wann soll ihr Marsch beginnen?“
„Der Bau der Schiffe wird Jahreswenden benötigen.“ Venval ta Ajonas schien viel vom Schiffsbau zu verstehen, wie seine folgenden Worte verrieten. „Für ein großes Schiff braucht man zwei Jahreswenden und über zehntausend Bäume. Nebst vielen Händen, welche die Arbeiten ausführen. Normalerweise verwendet man abgelagertes Holz, das nicht mehr frisch ist. Dadurch verhindert man, dass es sich verzieht. In Anbetracht des drohenden Untergangs können wir jedoch nicht sechs Jahreswenden warten, bis das Holz bearbeitet wird. Hier werden sich die Schiffsbauer etwas einfallen lassen müssen. Da man viele Schiffe braucht und wir etliche davon gleichzeitig erbauen müssen, wird es wohl sechs oder sieben Jahreswenden dauern, bis wir bereit sind. Wenn alles in seiner Zeit gelingt und wenn wir alle unsere Kräfte vereinen.“
Llaranya erhob sich nochmals. „In den Provinzen von Mintris und Gendaneris gibt es viel Wald für den Schiffsbau. Ich schlage jedoch vor, das Holz aus den ferneren Wäldern zu holen.“
„Das bedeutet mehr Arbeit und längere Wege“, wandte der König von Alnoa ein.
„Ja, das tut es. Doch so schonen wir die Wälder, die im Schutz der zweiten Grenze liegen.“
„Dem stimme ich zu.“ Mor pochte mit der Klinge auf den Boden. „Das ist vernünftig und taktisch klug. So bleibt uns genug Reserve an Holz, wenn der Feind uns an der Verteidigungslinie berennt.“ Er sah Marnalf eindringlich an. „Wie viel Zeit bleibt uns? Ihr, Graues Wesen, habt Euch mit dieser Frage befasst. Was glaubt Ihr? Reicht die Zeit, um uns zu retten?“
„Es mögen fünf Jahreswenden sein. Vielleicht auch zehn oder deren zwanzig.“ Marnalf zuckte mit den Schultern. „Ich vermag dies nicht vorherzusagen. Niemand vermag das. Wir werden beachten müssen, wie häufig und wie stark die Erde bebt. Werden die Erderschütterungen stärker und erfolgen sie in immer kürzeren Abständen, so nähert sich die Zeit, da wir das Land verlassen müssen.“
„Also ist der Zeitpunkt eher ungewiss“, knurrte Mor enttäuscht. „Das wird dem Volk nicht gefallen und die Ungewissheit und Furcht schüren.“
„Bevor sich die Schiffe nicht der Vollendung nähern, können die Wanderungen nicht beginnen“, sagte Venval entschieden. „Die Provinzen Alnoas wären nicht in der Lage, all die Mägen über einen längeren Zeitraum zu füllen.“
Hitzige Worte und die verschiedensten Standpunkte wurden ausgetauscht, doch an den Tatsachen ließ sich nicht rütteln. Im Grunde waren sich die Anwesenden einig, doch um aus den bisherigen Zustimmungen und groben Gedanken einen genaueren Plan zu formen, benötigten sie drei volle Tage und es gab nur wenige Ruhepausen. Der Stolz der Herrscher ließ nicht zu, dass ihre Völker als Bittsteller zu den Schiffen gelangten, was nicht unbedingt für die Lebewesen in ihren Reichen gelten musste. So entzündete sich plötzlich manche Debatte an Kleinigkeiten, bis endlich auch die letzte Klinge zustimmend auf den Boden stieß.
Man merkte selbst Marnalf die Erschöpfung an, als er in den Kreis der Versammelten trat und sich auf seinen Knotenstab stützte. „Unser Plan gleicht einem Netz aus Handelsstraßen, die es nun mit Leben zu erfüllen gilt. Ein jeder muss seine Aufgabe erfüllen und dabei seiner eigenen Straße folgen, bis sie ihn und sein Volk nach Mintris führt. Sagt euren Völkern die Wahrheit. Wir könnten sie nicht verborgen halten. Wenn wir es versuchten und sie davon erführen, so würde das Vertrauen schwinden. Doch das Vertrauen und die Kraft unserer Gemeinschaft sind die Grundlage, dass es für uns alle Hoffnung gibt.“
„Eines steht fest“, seufzte König Reyodem. „Wenn die Wanderungen beginnen und der Schwarze Lord dann zum Sturm ansetzt, so wird es ein blutiges Rennen zu den Schiffen geben.“