Читать книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis - Страница 10

VI.

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Meiner Hand ist das Herz entflohen, ihr Herzenbesitzer!

Wehe! bei Gott! Weh mir! denn das Geheimnis ist weg!

Gestern tönte so schön von Wein und Rosen Aodi

Bringet den Morgenwein, o ihr Betrunkenen her!

Schau in das Glas! es ist der Spiegel des griechischen Königs,

Alle Plane Daro’s wirst du erspähen darin1

Gnädiger Herr! aus schuldigem Dank für blühenden Wohlstand

Fraget doch eines Tags, wie es Derwischen ergeht.2

Ruhe hienieden und dort verbürgen diese zwei Worte:

Liebreich begegne dem Freund, Feinden begegne mit Gunst.

Mir ward Eintritt ins Land des guten Namens versaget.

Tadler, gefällt es dir nicht, änd’re das ewige Los.

Dieser bittere Saft, dem Weisen die Mutter der Laster3

Schmeckt viel lieblicher mir als ein jungfräulicher Kuss:

In unfreundlicher Zeit genieß’ und freu dich des Rausches!

Dieser Alchimiker macht Bettler wie Karun beglückt.4

Sträube dich nicht, sonst wirst du wie Kerzen in Gluten verflammen,

In der Geliebten Hand werden die Steine zu Wachs.

Persische Schöne verleihn mit ihren Worten das Leben,

Greisen und Frömmlingen gib Schenke die Kunde davon!

Ach, nicht mit Willen besudelt Hafis die Kleider mit Weinfleck.

Frommer Lehrer, verzeih! O du verzeihest es ihm.

1Alexanders Spiegel, berühmt in der orientalischen Fabellehre. Er brauchte nur hineinzusehen, um auf der ersten Blick alle Plane Daro’s (Darius’) zu durchschauen.

2Eine Anrede an den Geliebten, der als Schah erscheint, während ihn der Liebende als Derwisch anspricht.

3Mahommeds Wort über den Wein.

4Der Wein ist ein Alchimiker, der Bettler so reich macht wie den ägyptischen König Karun, der unermessliche Schätze besaß.

Der Diwan

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