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XV.

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Gnädig bist du, wenn du

Nicht verwehrst dem armen Harut,

Dass er nach Verlangen

Schau ins Auge seinem Marut.1

Von der Liebe Leiden –

Bin ich überhäuft wie Harut,

Wollte Gott, ich hätte

Nie gesehen meinen Marut!

In des Kinnes Grübchen

Wäre nicht gefallen Harut,

Hätte nicht entlehnet

Deiner Schönheit Schatten Marut.

Rosen blühn, ihr Peris,

Kommet auf die Fluren Haruts;

Nachtigallen singen,

Trunken von dem Auge Maruts.

Qual und Leiden

Kostet mich die lange Trennung,

Zeig’ dich gnädig, dass einst

Auch Hafis dein Antlitz sehe!

1Harut und Marut, zwei Engel, welche, von Gott auf die Erde gesandt, Menschentöchter verführten und dann selbst gegeneinander in Liebe entbrannten; Suhre (Venus), ein tugendhaftes Weib, das ihre Anträge zurückgewiesen hatte, ward zur Belohnung für ihre Tugend in den Himmel versetzt, wo sie im Morgenstern die Laute spielt zum Reigen der Sterne. Harut und Marut aber wurden zur Strafe ihrer Missetaten in einem Brunnen bei Babel bei den Füßen aufgehängt, wo sie bis ans Ende der Welt so hängen bleiben, unterdessen aber allen, die sich dem Brunnen nahen und mit ihnen sich unterhalten wollen, in der Zauberei Unterricht geben; aus dieser sonderbaren Mythe fließen die häufigen Anspielungen in den erotischen persischen Gedichten, wo bald der Zauberreiz des Geliebten nur der Zauberkraft dieser beiden gefallenen Engel, und bald das Kinngrübchen mit dem Brunnen, in dem sie aufgehänget sind, verglichen wird.

Der Diwan

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