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IX.

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Sage, Morgenwind, mit Schmeicheln

Jener lieblichen Gazelle,

Auf die Berge, in die Wüsten

Hat die Liebe mich getrieben.

Warum frägt der Zuckerhändler

(Herr, erhalte ihm das Leben)

Warum frägt er nicht ums Wohlsein

Seines Zucker-Papageies?

Wenn du bei dem Liebchen sitzest,

Wein an seiner Seite trinkest,

O erinnre dich der Freunde,

Die umher gleich Winden irren.

Wisse, Rose, dir geziemt es

Nicht so stolz zu sein auf Schönheit,

Dass aus Stolz du nach der irren

Nachtigall nicht einmal fragest.

Nur mit guter Art und Weise

Wirst du den Geliebten fangen,

Denn es gehen kluge Vögel

Nicht ins Netz und in die Schlinge.

Wer belehrt mich, warum diese

Dunkeln Augen, hohe Formen,

Diese vollen Mondsgesichter

Mir so gar nicht hold sein wollen!

Deiner Schönheit fänd’ ich wahrlich

Gar nichts anders auszusetzen,

Als dass insgemein die Schönen

Nichts von Treu’ und Liebe wissen.

Für den Umgang mit den Freunden,

Für die Gunst des Glückes dankbar,

Sei auch eingedenk der Fremden,

Die durch Heid’ und Wüsten streifen.

Was ists Wunder, wenn im Himmel,

Durch Hafisens Lied gewecket,

Zu dem Lautenspiele Suhres1

Der Messias Reigen tanzet?2

1Suhre oder Sohre auf Arabisch, auf Persisch Nahid (Anaitis), der weibliche Genius des Morgen- oder Abendsterns, ehemals ein tugendhaftes Weib auf Erden, welches die in menschlicher Gestalt die Erde durchpilgernden Engel Harut und Marut umsonst zu verführen sich bemühten. Diese wurden zur Strafe in einem Brunnen bei Babylon an den Füßen in Ketten aufgehangen, Suhre aber zur Belohnung ihrer Tugend unter die Sterne versetzet, wo sie als himmlische Venus auf der Laute die Melodien spielt, nach denen die Sphären tanzen.

2Der Messias oder nach Sudi Hasreti Issa, der Herr Jesus.

Der Diwan

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