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Vorwort

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Dieser Band zur Einführung in die Erzähltheorie für Erstsemestrige ist der Initiative der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt und insbesondere von Frau Jasmine Stern zu verdanken, die mich mit Beharrlichkeit dazu überredete, auch einmal einen Einführungsband zu schreiben, und die auch die Geduld aufbrachte, so lang zu warten, bis ich für diese Aufgabe Zeit und Muße fand. Das Verfassen dieses Buches hat mir in vielfacher Weise zu neuer Sicht auf, wie ich dachte, altbekannte Probleme verholfen und mich dazu gezwungen, komplexe Sachverhalte so zu durchdenken, dass sie relativ simpel dargelegt werden konnten. Ich war selbst sehr überrascht, dass sich sogar in der Anordnung der Themen in die einzelnen Kapitel, die zunächst logisch vorgegeben schien, interessante Umgewichtungen zu früheren Modellen ergaben. Die Arbeit an diesem Band hat mir zudem eine gute Ausrede dafür geliefert, mich wieder mehr mit erzähltheoretischen Fragen zu befassen, Sekundärliteratur aufzuarbeiten und wieder einmal eine Vorlesung für das Studium generale zu halten. Wegen des Rahmens als Einführung in die Erzähltheorie konnten allerdings nur wichtige Aspekte der Erzählforschung und streng selektierte Verweise auf Sekundärliteratur berücksichtigt werden. Schließlich verdanke ich dem vorliegenden Projekt auch die einmalige Chance, mein eigenes erzähltheoretisches Modell in deutscher Sprache zusammenzufassen, was für Nichtanglisten, die sich nicht durch 400 Seiten Towards a ‚Natural‘ Narratology durchquälen wollen, schon lang ein Desiderat der deutschen Erzählforschung war.

Für die kompetente Bearbeitung des Manuskripts danke ich Frau Susanne Nagel, die die einzelnen Kapitel von handschriftlichen Vorlagen ins Reine tippte und den Text formatierte. Die Endfassung wurde von Frau Luise Lohmann und Frau Laura Deneke erstellt. Für das Fahnenlesen, Ergänzen von bibliografischen Angaben und Erstellen des Literaturverzeichnisses gebührt meinem Team von MitarbeiterInnen Dank, die mich in der heißen Phase der Endabfassung mit Engagement unterstützten: Jan Alber, Kerstin Fest, Thomas Lederer und Tina Schurreit. Narratologisches Feedback kam von Jan Alber, Manfred Jahn und Greta Olson. Auch bei diesen Personen möchte ich mich sehr herzlich für ihre Unterstützung bedanken.

Abschließend bleibt mir nur zu hoffen, dass der vorliegende Band für viele Studierende das Niveau getroffen hat, das sie als erste Einführung in erzähltheoretische Fragen und Analyseinstrumente benötigen. Ich habe mich bemüht, im vorgesteckten Rahmen eine Marktlücke zwischen den anderen sehr kompetenten Einführungen in die Erzählanalyse zu schließen, die entweder ausführlicher angelegt sind, für das Niveau zwischen Hausarbeit und Dissertation konzipiert sind oder sich intensiver mit der praktischen Erzähltextanalyse auseinander setzen. Ich sehe dieses Buch auch als einen Versuch, englischsprachige Standardwerke wie Rimmon-Kenans Narrative Fiction oder Mieke Bals Narratology, die beide in revidierter Fassung aufliegen, dahingehend zu komplementieren, dass ich kontextuelle, thematische und historische Aspekte der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Erzählung in die Narratologie mit zu integrieren suche. In dieser Hinsicht bin ich meinen Prinzipien treu geblieben, die mich zu einer möglichst umfassenden Erzähltheorie verpflichten, die literaturgeschichtliche und interpretative Fragen mit berücksichtigt.

Gewidmet ist dieser Band meinen zwei narratologischen Lehrern und Vorbildern – Franz Stanzel, bei dem ich 1982 dissertierte und der mich zuerst in die Erzähltheorie einführte, und Dorrit Cohn, die mir durch ihre Unterstützung den Wiedereinstieg in die Narratologie ermöglichte, mich in der heißen Phase der Habilitation betreute und mir als Wissenschaftlerin ein strahlendes Vorbild geblieben ist.

Freiburg im Breisgau, Sommer 2005

Erzähltheorie

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