Читать книгу Vater werden - Nicola Schmidt - Страница 19

Wo soll unser Kind zur Welt kommen?

Оглавление

Auch wenn es noch sehr früh erscheint: Es gibt ein paar Fragen zur Geburt, die wir uns jetzt schon klar machen sollten. Wir brauchen sie noch nicht zu lösen, aber je früher uns klar ist, dass sie auftauchen werden, desto besser können wir uns auf sie vorbereiten. Also schauen wir schon einmal kurz auf die Geburt – ja, auch wenn das noch sehr, sehr lange hin zu sein scheint.

Wir können zwischen verschiedenen Geburtsorten wählen. Grundsätzlich sind das Kliniken, Geburtshäuser und unsere eigenen vier Wände, wenn wir uns für eine Hausgeburt entscheiden. Bei Kliniken gibt es zudem eine große Spannweite vom beschaulichen Kleinstadtkrankenhaus bis zur hochtechnisierten Uniklinik mit angeschlossener Neonatologieabteilung.

Auch auf die Auswahl der Menschen, die dabei sind und uns unterstützen, wenn das Baby kommt, können wir Einfluss nehmen. Wenn wir uns dazu früh Gedanken machen und darüber sprechen, haben wir ausreichend Zeit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wir wirklich wollen und brauchen – und das ist gar nicht so einfach und kann viele Gespräche, Spaziergänge und Beratungen lang dauern. Das letzte Wort liegt in jedem Fall bei der werdenden Mutter, aber auch hier ist es wichtig zu wissen, wie sie zu ihrer Entscheidung kommt, damit wir sie besser unterstützen können.

Die wichtigste Frage ist: Wo können wir unser Kind sicher zu Welt bringen? Und das heißt in diesem Fall: Wo fühlt sich die Gebärende sicher? Was braucht sie? Was wünscht sie sich für die Geburt? Je nach Naturell kann das bedeuten, dass medizinische Sicherheit im Vordergrund steht (dann ist eine Klinik mit neonatologischer Station die richtige Wahl) oder eher der Wunsch nach einer vertrauten Atmosphäre mit viel Raum, die Geburt nach unseren Wünschen zu gestalten (in diesem Fall kommt eine Haus- oder Geburtshausgeburt infrage).

Wo auch immer das Kind zur Welt kommt, die Hebamme spielt wieder eine zentrale Rolle: Sie wird die werdenden Eltern während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett begleiten. Das muss nicht immer dieselbe Person sein, aber viele Frauen wünschen sich zum Beispiel, dass zumindest während der Geburt ein und dieselbe Person für sie da ist oder wenigstens Kolleginnen, die ihnen vertraut sind. Fremdes Personal in Krankenhäusern ist immer ein Roulettespiel: Vielleicht versteht man sich gut, vielleicht auch nicht. Sich vorher kennenzulernen, kann ein großer Vorteil sein.

Allerdings ist es gerade bei der Krankenhausgeburt oft nicht möglich, ein festes Hebammenteam kennenzulernen, viele Kliniken können keine Eins-zu-eins-Betreuung garantieren. In diesem Fall kann man in viele, aber nicht alle Krankenhäuser in Deutschland eine Beleghebamme mitnehmen. Es ist wichtig, dies im Wunschkrankenhaus zu erfragen. Alternativ kann das Kind in einem Geburtshaus oder zu Hause zur Welt kommen. Hier ist eine Eins-zu eins-Betreuung durchgehend gewährleistet.

Dennoch kommen 98 Prozent aller Kinder in Deutschland in Krankenhäusern zu Welt – manche Eltern denken, es wäre die sichere Option, andere wissen gar nicht, dass es auch andere Geburtsorte gibt, und wieder andere haben schlicht nicht die Wahl, weil es in ihrem Ort keine Hausgeburtshebammen mehr gibt. In jedem Fall müssen wir uns jetzt informieren und planen, denn Hebammen sind in Deutschland zunehmend ausgebucht (siehe »Das geht alle an: Hebammenmangel statt guter Hoffnung?«, >).

Vater werden

Подняться наверх