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Wie ernähren sich Schwangere?
ОглавлениеWenn die Schwangerschaft festgestellt ist, dann wird ab jetzt alles, was die Frau isst, als Baustein für das Ungeborene genutzt. Sie sollte sich also ausgewogen und möglichst gesund ernähren, muss aber nicht »für zwei« essen. Richtig kalorienaufwendig ist erst die Stillzeit (bis zu 600 Kalorien mehr am Tag).
Und wie ist es mit den Nährstoffen, also Vitaminen und Mineralien? Auf dem Markt gibt es unzählige Präparate mit Nahrungsergänzung, die angeblich die »optimale Versorgung für das Baby« sicherstellen sollen.
Fährt der fürsorgliche, gut organisierte Papa jetzt also schnell zur Drogerie und erstellt einen Tablettenplan? Nein, denn was Schwangere zusätzlich brauchen und ob überhaupt, ist erstens sehr umstritten und zweitens von Fall zu Fall unterschiedlich.
Grundsätzlich empfohlen wird Schwangeren nur die Supplementierung von Folsäure (400 Mikrogramm (µg) pro Tag) und Jod (100 bis 150 µg pro Tag). Hier muss man die Schwangerschaft aber entweder geplant oder früh bemerkt haben, wenn es einen Effekt haben soll: »Folsäure allein oder in Kombination mit Vitaminen und Mineralstoffen verhindert Neuralrohrdefekte«, wenn sie vor der Empfängnis und in den ersten zwölf Wochen eingenommen wird.11 Was die Nahrungsergänzung mit Jod angeht, gibt es Vor- und Nachteile und keine eindeutige Studienlage. Nur bei speziellen Risikoschwangerschaften gibt es sinnvolle Ergänzungen, in diesem Fall werden Ärztin und Hebamme die Eltern darüber informieren.
Für auf dem Markt erhältliche Präparate lautet das Fazit der Verbraucherzentrale daher: »Auch drei Jahre nach dem letzten Check gilt bei den Herstellern oft noch das falsche Prinzip ›viel hilft viel‹.«12 Die meisten Präparate sind schlicht zu hoch dosiert. Tatsächlich lässt sich der zusätzliche Bedarf an Nährstoffen über die ausgewogene Ernährung abdecken – Zusatzpräparate erzeugen für Eltern vor allem eins: Zusatzkosten.