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Was beim Baby passiert
Оглавление»Juchuh, schwanger!« oder »Oh nein! Schwanger!« – Wie auch immer die erste Reaktion auf den positiven Test ausfällt, jetzt ist es klar: Hier wächst ein Kind heran.
Mit welchem Verfahren auch immer – es haben sich eine Eizelle und eine Samenzelle getroffen, ob im Mutterbauch, in einer Petrischale oder in einer Leihmutter, und es beginnt die permanente Zellteilung. Hier wird es richtig spannend, denn wenn wir den kleinen Menschen beim Wachsen beobachten, können wir viel über uns selbst lernen, warum wir so sind, wie wir sind, und so funktionieren, wie wir funktionieren.
Die allerersten Anfänge unseres Kindes sind eher schlicht: In den ersten Wochen bildet sich erst ein Zellhaufen, der sich dann zu einem kleinen Rohr zusammenfaltet – es entsteht das »Neuralrohr«, in dem sich später das Zentralnervensystem befinden wird. Zusätzlich formt sich die Struktur, die sich später in Mund, Speiseröhre, Darm und Beckenbodenausgang differenziert – so haben wir alle uns einmal entwickelt.
In diesem Stadium der Menschwerdung hängen diese Strukturen noch sehr eng zusammen. Jetzt lässt sich verstehen, warum sich auch der Beckenboden bei der Geburt öffnet, wenn die Gebärende den Mund öffnet: Weil diese Strukturen eng miteinander verbunden waren und immer noch sind.
Wir wissen heute, dass einige Weichen im Leben des Kindes schon jetzt gestellt sind. Die Eltern vererben nicht nur ihre DNA, sondern auch ihre Epigenetik und damit auch ihre Erfahrungen (und die ihrer Eltern und Großeltern) an ihr Kind.
Gleichzeitig ist diese Epigenetik ein Leben lang veränderbar – die Schwangerschaft ist eine wichtige Phase dafür, aber auch noch die Kleinkindzeit und in gewissem Maße tatsächlich das ganze Leben.
Nach etwa vier Wochen ist unser Baby fünf Millimeter groß, es hat eine Wirbelsäule, ein Zentralnervensystem und ein Gehirn. Sein klitzekleines Herz hat begonnen zu schlagen. Bereits ab der sechsten Woche können wir das im Ultraschall sogar sehen.