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1.7 Frauen können besser zuhören
ОглавлениеFrauen sind sensitiver, einfühlsamer und gehen mehr auf ihren Gesprächspartner ein. Das jedenfalls können wir uns Tag ein Tag aus anhören. Nun könnten wir diesen Abschnitt mit einem einfachen logischen Argument abhandeln: Da Frauen deutlich mehr reden, als Männer, bleibt ihnen folglich auch deutlich weniger Zeit, der anderen Seite zu zuhören. Aber nehmen wir uns die Zeit und gehen etwas mehr ins Detail:
Kennen Sie die klassische Frage von der eigenen Mutter (alternativ dem angetrauten Eheweibe oder einer beliebigen anderen weiblichen Person) beim Mittagessen: „Willst Du noch ein paar Kartoffeln?“
Hierbei handelt es sich offensichtlich um eine rein rhetorische Frage, der das Aufklatschen der Kartoffeln auf ihrem Teller so unwiderruflich folgen wird, wie das Amen in der Kirche.
War „Nein, danke!“ Ihre Antwort und Sie setzen nun nach: „Ich habe doch gerade gesagt, dass ich keiiiine Kartoffeln mehr will, weil ich längst satt bin!“ hört ihnen diese Frau schon das zweite Mal nicht richtig zu.
Anstatt korrekt zu entgegnen „Entschuldige, ich war gerade mit dem Gedanken woanders.“, werden Sie von ihr zu hören bekommen: „Schmeckt Dir mein Essen etwa nicht? Ich habe mir so viel Mühe gegeben!“ Und während Sie noch tief Luft holen, kommt der Knockout: „Ich stehe den ganzen Vormittag in der Küche während Du es Dir in Deinem Hobbykeller gemütlich machst!“
Sparen Sie sich also jede weitere Diskussion und kämpfen Sie künftig nicht mehr gegen das Unvermeidliche an!
Nehmen wir einmal an, dass dieses selektive Hörvermögen mit dem weiblichen Mutterkomplex zusammenhängt, denn Frauen haben im Allgemeinen das Bedürfnis, ihre Umwelt / ihren Mann zu bemuttern. Wahrscheinlich hat die Natur das so eingerichtet, um sie auf die Mutterrolle vorzubereiten. Solange sie gut kochen kann und danach die Küche auch wieder selber aufräumt – warum nicht. Damit können wir Männer leben!
Wenn sie uns mit ihrem Sendungsbewusstsein allerdings zu sehr nervt, muss gegen gesteuert werden.
Wenn Sie Ihre Allerliebste bitten „Du Schatz, ich brauche jetzt einmal eine Viertelstunde Ruhe!“ ist dies eigentlich eine klare und sicherlich nicht böse gemeinte Aussage, die keiner weiteren Interpretation bedarf. Ihre Frau wird dies aber sofort mit folgender Kausalkette auslegen: „Er will sich nicht mehr mit mir unterhalten. -> Ich bin ihm vollkommen egal -> Er liebt mich nicht mehr! -> Er hat eine andere!“ und die nächste Viertelstunde werden Sie ganz gewiss keine Ruhe haben!
Anderes Beispiel: Technik! Haben Sie schon einmal versucht, Ihrer Frau zu erklären, wie der neue Flachbild-Fernseher mit HDTV-Auflösung, Twin-Tuner, 2000 Seiten-Speicher für den Teletext und Bild-in-Bild-Funktion funktioniert? Hatten Sie dabei noch das Gefühl, dass Ihre Frau Ihnen zuhört, nachdem Sie Ihr die Tasten für Ein / Aus, Laut / Leise und die Programmwahl gezeigt hatten? Konnten Sie Ihre Frau schon einmal in ein längeres Gespräch über das Für und Wider, warum Sie sich für einen Plasma- und nicht für einen LCD-Bildschirm entschieden haben, verwickeln? Natürlich nicht!
Auch ohne ein Weiterbildungsseminar in Körpersprache mitgemacht zu haben, würde Ihnen eines sofort klar werden: Ihr weiblicher Partner interessiert sich nicht die Bohne für das, was sie ihm da gerade mitzuteilen versuchen.
Frauen hören also dann zu, wenn es sie interessiert. Und nur dann! Nun wollen wir ehrlich sein – das ist nachvollziehbar und bei Männern grundsätzlich sicherlich nicht anders. Zumindest zeigen wir aber unser offensichtliches Desinteresse nicht mit Zwischenfragen vom Typ: „Gab es denn den Fernseher nicht auch passend zu unserer Schrankwand?“ oder quengligen Kommentaren „Bei den kleinen Tasten der Fernbedienung werde ich mir doch hoffentlich nicht meine Fingernägel abbrechen!“
Zusammenfassend kann also festgestellt werden: Frauen können zwar gut zuhören, allerdings nur, solange es Themen betrifft, die sie auch interessieren. Mit anderen Worten: Solange sie sich mit Ihresgleichen unterhalten! Das können wir Männer aber genauso gut – einem kleinen Schwatz mit unseren Kumpels sind wir schließlich grundsätzlich auch nie abgeneigt. Laut einer Umfrage des Gewis-Instituts für die Frauenzeitschrift „Freundin“ fühlen sich 59% der Männer von ihrer Partnerin nicht richtig verstanden. Bei den Frauen liegt der Anteil nur bei 43%. (96)