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1.1 Frauen sind die besseren Autofahrer

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Ja zugegeben, dass hat bisher nun wirklich keiner unserer werten Leser wirklich geglaubt. Wenn Sie doch der Meinung sein sollten, dann muss ich Ihnen leider an dieser Stelle mitteilen: Sie halten offenbar das falsche Buch für sich in Ihren Händen! So unglaublich diese These aber auch klingen mag, es wird trotzdem immer wieder versucht, dieses Bild zu erzeugen. Dabei wird gern zum Mittel der Statistik gegriffen. Zum Glück wissen wir aber, dass wir keiner Statistik trauen dürfen, die wir nicht selber gefälscht haben! Ein gewisses Maß an Skepsis ist also angesagt, wenn wieder einmal anhand irgendwelcher Verkehrsverstöße oder Unfallzahlen

Frauen als die besseren Autofahrer postuliert werden.

Doch klären wir erst einmal grundsätzlich die Frage, wie man den Begriff „besserer Autofahrer“ definieren sollte. Ist es derjenige, der

 am schnellsten sein Fahrzeug von Punkt A nach B bewegt?

 ein Auto problemlos in eine auch noch so enge Parklücke einparken kann?

 sich in unbekannter Umgebung am besten orientieren kann und sein Ziel auch ohne pausenloses Nachfragen findet?

 einen Reifen selber wechseln kann und auch bei erforderlichen Kleinstreparaturen wie das Wechseln einer Glühlampe oder einer Sicherung nicht gleich in Panik gerät?

 der am seltensten in einen Unfall verwickelt wird?

Bei den ersten 4 Anstrichen fällt die Beantwortung sicherlich leicht und wird auch kaum vom anderen Geschlecht bestritten werden: Es ist ganz klar der Mann! Deshalb ersparen wir uns hierfür eine weitere Beweisführung. Selbst 25% der Frauen sind schließlich der Meinung, dass Vertreter ihres eigenen Geschlechtes nicht einparken können. (Bei den Männern glauben das nur erstaunlich geringe 29%) (4)

Für Punkt 5 soll uns immer wieder eingeredet werden, dass Frauen vorsichtiger und weniger aggressiv fahren und deshalb weniger in Unfälle verwickelt sind. Das stimmt vordergründig gesehen sogar, denn im Jahr 2005 waren sie nur für 33,84% der Unfälle im Straßenverkehr verantwortlich. (5)

Für uns Männer besteht deshalb aber noch nicht die Notwendigkeit, verschämt unser Haupt zu neigen, denn dies ist natürlich nur die halbe Wahrheit:

Wenn man die Problematik allein nach den durch das jeweilige Geschlecht verursachten Verkehrsunfällen oder Verkehrsverstößen betrachten würde, würden in einer internationalen Rangliste die Frauen Saudi-Arabiens sicherlich an der Spitze mit den wenigsten Verkehrsverstößen auftauchen. Die Sache besitzt allerdings nur den kleinen Schönheitsfehler, dass es in Saudi-Arabien Frauen untersagt ist, einen Führerschein zu erwerben und sich selber hinter ein Steuer zu setzen.

Solange man die Unfallhäufigkeit nicht mit der gefahrenen Strecke ins Verhältnis setzt, ergibt sich nur ein unvollständiges Bild. Frauen haben im gleichen Zeitraum nur 32% der auf Deutschlands Straßen gefahrenen Strecke zurückgelegt (6) und sind somit überdurchschnittlich oft als Unfallverursacher verantwortlich! Tatsächlich verursachen sie nämlich knapp 9% mehr Unfälle in Bezug auf die zurückgelegte Strecke als die männlichen Fahrer.[4]

Auch nach anderen Quellen sind Autofahrerinnen – gemessen an ihrer Fahrleistung und Verkehrsbeteiligungsdauer – häufiger in Unfälle verwickelt, als Autofahrer. 38% der unfallbeteiligten männlichen PKW-Fahrern erleiden einen Personenschaden. Bei den PKW-Fahrerinnen liegt dieser Prozentsatz mit 52% deutlich höher. (7) Dazu muss fairer Weise gesagt werden, dass in dieser Statistik nicht nach der Unfallschuld differenziert wird.

Interessanterweise schwankt das Unfallrisiko von PKW-Fahrerinnen auch stärker im Jahresverlauf als das der Männer. Auffällig hoch sind die Unfallzahlen der Fahrerinnen im Winter.

Selbst wenn der Mann die Unfallschuld trägt, muss es erlaubt sein zu fragen: War vielleicht indirekt eine Frau beteiligt? Der Möglichkeiten gibt es viele: Bei Auffahrunfällen hat aus juristischer Sicht in der Regel der Auffahrende Schuld und nicht der oder die vor ihm Fahrende, der / die zunächst vor der Ampel beschleunigt, es sich dann aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen anders überlegt und plötzlich eine Notbremsung hinlegt, weil die Ampel gerade auf Gelb umgesprungen ist.

Und leider berücksichtigt auch keine Statistik die Mitschuld der Beifahrerinnen bei Unfällen nach dem Motto „Da hättest Du eben links abbiegen müssen!“ oder ein einen Adrenalin-Stoß erzeugendes „Haaalt!!!“ - kurze Pause, die durch quietschende Reifen der Notbremsung gefüllt wird – „Ich habe meinen Lippenstift zu Hause vergessen!

Welcher Autofahrer ist noch nicht am Steuer zusammengezuckt, wenn er gestresst im Stop and Go Verkehr von seiner Beifahrerin darauf aufmerksam gemacht wird: „Daaa – hast Du eben das schicke rote Kleid im Schaufenster gesehen?

Mit dem Handy am Ohr während des Fahrens zu telefonieren, ist mittlerweile verboten, weil dadurch die Aufmerksamkeit für das Straßengeschehen reduziert wird. Warum aber wird mit gleicher Begründung nicht das Dauerreden mancher Beifahrerin verboten? Und warum darf sich frau eigentlich ungestraft an der Kreuzung den Lippenstift nachziehen oder das Make-up überprüfen? Müsste die Benutzung des fahrerseitigen Make-up-Spiegels bei laufendem Motor nicht genauso verboten werden?

Eine Werbekampagne des Modehauses H&M im Jahr 1993 mit der Wuchtbrumme Anna Nicole Smith (1967 – 2007) in Unterwäsche und aufreizender Pose soll mehrere Auffahrunfälle in europäischen Großstädten verursacht haben. In Norwegen mussten die Plakate sogar durch Parlamentsbeschluss überklebt werden.

Wir alle sind Bertha Benz (1849 – 1944) bis heute dankbar, dass sie ohne Wissen ihres Mannes die erste Fernfahrt - 106 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim - im von Carl Benz entwickelten Motorwagen zurückgelegt und damit dem Automobil letztendlich zum Durchbruch verholfen hat.

Der französischen Rallyefahrerin.Michèle Mouton gelang 1981 als erster Frau

der Gesamtsieg bei einem Rallye-Weltmeisterschaftslauf in San Remo mit ihrem Audi quattro. 1982 unterlag sie in der Fahrerweltmeisterschaft nur knapp gegen Walter Röhrl. Sieht man einmal von wenigen weitern Ausnahmen, wie der Rallye Paris-Dakkar-Gewinnerin Jutta Kleinschmidt, ab, so ist der Motorsport weitgehend eine reine Männer-Angelegenheit. Oder können Sie vielleicht auf Anhieb den Namen einer Formel1-Rennfahrerin nennen? Doch, doch, davon hat es in der Geschichte der Formel 1 durchaus mehrere gegeben:

Wenn sie den klangvollen Namen der Italienerin Lella Lombardi mit scharfen Fotos in Männerzeitschriften assoziieren, liegen Sie vollkommen falsch. Diese Dame war die bisher erfolgreichste weibliche Formel1-Fahrerin (Saison 1974 – 1976) und zudem einzige Frau, die bisher überhaupt in die Punkteränge gefahren ist. Und das denkbar knapp: 1975 erhielt sie 0.5 Punkte für den 6. Platz beim GP von Spanien, da das Rennen vorzeitig abgebrochen wurde. Es erübrigt sich somit jeder weitere Kommentar.

Bei dem nun schon seit 1989 von der Zeitschrift Autobild organisierten jährlichen Wettbewerb „Deutschlands bester Autofahrer“ – einer Kombination aus praktischen Tests - wie rückwärts Einparken, Ausweichmanövern oder eine Spritspartour - und einer theoretischen Prüfung – landeten bisher ausnahmslos Männer auf den vorderen Plätzen. Damit die Quote für die Frauen nicht ganz so blamabel ausfällt, wurde zwischenzeitlich sogar eine entsprechende Frauenquote eingeführt: Von den 50 Plätzen der Endausscheidung wurden neben den 40 Siegern der Vorrunden und den 5 besten Zweitplazierten sogar 5 Extraplätze für Frauen reserviert. Trotzdem landete z.B. 2006 die beste Frau auf Platz 17. (8) Deshalb wurden 2007 noch einmal die Regeln zu Gunsten der Frauen abgeändert: Seitdem gibt es eigene Vorausscheide nur für Frauen und die Frauenquote wurde ein zweites Mal erhöht. Erst im Finale traten dann die 12 in den Vorausscheiden ermittelten Frauen gegen 24 Männer an. Allerdings half auch dies nichts: Trotz einer Verhältnisses Frau zu Mann von nunmehr 1:2 landete die bestplatzierte Frau 2007 erst auf Platz 18 (!). Die Frauen wurden in diesem Jahr von den Männern dermaßen deklassiert, dass sich Autobild sogar jeden Kommentar dazu verkniff und diesen doch für jeden männlichen Leser einer Autozeitschrift sicherlich nicht uninteressanten Aspekt einfach totschwieg. Im Jahr 2008 belegte die beste Frau immerhin Platz 10, in den darauffolgenden Jahren schaffte es von den 10 Frauen unter den 40 Finalisten erneut keine auf einen der ersten zehn Plätze.

Durch diesen jährlich stattfindenden Wettbewerb werden natürlich auch wertvolle statistische Erkenntnisse hinsichtlich des unterschiedlichen fahrerischen Könnens von Mann und Frau gewonnen: Laut Autobild sind bei der Übung „Bremsen und Ausweichen auf glatter Fahrbahn“ die weiblichen Fahrer sogar pauschal besser als die männlichen. Tournee-Leiter Michael Weykopf sieht die Begründung darin, dass Frauen mehr Gefühl entwickeln und ihre Aufmerksamkeit besser auf den Punkt fokussieren können. Aber schon beim Elch-Test wird die heile Welt wieder hergestellt, denn hier sind die Männer dann um rund zehn Prozent schneller. Und schließlich kann durch den Wettbewerb auch das bekannteste Vorurteil praktisch bestätigt werden: „Um fehlerfrei einzuparken, brauchen die Frauen astronomisch mehr Zeit, etwa doppelt so lange.“ (9)

Diese Aussage steht allerdings im krassen Gegensatz zur weiblichen Selbsteinschätzung: Der Aussage „Rückwärtseinparken ist für mich kein Problem.“ stimmen nämlich laut einer Studie des AXA-Konzerns aus dem Jahr 2003 erstaunliche 73% der deutschen Frauen zu (Männer 85%). (10)

Nun kann frau anführen, dass sie sich einfach weniger für das Autofahren interessiert. Wer erzielt schon herausragende Resultate bei einer Sache, für die er kein wahres Interesse zeigt. Dem ist aber erstaunlicherweise gar nicht so! Denn wenn mann der gleichen Studie Glauben schenken darf, 1000 Personen waren dafür befragt worden, so fahren Frauen sogar lieber Auto als Männer: 87% der Frauen und nur 84% der Männer stimmten der Aussage zu „Ich fahre wirklich gerne Auto“. (10)

Wir werden später noch aufzeigen, dass Männer besser räumlich denken können, risikofreudiger sind und eher rationelle Entscheidungen treffen können. Dies sind schließlich die elementaren Voraussetzungen, um im heutigen Straßenverkehr mit schwimmen zu können, ohne selber zur Behinderung und Gefahr für andere zu werden.

Einer, der es wissen sollte, der Chef der britischen Regierungsbehörde für Führerscheinprüfungen, Mr. Cummins, äußerte sich gegenüber der „Sunday Times“ (11) dahingehend, dass Männer "viel mehr natürliches Talent" zum Autofahren als Frauen hätten, die in der Regel "eine ganze Menge mehr Unterricht" benötigten, bevor sie ihren Führerschein erlangen. "Alles in allem scheinen sich Männer die grundlegenden Fahrkenntnisse schneller anzueignen."

Weiterhin teilte Mr. Cummins mit, dass britische Männer im Durchschnitt nur 12,2 Stunden praktischen Fahrunterricht benötigen um die Führerscheinprüfung zu bestehen, während Frauen auf 15,3 Stunden kommen. Außerdem ist es bei Frauen um 40% wahrscheinlicher, dass sie bei der Fahrprüfung während der Übung „Wenden in 3 Zügen“ durchfallen würden.

Ob Mr. Cummins bei seiner Aussage, dass Frauen etwas länger brauchen, auch an seine Landsmännin Venida Crabtree dachte, können wir nur mutmaßen. Die Britin konnte im Jahr 2005 nach 33 Jahre und ca. 40 Fahrprüfungen im Alter von 50 endlich den eigenen Führerschein in die Hände nehmen.

Das klingt rekordverdächtig, wird aber zumindest was die Anzahl der Prüfungen betrifft noch von der Südkoreanerin Cha Sa-sson übertroffen, die seit April 2005 fast an jedem Werktag eine Führerscheinprüfung absolvierte. Ende 2009, im 950. Anlauf schaffte sie endlich die erforderlichen 60 von 100 Punkten und kann sich seitdem voll auf die praktische Prüfung konzentrieren.

Nun wollte ich eigentlich an dieser Stelle auf Beispiele von Frauen verzichten, die schon einmal eine U-Bahn Treppe mit der Einfahrt zu einer Tiefgarage verwechselt haben - ein Missverständnis, das häufiger eintritt, als mann gemeinhin erwarten dürfte. Und auch die Autofahrerin, welche es im Frühjahr 2009 in einer halben Stunde nicht schaffte, sich aufgrund des starken Verkehrs am Autobahn-Dreieck Hamburg-Nordwest in den laufenden Verkehr einzufädeln und deshalb schließlich entnervt ihr Auto auf der Standspur stehen ließ, verdient sicherlich eher Mitleid als Spott.

Die Versuchung ist aber einfach zu groß, dem geschätzten Leser nicht wenigstens ein paar Highlights der letzten Jahre typisch weiblicher Missgeschicke im Straßenverkehr aufzuführen:

 In Florida befand sich im Jahr 2009 eine Frau mit ihrem Auto auf dem Weg zum Friseur. Beim Rechtsabbiegen übersah sie einen Roller-Fahrer, der zuerst in den linken Kotflügel ihres Autos krachte, danach auf dessen Windschutzscheibe landete von wo er schließlich auf die Fahrbahn fiel. Die Autofahrerin setzte unbeirrt ihren Weg zu ihrem Figaro fort, wo sie anschließend in aller Ruhe ihr Haar verschönern lies. Die 77-jährige Fahrerin entschuldigte ihr Verhalten später gegenüber der Polizei damit, dass sie zwar ein Geräusch gehört hätte, sich dabei aber gedacht hätte, nur über einen Randstein gefahren zu sein. Denn Roller-Fahrer auf ihrer Windschutzscheibe hatte sie angeblich nicht bemerkt!

 Im Jahr 2003 erschien bei einer Polizeidirektion in Koblenz / Rheinland Pfalz eine Blondine mittleren Alters und wollte eine Anzeige aufgeben, weil die Scheibe an der Fahrertür ihres Autos entwendet wurde. Die Dame war der Meinung, dass es sich nur um das Werk von Profis handeln könnte, da keinerlei Glassplitter zu finden waren. Eine „kriminaltechnisch geschulte Beamtin“ begab sich daraufhin mit der Geschädigten zu dem Fahrzeug, nahm das Tatobjekt kurz in Augenschein und - kurbelte die Scheibe wieder hoch.

 Im Januar 2009 erschien in Bremen eine 72-jährige Rentnerin bei der Polizei und wollte eine Anzeige aufgeben, weil ihr Auto aus der Garage gestohlen worden war. Die Frage des Polizisten, ob sie das Auto eventuell irgendwo anders geparkt haben könnte, verneinte sie energisch. Das vermisste Auto fand sich erst wieder an, als ein Nachbar sein Auto in seiner Garage parken wollte: Diese war bereits besetzt, denn dort stand - vorbildlich geparkt - das Auto der Dame.

 Auch jene 61-jährige Bayerin sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden, die nach einer Einkaufsfahrt im Jahr 2007 einen Anruf von der Polizei erhielt, welche ihr mitteilte, dass sie gerade ein Auto entwendet hatte: Sie war vorher zum Supermarkt des Dörfchens Balzhausen mit ihrem 13 Jahre alten Golf gefahren und nach erfolgreichem Einkauf mit einem 11 Jahre alten Opel Astra nach Hause zurückgekehrt. Beide Autos waren nicht abgeschlossen und der Zündschlüssel steckte. Doch entscheidend für die Verwechslung war letztendlich, dass auf beiden Autoradios der gleiche Sender „Bayern I“ lief. Nur der Vollständigkeit halber sollte es noch erwähnt werden: Das andere Auto gehörte übrigens auch einer Frau.

 Nachdem sich im März 2009 besorgte Anwohner bei der Braunschweiger Polizei gemeldet hatten, stoppte diese eine Autofahrerin. Die 62-jährige hatte mit ihrem roten Kleinwagen 50-mal einen Kreisverkehr umrundet, um das neue Auto einzufahren. Nach einem negativen ausgefallenen Alkoholtest und einer mündlichen Verwarnung konnte die Dame nach Hause fahren.

Aber halten wir uns mit unserem Spott zurück. Schließlich passieren auch Vertretern des männlichen Geschlechtes hin und wieder solche peinlichen Missgeschicke. Denken wir dabei nur an jenen bemitleidenswerten Mann, dessen Navigationssystem ihn ins Wasser leitete, da es nicht den Unterschied zwischen einem Fähranleger und einer Brücke kannte und der neben dem Schaden auch noch ausgiebig Spott verdauen musste.

Halbe Parkhaus-Etagen werden mittlerweile für Frauenparkplätze reserviert. Diese finden sich aber bei weitem nicht nur an den dunklen Stellen der Parkhäuser, sondern auch dort, wo die Gefahr für Leib und Leben relativ gering sein dürfte, es sich aber einfach besser und bequemer einparken lässt. Aber halten wir uns an dieser Stelle mit Kritik zurück, denn zumindest sinkt durch die Frauenparkplätze die Wahrscheinlichkeit, dass die Autos der Männer beschädigt werden!

Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass Frauen sich auf einer Landkarte so wenig orientieren können, wie ein Legastheniker auf der Speisekarte eines französischen Restaurants. Dem eifrigen Leser dieses Buches ist klar, warum: Schließlich muss man dazu abstrahieren können!

Unser tief verinnerlichter männlicher Leitspruch lautet hingegen: „Und wenn Du keinen Weg findest, findet ihn niemand.“ (Galadriel in „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“)

Unberücksichtigt bleiben in der Statistik natürlich auch die Fälle, in denen die Strafe milder oder gleich ganz ausfällt, weil attraktive Blondinen dem Polizisten mit unschuldigem Augenaufschlag berichten, dass sie nur vor Aufregung zu schnell gefahren sind, weil sie gerade mit ihrem Ex Schluss gemacht haben.

Hat eine Politesse bei Ihnen schon einmal das Argument strafmildernd gelten lassen, dass Sie Ihr Auto nur deshalb kurz im absoluten Halteverbot abgestellt haben, weil Ihre Frau Sie sitzen gelassen hat und Sie deshalb zum Stressabbau dringend eine Stange Zigaretten vom Kiosk an der Ecke brauchten?

Ein ähnlicher Effekt ist auch bei älteren Menschen zu beobachten, die bei Kontrollen durch Polizeibeamte öfter mit einer mündlichen Verwarnung davonkommen.

Seit Einführung automatischer Blitzanlagen Ende der 90er Jahre in Großbritannien ist die Zahl der dort erwischten über 60-jährigen Temposünder allerdings erheblich gestiegen: Bei den Männern um 540%, bei den Frauen sogar um 1200 Prozent (!) (12)

Die technische – hauptsächlich durch uns Männer initiierte - Entwicklung kommt den Frauen natürlich entgegen, denn Autofahren wird immer einfacher: Die Zeiten, in denen das Auto noch angekurbelt werden musste, liegen zum Glück schon einige Jahrzehnte zurück. Und auch der Einsatz des Chokes bei kaltem Motor oder das Zwischengas beim Schalten sind schon lange automobile Geschichte. Automatikgetriebe und elektronische Helfer wie ABS und ESP verhindern grobe Fahrfehler und machen die automobile Fortbewegung sicherer. Durch entsprechend angepasste Tankrüssel und Tanköffnungen ist es mittlerweile praktisch unmöglich, ein Auto falsch zu betanken, zudem gleicht die moderne Motorsteuerung es aus, wenn anstatt Super Normal oder umgekehrt getankt wurde. Und selbst die Angst vorm klassischen Reifenwechsel gehört dank verbesserter Materialzuverlässigkeit, Notfallreparatursets in Sprayform oder des zunehmenden Einsatzes von Run-Flat-Reifen weitgehend der Vergangenheit an.

Navigationssysteme entlasten das weibliche Orientierungsvermögen und elektronische Abstandswarner erleichtern das Einparken. Und wenn erst einmal vollautomatische Einparkhilfen auf dem Massenmarkt zur Verfügung stehen, werden Frauen in der Unfallstatistik sicherlich noch besser abschneiden.

Wenn man sieht, wie manche Frauen beim Ein- und Ausparken das Spiel von Kupplung und Gaspedal beherrschen, könnte man hin und wieder schon anzweifeln, dass Frauen die feineren sensorischen Fähigkeiten besitzen sollen – aber da sind wir schon wieder bei einem anderen Vorurteil, was hinterfragt werden sollte.

Nun gut – Männer sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren: Dem aktuellen James Bond – Darsteller Daniel Craig wird nachgesagt, dass er nur Autos mit Automatik-Getriebe fahren und deshalb seinen ersten Dienstwagen, einen Aston Martin, erst nach dessen Umbau von Handschaltung auf Automatik von der Stelle bewegen konnte.

Frauen werden von den Autoherstellern zunehmend als Kunden umworben. Wie man vermuten dürfte, beschränkt sich das aber bei weitem nicht nur auf japanische Kleinwagen oder trendige Autos, wie den Mini von BMW oder das eine oder andere Cabriolet. Heimlich still und leise passt selbst die Firma Porsche – der Name steht eigentlich eher für die Erfüllung unserer kühnsten Männerträume – ihre Autos an die Bedürfnisse von Frauen an. Dies muss nach außen nicht immer so offensichtlich sein, denn die Nützlichkeit von Bremskraftverstärker (Serie seit 1978) oder Servolenkung (ab 1989) können auch wir Männer noch nachvollziehen. Aber schon bei Einführung der Schaltautomatik Tiptronic (ab 1990) - der Durchschnittsfahrer sollte damit schneller die 100er Marke erreichen als mit einer Handschaltung - sehen wir Männer unsere Toleranzbereitschaft arg strapaziert. Die Tiptronic wurde übrigens auf dem US-amerikanischen Markt auch abwertend als „Chicktronic“ (Hühner-Automatik) verspottet. Deutsche Hardcore-Porschefans bezeichneten entsprechend ausgestattete Autos hingegen schon gern einmal als „Tipse“.

Die Notwendigkeit einer elektrische Sitzhöhenverstellung (ab 1984) in einem Sportwagen bietet schon erheblichen Diskussionsbedarf und mit dem im gleichen Jahr eingeführten fahrerseitigen Make-up-Spiegel dürfte Porsche wohl endgültig seiner männlichen Kundschaft in den Rücken gefallen sein.

Und wie schaut es aktuell bei Porsche aus? Betrachten wir uns doch einmal eines der absoluten Spitzenprodukte aus der Sportwagenschmiede, den Porsche 911 GT3 RS (415 PS / 305 KW, Höchstgeschwindigkeit 310 km/h). Auch bei einem absoluten Autolaien dürfte diese eindrucksvolle Modellbezeichnung nicht gerade Assoziationen an ein Frauenauto wecken. Entsprechend charakterisiert auch Porsche selbst diesen Boliden mit Straßenzulassung: „Reduzierung auf das Wesentliche“, „Noch näher am Motorsport“, „Konsequenter Leichtbau“, „Interieur … ist auf Motorsport ausgelegt“ (13) Umso mehr verstört uns deshalb, wenn wir bei einem Blick in die Preisliste auf folgendes serienmäßige Ausstattungsdetail stoßen: „beleuchteter Make-up-Spiegel in den Sonnenblenden (Fahrer- und Beifahrerseite)“ (14)

Wozu um Himmels willen braucht der Fahrer eines deutlich über 300 km/h schnellen Supersportwagens, bei dem es auf jedes Gramm Gewicht ankommt, einen beleuchteten Make-up-Spiegel?

Abgesehen davon weiß Porsche natürlich nach wie vor, wer seine treuesten Kunden sind: Gegenwärtig beträgt die Damenquote unter den Käufern des 911ers relativ bescheidene 10%. Beim „Hausfrauenporsche“ 924 (1976 – 1985) lag sie immerhin schon einmal bei fast 20%!

Später werden wir noch einmal auf das Thema Wehleidigkeit zurückkommen.

Aber welcher Mann würde sich wie die amerikanische Hotel-Erbin Paris Hilton hilfesuchend mit den Worten „Mami, das ist nicht gerecht!“ an seine Mutter wenden? Die Worte entfuhren der Society-Lady, nachdem sie wegen Fahrens ohne Führerschein und Trunkenheit am Steuer zu einem kurzen Gefängnisaufenthalt verdonnert wurde.

Kommen wir zur Zusammenfassung, denn letztlich lässt sich der Fakt, dass Frauen in der Verkehrsstatistik weniger auftauchen, auf einen einfachen Punkt reduzieren: Politisch korrekt ausgedrückt könnte man sagen, Frauen fahren vorsichtiger und weniger aggressiv. Politisch nicht mehr ganz so korrekt könnte man hingegen auch behaupten, dass sie sich unsicher, ängstlich und deshalb übertrieben langsam und übervorsichtig in einer Umgebung bewegen, die nicht ihrem ursprünglichen natürlichen Umfeld entspricht.

Wobei auch hier der Trend in Richtung Annäherung der Geschlechter geht:

Frauen holen bei den Verkehrsdelikten auf. Laut TÜV Rheinland ist Fahren mit stark überhöhter Geschwindigkeit längst schon keine Männerdomäne mehr (15)

Außerdem erwachsen durch Frauen am Steuer mittlerweile auch neue Gefahrenquellen. Laut der Studie einer britischen Versicherung geht eine zunehmende Gefahr von diätsüchtigen Frauen im Straßenverkehr aus: Acht von zehn Frauen setzen sich mit knurrendem Magen hinters Lenkrad. Bedingt durch Müdigkeit, Konzentrationsmangel und eine verlangsamte Reaktionszeit verursachen diese Damen häufiger Unfälle. (16)

Die Männin

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