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Aufhörwilliger Raucher

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Ein 76-jähriger Patient befindet sich nach einer Lungenentzündung in der Rehabilitation und nimmt an den Gesprächen der Nikotinberatung teil.

Er schwört sich: »Jetzt ist fertig mit Rauchen!« Seine Frau und er, sie brauchen sich, sie ergänzen einander, und im Alter sei das umso wichtiger. Seine Frau habe schon Unfälle mit dem Rücken gehabt, und sie müssten einander helfen. Ihm ist es wichtig, ihr bei den Haushaltsarbeiten wie Staubsaugen zu helfen. Vorher habe man das gar nicht so bemerkt – erst jetzt, als er die akute Lungenentzündung hatte, sei es das Erste gewesen, das ihm in den Sinn gekommen war.

Herr B. erlebte seinen Zustand als lebensbedrohlich. Er erfuhr einen schweren Atemnotanfall zu Hause und musste mit dem Krankenwagen ins Spital gebracht werden. Er erinnert sich an die Intensivstation und wie schwer er es dort hatte. Auf der einen Seite konnte Herr B. nicht auf der Intensivstation rauchen durch seinen schlechten Allgemeinzustand, gleichzeitig entstand der Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören.

Auf die Frage, was es gebraucht habe, dass er sagt: »Ich will rauchfrei bleiben!«, sagt er, die Lungenentzündung sei sein Aha-Erlebnis gewesen. Herr B. hatte vor dem Ereignis schon mehrere Aufhörversuche – mal eine Woche oder tageweise. Er habe es öfter probiert, aber dieses Mal habe es »Klick« gemacht.

Es sei nicht nur ein Husten gewesen, sondern eine schwere Erkrankung. Herr B. ist der Meinung, wenn man so lange rauche, brauche es einen Schock, etwas, das einem »auf den Deckel haut«; seine längsten Rauchstoppversuche in der Vergangenheit dauerten längstens 14 Tage, und dann begann es wieder mit »Ich probiere mal eine«, und dann kam wieder die nächste oder zweite. Er ist überzeugt, dass er diesen Schockmoment der heftigen Lungenentzündung gebraucht hat.

Nach fünf Wochen »rauchfrei« geht es ihm nach eigenen Äußerungen gut. Am Abend kommen noch die Momente: »Jetzt könnte ich auf den Balkon raus und eine rauchen«, aber dieser Moment sei sehr schnell vorbei. Die Ablenkung sei für ihn in der Reha nicht schwer, er habe seine Therapien, gehe wandern, und es sei immer irgendetwas. Er wolle versuchen, sich auch zu Hause mehr zu bewegen. Sie wohnten in Waldnähe, auch mit einer Anhöhe, das sei auch eine gute Therapie. Er könne verschiedene Distanzen machen.

Er will nun das, was er in den Therapien in der Reha gelernt hat, auch zu Hause anwenden.

Für Herrn B. sind die Gründe, rauchfrei zu bleiben, sehr wichtig: seine Lebensqualität, das gemeinsame Leben mit seiner Frau.

Nikotinabhängigkeit und Tabakprävention

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