Читать книгу 101 Dinge, die ein E-Mountainbiker wissen muss - Oliver Weinandy - Страница 21
15 Nachrüstung Ein Bio-Bike zum E-Bike umbauen?
ОглавлениеBesitzer eines relativ neuen Mountainbikes stellen sich sicherlich häufiger die Frage, ob sie ihr Fahrrad zu einem E-Mountainbike umrüsten sollen. Wer kein E-Bike besitzt, aber mit dem Gedanken einer Anschaffung spielt, der wird bei seinen Recherchen unweigerlich auf die Umbau-Optionen stoßen, bei denen man sein altes Bike in ein E-Bike oder zu einem Pedelec umbauen kann. In der Theorie eignet sich jedes mechanische Zweirad für einen E-Umbau – egal welche Geometrie oder welchen Einsatzzweck es hat oder ob es sich um ein Mountainbike, ein Trekking- oder Lastenrad handelt. Jedoch stellt sich hier gleich die Frage, ob man es auch umsetzen muss, nur weil es theoretisch möglich wäre.
Der Handel bietet spezielle Umbausätze in diversen Varianten an. Nachrüstsets findet man, je nach Qualität und Umfang, bereits ab 250 Euro. Abhängig von den Spezifikationen und Herstellern können die Preise dann aber auch bei 2000 Euro und mehr liegen. Solche Nachrüstsets enthalten meist das nötige Zubehör mit Kabeln, Gehäusen und Schrauben. Ob sich der Umbau mit einem teuren Nachrüstset jedoch wirtschaftlich lohnt, ist bei Startpreisen im Einzelhandel von um die 2000 Euro für Komplett-E-Bikes fraglich. Zuallererst sollte man natürlich herausfinden, ob das alte Fahrrad überhaupt in ein modernes Elektrobike umfunktioniert werden kann. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.
Eine gerne verwendete Möglichkeit, ein Bike entscheidend zu verbessern, ist die Veränderung der Reifen- und Felgenbreite.
Für Biker sind die Überprüfungen der Stabilität und der Haltbarkeit der diversen Bauteile unumgänglich. Der kleine Kater im Bild scheint die Spannungen der Speichen zu prüfen.
Seit den 1990er-Jahren verwenden Zweiradwerkstätten zum Nachrüsten von E-Bikes vorwiegend den Mittelmotor von Bosch. Vor privaten Umbauten ist im Allgemeinen zu warnen. Nicht ohne Grund müssen E-Bikes vom TÜV geprüft und genehmigt werden. Theoretisch eignen sich »normale« Bio-Bikes zwar für solch einen Umbau. Aber es ist wichtig zu wissen, dass derjenige, der aus einem Bio-Bike ein Fahrrad mit Antriebsmotor macht, als Hersteller gilt und somit haftungspflichtig ist!
Was man auch beachten sollte: Bio-Bikes haben eine leichtere Bauart als E-Bikes. Die Umrüstsätze bringen in der Regel ca. 10 Kilogramm auf die Waage und das belastet den Rahmen stärker und kann ihn unter Umständen sogar deformieren. Gleiches gilt durch die Materialbelastung durch die gefahrenen Geschwindigkeiten. Die sollte man vor einem Umbau bedenken und beispielsweise die Bremsen entsprechend aufrüsten. Fahrräder, die älter als fünf Jahre sind, sollten aufgrund der möglichen Materialermüdung besser gar nicht für einen Umbau in Betracht gezogen werden.