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Athanasius bestreitet einige Lehren des Origenes, ohne ihn zu nennen, z. B. den Fall der Seelen aus dem Range eines Geistes (de vita Anton.); aber gerade auf die Lehre von der ewigen Zeugung des Logos wie sie π. Α. I, 2, vorgetragen wird, beruft er sich, unter ehrenvoller Erwähnung des Orig. (πολυμαθης και φιλοπονος); er bedauert ihn, daß er (ο αθλιος) um des Wortes Willen verschrieen werde, „συγχωρησιν πασης αμαρτιας γενησεθαι και τοις ανθρωποις και τοις δαιμοσι παρα θεου“ (περι της κ. φ. Κοινωνιας, 49. doch, ebendarum gilt ja diese Schrift für unächt!); und entschuldigt ihn mit einer Wendung, die in π. Α. häufig vorkömmt: „α μεν γαρ ως ζητων, ταυτα μη ως αυτου αλλα προς εριν — επιφερει“ (de decr. Nic.). Ebenso milde giengen auch Basilius und Gregor von Nazianz mit seinen Dogmen um. Sie sollen, wie das spätere griechische Vorwort angibt (των κατα θεια σοφων Βασιλειου και Γρηγοριου) die bekannte Sammlung für Hermeneutik und Exegese aus Origenes, die Philokalie veranstaltet haben, worin als Grundlage (c. 1.) der größte Theil des 4. Buchs, π. Α. und weiterhin auch (c. 20.) der 1. Abschnitt des III. περι αυτεξουσιου aufgenommen ist, weil dieser hauptsächlich viele Erklärungen schwieriger Stellen enthält: denn der Zweck war bloß Exegese. Die Sammler haben deßwegen auch einzelne Stellen weggelassen. Daß sie Anderes absichtlich geändert hätten, kann man nicht geradezu behaupten, da der Abweichungen nur wenige und, diese unbedeutend sind. Jedenfalls hat diese Philokalie mit der Zeit noch andere Zusätze erhalten, z. B. c. 23. Einen großen Dienst leistete der Erhaltung der origen. Werke ein Freund des Nazianzeners, Euzoius, Bischof von Cäsarea, welcher die zerstörten Handschriften in der origenischen Bibliothek des Pamphilus wiederherstellen ließ (Hier. de sacr. eccl.). Einige Sätze aus Orig., doch ohne namentliche Anführung bekämpft Cyrill von Jerus. in seinen Catechesen; was übrigens nur ein Zeugniß ist von der um sich greifenden Wirksamkeit seiner Lehren. In diese Zeit fällt auch ein dem Origenes zugeschriebenes Werk Dialogus contra Marcionitas, welches einige Beziehung auf das unsrige haben konnte. Die Hauptperson im Dialog ist Adamantios, und dessen Namen trägt auch der Titel. Sehr spät ist es jedenfalls, 1) weil ein christlicher Kaiser darin genannt wird (νυν δε του βασιλεως οντος θεοσεβους), welcher die heidnischen Tempel zerstöre und christliche aufbaue; 2) weil καθολικη εκκλησια erklärt wird δια το καθ’ολου του κοσμου ειναι; 3) wegen der nicenischen Bedeutung, die das Wort ομοουσιος darin hat; 4) weil der heilige Geist nach demselben επι της ευχαριστιας ερχεται, offenbar im Sinne cyrillischer oder pseudobasilianischer Liturgie. Merkwürdig aber ist, daß außerdem die Unterredung, wenn sie wirklich dem Origenes Adamantios angehören wollte, ziemlich historisch treu gehalten ist: indem nur die zwei Häresien, Marcioniten und Valentinianer, zum Theil auch mit origenischen Waffen bekämpft werden. Eine apologetische Tendenz, um den Origenes als Orthodoxen darzustellen, läßt sich in dieser Zeit (wahrscheinlich noch unter Constantin) nicht denken, wo Origenes nicht angegriffen wurde. Ich sehe daher in diesem Machwerke den Rest von einem ganz eigenen Literaturzweige, und vermuthe, daß (analog den Märtyrerlegenden in ecclesia pressa) in der triumphirenden und disputirenden Kirche öfter solche Beschreibungen von Agonen der Kirchenfehden gegen die Häretiker fabrizirt worden seyen, wie der Dialog. Ob dieser gerade zu Ehren, unsers Origenes oder eines andern Adamantios gemacht sey, ist ohne Bedeutung. Unglücklicherweise begannen aber jetzt schon die Versuche, den Origenes aus seinen Schriften als rechtgläubig nach dem nicänischen Symbol darzustellen was auf die Erhaltung und unverfälschte Ueberlieferung jener Urkunden selbst leicht hätte verderblich wirken können. Für unser Werk that dieß Didymus, der letzte berühmte 18 Katechet in Alexandria (um’s J. 380.); welcher Commentare über π. Αρχων schrieb, die aber verloren gegangen sind. Auch von Evagrius und Andern hat man ähnliche Schriften, die eine verbesserte origenische Dogmatik seyn wollten. In jenem Werke περι τριαδος, das Min- zerelli im J. 1763 aufgefunden und 1769 herausgegeben hat, gebraucht Didymus ganz des Orig. Entwicklung π. Α. 1 und 2., behauptet aber doch eine ομοουσιος τριας mit völliger Gleichheit (ισοτης) der drei Hypostasen. Eine ähnliche Anwendung von Orig. Grundsätzen machte wiederum Gregor von Nyssa, der Verfasser einer Anweisung zur apologetischen Darlegung der christlichen Dogmen (λογος κατηχητικος), im Geiste von περι Αρχων was ihn beinahe um seinen ganzen orthoxen Ruf gebracht hätte. 19

Doch weicht diese Schrift darin wieder von Orig. ab, daß sie schon in dem Beweise des ersten Lehrsatzes (der nicänischen Triunität) Spuren von scholastischer Spitzfündigkeit zeigt. Die ganz entgegengesetzte Richtung erhielt Or. Lehre unter den nach ihm genannten Sekten. Es entstanden damals schon zwei origenische Partheien, die orthodoxe hauptsächlich in Asien und Alexandria, und die heterodoxe unter den Mönchen in Aegypten: beide aus Mißverstand erzeugt, die letztere, die Alles übertrieb, und die andere, die auch das Individuellste unter orthodoxen Preßzwang bringen wollte.

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