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16. Deutschland unter den Karolingern.

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1. Teilung des fränkischen Reiches. Unter Karls Nachkommen, die nach ihm die Karolinger heißen, wurde das große fränkische Reich bald in mehrere Teile zersplittert. Deutschland und Frankreich trennten sich für immer voneinander (843) und bildeten eigene Staaten. In Deutschland herrschten die Karolinger nach Karls Tode noch beinahe hundert Jahre (843—911). Aber den meisten Königen gebrach es an der nötigen Herrscherkraft; immer mehr sank ihr Ansehen. An der Spitze der einzelnen Völkerschaften (der Sachsen, Bayern etc.) erhoben sich Herzöge, die ihre Macht beständig zu vermehren suchten und dem Könige nicht gehorchen wollten. Da riß Unordnung und Zwietracht im Reiche ein, und der innere Unfriede machte Deutschland schwach und wehrlos auch gegen äußere Feinde. So kam es, daß es sich nicht mehr gegen die fortwährenden Einfälle räuberischer Nachbarvölker zu schützen vermochte.

2. Äußere Feinde. Von Norden her, aus Dänemark und Norwegen, kamen auf leichten Schiffen die beutelustigen Normannen (Nordmänner) in die Mündungen der Flüsse hereingefahren, schleppten Menschen und alle Habe fort und verheerten Städte und Länder mit Feuer und Schwert. Von Osten suchten die Slaven oder Wenden die deutschen Gaue heim. Das waren Völkerschaften, die aus Rußland stammten und zur Zeit der Völkerwanderung, als so viele deutsche Stämme von ihrer Heimat ausgezogen waren, die verlassenen Gegenden östlich von der Elbe in Besitz genommen hatten. Eine furchtbare Geißel für Deutschland waren endlich die räuberischen Ungarn. Auf ihren schnellen Pferden stürmten sie ins Land herein, trieben den Bauern das Vieh weg, sengten und plünderten, wohin sie kamen. Sammelte sich endlich ein Haufe deutscher Krieger gegen sie, dann waren sie samt ihrer Beute längst wieder verschwunden.

3. König Konrad I. Aus so großer Not konnte nur ein recht kräftiger Herrscher das arme Volk befreien. Das sah auch Konrad I., den sich die Deutschen nach dem Aussterben der Karolinger zum König erwählt hatten, wohl ein. Sein Arm war zu schwach, das Reich zu schützen. Als er daher auf dem Sterbebette lag, riet er den deutschen Fürsten, die um ihn versammelt waren: „Setzet den Sachsenherzog Heinrich zum König ein; der ist tapfer und klug und allein imstande, das Land in dieser schweren Zeit mit starker Hand zu regieren." Und die Fürsten thaten also. Nach Konrads Tode sandten sie die Königskrone mit dem Purpurmantel und Reichsschwert an Heinrich und riefen ihn aus zum Könige von Deutschland.

Erzählungen aus der deutschen Geschichte

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