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Die schneidigen Ungarn am Zbruz.

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Mitten durch Galizien fließt der Dnjestr, ein durch zahllose Nebenflüsse bald stark anschwellender Strom. Sein letzter Zufluss auf österreichischem Boden ist der Zbruz, welcher zugleich in seinem ganzen Laufe ein Stück Landesgrenze zwischen Österreich und Russland darstellt.

Um nun festzustellen, ob sich hinter dem Flusse stärkere Kräfte des Feindes aufhalten mochten, wurde der aus Honved-Kavallerie bestehenden fünften Kavalleriedivision die schwierige Aufgabe zuteil, den fluss an einer geeigneten Stelle zu übersetzen, nötigenfalls sich den Übergang zu erzwingen und Erkundigungen einzuziehen.

Am 16. August ritten die schmucken Honveds hinaus.

Bei Satanow, einer Dorfschaft an der russischen Grenze, gelang es ihnen, den Übergang zu erzwingen und in russisches Gebiet einzufallen.

Zunächst ging alles ziemlich gut.

Bei Kuzmin stieß die Kavalleriedivision auf stärkere russische Kräfte — ebenfalls Kavallerie, die aber von Infanterie unterstützt wurde.

Die mutigen Reiter ließen sich aber dadurch nicht ins Bockshorn jagen, sondern unternahmen vielmehr einen Angriff auf den Feind, den sie auch wirklich in die Flucht trieben. Nicht genug damit, verfolgten sie ihn auch noch und ließen erst am nächsten Abschnitt des Smotritz-Baches, wo sich bei Gorodok russische Verstärkungen festgesetzt hatten, von ihm ab.

Mit waghalsigem Mute beschlossen die Honveds nun, den Feind in seiner befestigten Stellung anzugreifen. Wie wohl vorauszusehen war, erlitten sie hierbei stärkere Verluste. Doch zeigte es sich bei diesem Kampfe, in welcher ungefähren Stärke der Feind vorhanden war. Dies zu erfahren, war ja die Aufgabe ihres ganzen Unternehmens!

Zufrieden mit den erzielten Erkundigungen, kehrten die Reiter nach Satanow zurück. Und da nach getaner Arbeit gut ruhen ist, und der Tag zur Neige ging, quartierte sich die Division im Dorfe ein.

Es wurde Nacht; die abgejagten Honveds schliefen.

Aber währenddessen wurde es im Dorfe um so munterer.

Aus den Hütten trat der und jener, mit einer Waffe versehen. Tuschelnd steckte man die Köpfe zusammen, vereinigte sich wohl auch mit russischen Soldaten, und dann ging’s vorsichtig hin zu den schlafenden Honveds.

Piff! Paff!

Die schlummernden Reiter wussten gar nicht, wie ihnen geschah, als sie so unsanft durch Flintenschüsse geweckt wurden. Und ehe sie noch die ganze Lage der Sache begriffen, wälzten sich auch schon einige Kameraden in ihrem Blute.

Nun aber drauf! Vergeltung üben an der feigen Bande von Meuchelmördern !

Und was taten die Kavalleristen?

Sie steckten das Dorf in Brand.

Hei! wie die grelle Lohe schnalzend emporleckte und ihre vernichtende Arbeit tat!

Die Strafe war gerecht. —

Bald standen die schneidigen Ungarn wieder schlagfertig da und zurück ging’s, woher sie gekommen, um die nötigen Meldungen zu erstatten.

O. Promber.

Im Kampf ums Vaterland 1914

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