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Erste Einfälle der Österreicher und Ungarn in Serbien.

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Die Österreicher und Ungarn lieferten gleich zu Anfang des großen Krieges schlagende Beweise ihrer Unerschrockenheit und ihres kecken Kampfmutes.

Interessant sind ein paar Heldenstückchen zu Wasser und zu Lande:

Am 7. August nachmittags fuhr ein österreichisches Patrouillenboot gegen eine Stelle unterhalb der Drinamündung, wo die Serben eifrig an Befestigungen arbeiteten. Ungefähr 20 Meter vom Ufer entfernt schwang sich ein Marine-Unteroffizier der Donauflottille mit drei Kilogramm Ekrasit beladen über Bord, schwamm an Land, erreichte unbemerkt die Befestigungen, schaffte die Sprengladung hinein und brachte sie mit einer Zündschnur zur Explosion.

Durch den furchtbaren Knall aufgeschreckt, stürzten sofort die Serben herbei.

Doch als sie das Feuer eröffneten, wurden sie auch schon von der Mannschaft des Bootes mit Schnellfeuer empfangen.

Vier Serben stürzten getroffen zu Boden.

Dagegen erreichte der kühne Marine-Unteroffizier schwimmend ohne Schaden das Boot, und in kurzer Zeit waren die Insassen wieder in Sicherheit, beglückwünscht und umjubelt von den Kameraden.

Wenige Tage später, in der Nacht, setzten zwei Detachements des 61. Infanterieregiments unter Führung von drei Leutnants mit Kähnen vorsichtig über die untere Donau.

Drüben angekommen, warfen sie sich auf die dort befindlichen feindlichen Wachtposten.

Ein blutiges Handgemenge entspann sich.

Die Gewehre krachten durch die stille Nacht; Wutgeschrei und Schmerzensrufe mischten sich dazwischen. Ein Serbe nach dem andern musste sein Leben lassen.

Nachdem der Feind überwältigt war, jagten einige davon, um die Telefondrähte der Serben zu zerschneiden, während andere mitgebrachten Sprengstoff unter Brücken und Stege schafften, die zum Teil in die Luft flogen.

Nun aber eilig zurück!

Wieder wurden die Boote bestiegen und dahin ging’s über die dunklen Wellen der Donau.

Ins Lager zurückgekehrt, wurden die heldenmütigen Leute mit lauten Beifallsrufen empfangen.

Leider hatten die Österreicher einen Kameraden verloren, drei waren verwundet. Die Serben jedoch hatten 30 Tote und viele Verwundete zu verzeichnen. —

Am 12. August erhielt ein kernungarisches Regiment den Befehl zum Saveübergang.

Im Morgengrauen war’s . . .

Vorsichtig wurden zugweise die bereitgestellten Kähne bestiegen und geschwind ging’s dem anderen Ufer zu.

Doch die Serben hatten schon zu Beginn der Überfahrt die Ungarn erspäht und eröffneten ein wütendes Gewehrfeuer auf den erst in der Mitte des Flusses befindlichen Gegner.

Die tapferen Ungarn ließen sich jedoch dadurch nicht schrecken, gelangten ans feindliche Ufer und warfen sich dort auf den Bauch, das Feuer nach besten Kräften erwidernd.

Und nun mit aufgepflanztem Bajonett vor!

Nach kurzem, aber blutigem Nahkampf wurden die Serben aus ihren Stellungen geworfen und über die nächsten Höhen zurückgedrängt.

Währenddessen schlugen Pioniere im Eiltempo eine Brücke über die Save und schon zog ein zweites ungarisches Regiment zur Unterstützung des ersten dem Feinde entgegen. Ein tschechisches Regiment folgte. Nun rasselte auch noch die Artillerie hinüber. Die Kavallerie bildete den schluss . . .

Bald waren die Höhen fest in den Händen der Ungarn. —

Harte Kämpfe in den nächsten Tagen folgten um Schabatz!

In der Ortschaft selbst war jedes einzelne Haus mit Wällen von Stacheldraht umgeben und musste so erstürmt werden. Die berüchtigten Banden der Komitatschis schwärmten umher, und serbische Franktireure, die zum Teil Dumdumgeschosse verwendeten, erschwerten das Vordringen ungemein; sogar österreichische Sanitätssoldaten wurden von den Serben beschossen!

Alle diese serbischen Tücken konnten aber natürlich die von starkem Drange nach vorwärts beseelten österreichischen Truppen nicht aufhalten.

Bereits am 16. August abends waren die Österreicher und Ungarn etwa 65 km südlich und östlich von Schabatz vorgedrungen und die serbische Drinadivision war nahezu aufgerieben. In Szegedin trafen bald 1400 serbische Kriegsgefangene aus Schabatz ein.

Ein Infanterist aus einem südungarischen Garnisonsort, der bei Schabatz wacker mitgekämpft hat, erzählt von dem Übergang über die Save und der Erstürmung der serbischen Positionen folgendes: Bis Freitag nacht hatten wir 1 ½ Tag am Ufer der Save im Freien gelagert. Gegen 2 Uhr morgens wurde plötzlich Alarm geblasen. Wir wussten, dass es galt, über den fluss zu setzen, und eilten sofort zu den am Ufer verstauten Pontons, die bereits mit Pionieren bemannt waren. Ich befand mich mit etwa 50 Kameraden in einem der ersten dieser Fahrzeuge. Wir wunderten uns alle, dass wir während der Überfahrt vom feindlichen Ufer keine Schüsse hörten. Kaum waren wir jedoch am serbischen Ufer angelangt, so begann es aus den Schützengräben der Serben zu krachen, und gleich bei der ersten Salve brachen in unserem Ponton der Zugführer und sieben Kameraden zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns herfliehen und eilten ihnen, querfeldein laufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampfe, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampfe hatten wir den Ort besetzt. Damit aber war nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen. Auch aus Dachluken wurde geschossen, und wir mussten den Feind mit dem Bajonett vertreiben.

Herrliche Beispiele von Mut und Tapferkeit hatten die Österreicher und Ungarn bei diesen Kämpfen geliefert und auch den Beweis erbracht, dass die ganze Monarchie geschlossen und einig vorging, — eine Tatsache, die noch vor wenig Tagen von den Feinden so gern in Frage gestellt worden war!

O. Promber.

Im Kampf ums Vaterland 1914

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