Читать книгу Liebst Du mich auch? - Patricia B. McConnell - Страница 6

ANMERKUNGEN DER AUTORIN

Оглавление

Alle Geschichten in diesem Buch sind wahr. Nur die Namen meiner Kunden und mancher Hunde habe ich geändert, um deren Privatsphäre zu schützen. Ich bezweifle, dass es den betreffenden Hunden etwas ausmachen würde, wenn sie wüssten, dass Sie hier etwas über sie lesen. Aber da ich sie nun mal nicht fragen kann, bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen und habe ihre Namen geändert. Meine eigenen Hunde haben ihre echten Namen behalten – das haben sie davon, mit einer Autorin zusammenzuleben.

Auch wenn ich mich also dazu entschieden habe, die Namen der Hunde in diesem Buch zu ändern, so habe ich deren Rassezugehörigkeit doch beibehalten, auch wenn es in der Geschichte um einen Hund geht, der einen bösen Beißunfall verursacht hat. Mir ist bewusst, dass dies zu kritischen Stimmen führen könnte: Niemand möchte hören, dass ein Hund einer Rasse, die er besonders liebt, ernsten Schaden angerichtet hat. Zwei der erwähnten Rassen sind Rottweiler und Pitbulls. Weil diese Rassen in der Öffentlichkeit eh schon ein negatives Image haben, dachte ich lange und angestrengt darüber nach, ob ich ihre Rassebezeichnung in den hier erzählten Fallgeschichten verändern sollte. Aber wenn ich auf eine andere Rasse umgeschwenkt wäre, hätten deren Anhänger verärgert reagiert – egal, welche Rasse ich ausgesucht hätte. Zwischendrin erwog ich, ob ich nicht alle Hunde in diesem Buch zu Mischlingen machen oder überhaupt keine Rassen nennen sollte, aber das erschien mir unehrlich und konstruiert. Also beschloss ich letzten Endes, dass das Beste, was ich tun konnte, war, einfach zu erzählen, was passiert war und wie es passiert war. Natürlich möchte ich trotzdem nicht, dass die Geschichten aus diesem Buch dazu beitragen, Klischees bestimmter Rassen zu verfestigen – genauso wenig wie ich möchte, dass jemand glaubt, Border Collies oder Labradors seien »gefährliche Hunde«, nur weil in den Geschichten aus diesem Buch Hunde dieser Rassen Menschen ernsthaft verletzt haben. Wie Sie noch erfahren werden, liebe ich Border Collies, aber ein problematischer Border Collie kann ein Albtraum sein. Die nackte Wahrheit ist, dass Hunde, die ihr Maul aufmachen können, auch beißen können, dass große und starke Hunde gefährlicher sind als kleine und, das ist das Wichtigste, dass eine dramatisch hohe Anzahl von Hunden aus den falschen Beweggründen von Menschen gezüchtet und aufgezogen wird.

Noch etwas anderes: Manche Leser werden vielleicht feststellen, dass ich nicht den Begriff »Halter« für uns Menschen verwendet habe, die wir mit Haushunden leben und sie lieben. Stattdessen habe ich lieber das etwas altertümlichere »Besitzer« gewählt, auch wenn mir bewusst ist, dass man dies auf verschiedene Weise interpretieren kann. Ich bin die Erste, die zustimmen wird, dass »Besitzer« nicht gerade perfekt beschreibt, wer wir für unsere Hunde sind. Vielleicht bin ich zu alt und geistig unflexibel, aber »Halter« kommt mir ein wenig ungeschickt vor. Ich arbeite daran, aber für mich fühlt sich dieses Wort noch nicht richtig an – zu formal, zu bürokratisch und irgendwie weniger innig, als meine Beziehung zu meinen Hunden ist. Mangels einer besseren Alternative heißt es nun also im ganzen Buch »Besitzer«. Natürlich kann auch der Begriff »Besitzer« abstoßend sein, schließlich würde ja auch niemand davon sprechen, Besitzer eines Kindes zu sein. Aber alle Worte können mehrere verschiedene Bedeutungen und Anklänge haben, und wenn ich »Besitzer« sage, meine ich einfach, dass dies meine Hunde sind und dass ich für sie verantwortlich bin. Ich erinnere mich an eine Frau, die ihre bessere Hälfte einmal mit »Das ist John. Mein John« vorstellte. Genau das sind meine Hunde auch, meine Hunde. Sie sind außerdem meine Freunde und Mitarbeiter, und ich habe den größten Respekt für sie.

Der Leser sollte sich auch bewusst sein, dass der in diesem Buch häufig verwendete Begriff »Verhaltensforscher« oder »Verhaltensspezialist« (engl.: Behaviorist, Anm. d. Übers.) viele verschiedene Bedeutungen hat. »Spezialisten für angewandte Verhaltenskunde« sind Menschen wie ich, die ihren akademischen Hintergrund in Sachen Verhaltensforschung zur Lösung von Problemen im Zusammenhang mit Tieren nutzen. Solche Probleme können von der Arbeit mit aggressiven Hunden über das Einrichten von Zoogehegen bis zur Rettung vom Aussterben gefährdeter Arten gehen. Unser akademischer Hintergrund kann dabei unterschiedlich sein: Meinen ersten Doktortitel erwarb ich in Zoologie, in der ich als Ethologin ausgebildet worden war – jemand, der sich dafür interessiert, wie das Verhalten eines Tieres mit dessen genetischem Erbe und dessen Umwelt interagiert. Mein zweiter Doktortitel war in Psychologie. Diese Disziplin konzentrierte sich in der Tierverhaltensforschung historisch darauf, wie das Verhalten eines Tieres durch Lernen verändert wird und wie das Lernen bei Menschen und Tieren funktioniert. Hieraus stammt eine weitere Verwendung des Wortes »Verhaltensforscher« oder »Behaviorist«, die sich auf eine Perspektive bezieht, die à la F. B. Skinner nur das äußerliche Verhalten eines Tieres wissenschaftlich untersucht. Die inneren Vorgänge bei Tieren (wie Gedanken und Gefühle) waren, so glaubte man, der wissenschaftlichen Untersuchung unzugänglich. Zum Nutzen aller werden heute beide Felder größtenteils mit berücksichtigt. Trotzdem ist es immer noch möglich, dass Spezialisten für angewandte Verhaltens – forschung, die einen stärker psychologischen Hintergrund haben als ich und andere, die in erster Linie in Ethologie und Verhaltensökologie ausgebildet sind, etwas abweichende Ansichten vertreten. Wenn ich in diesem Buch von »Verhaltensforscher« oder »Verhaltensspezialist« spreche, meine ich immer beide Richtungen und hoffe, dass die Bedeutung für den Leser dabei klar bleibt.

Außerdem habe ich mich entschieden, die Quellen- und Literaturangaben zu jedem Kapitel ans Ende des Buches zu stellen anstatt in den laufenden Text. Ich hoffe, die Autoren der zitierten wissenschaftlichen Werke sind mir deshalb nicht gram. Bücher wie dieses könnten nie ohne die zahllosen Stunden harter Arbeit geschrieben werden, die Wissenschaftler aller Disziplinen wöchentlich leisten.

Mit diesem und mit meinen anderen Büchern versuche ich, eine Brücke zwischen den Wissenschaftlern und dem allgemeinen Hunde liebenden Publikum zu schlagen. Die Literaturangaben am Buchende ermöglichen ein flüssigeres Lesen und führen, so hoffe ich, dazu, dass auch alle diejenigen Hundefreunde interessiert bleiben, deren Lieblingsfach in der Schule nicht das wissenschaftliche Arbeiten war.

Und zum guten Schluss – falls die Gefühle Ihres Hundes Grund für Verhaltensprobleme sind, dann zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Selbst der beste Tennisspieler der Welt hat einen Coach, und Hundetraining ist letzten Endes genauso ein Sport wie andere auch.

Liebst Du mich auch?

Подняться наверх