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Epidemiologische »Fälle«

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Ärzte sprechen oft von »Fällen«, wenn sie die Patienten meinen, die sie behandeln (»Die Leber auf Zimmer 17 …«). Wenn Sie das stört, werden Sie auch die epidemiologische Definition von Fällen nicht ansprechend finden. Aus epidemiologischer Sicht ist ein Fall ein neu eingetretener oder bestehender Outcome in einer Person oder einer Bevölkerung. Ein solcher Outcome kann sein:

 ein bestimmter Gesundheitszustand, beispielsweise eine nach eigener Einschätzung schlechte Gesundheit oder ein vom Arzt gemessener erhöhter Laborwert

 eine bestimmte Krankheit, etwa ein Herzinfarkt

 der Tod, unabhängig von der Todesursache oder durch eine bestimmte Todesursache wie beispielsweise Brustkrebs

Ärzte definieren Fälle einer bestimmten Erkrankung manchmal anders als Epidemiologen (sie beziehen etwa andere Vorstufen oder Schweregrade mit ein). Das liegt an den unterschiedlichen Zielsetzungen: Epidemiologen wollen ja nicht einzelne Menschen finden, die Behandlung benötigen, sondern ein Bild des Gesundheitszustands der Bevölkerung erhalten.

Mancher Outcome in einer Studie ist in einer anderen Untersuchung die Exposition (ein vermuteter Risikofaktor für eine Erkrankung). Ein typisches Beispiel ist der Bluthochdruck. In manchen Studien suchen Epidemiologen nach seinen Risikofaktoren, Blutdruck ist dann der Outcome. In anderen Studien ist er die Exposition (Risikofaktor): Epidemiologen haben herausgefunden, dass Bluthochdruck ein Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall ist.

Epidemiologie für Dummies

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