Читать книгу Almas Rom - Patrizia Parolini - Страница 27

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XXII

Die Zeitungszeilen verschwammen ineinander. Cristoforo versuchte, sich zu konzentrieren, doch es erschien ihm immer belangloser, welche Machtspiele Premierminister Giolitti mit seinen Gegenspielern Sonnino und Salandra austrug oder was Italiens Armee in der Türkei und Libyen wollte. Ihn packte Schwindel, sein Herz klopfte schnell. Heftig blätterte er die Zeitungsseiten um und verweilte bei den Auftritten in den café-chantant. Doch es nützte nichts, alles drehte sich, die Worte tanzten. Er stützte sich auf dem Nussbaumtisch ab, tastete sich zum Sofa und setzte sich. Hinlegen wollte er sich nicht aus Angst, dass er keine Luft mehr bekommen oder schlecht träumen könnte. Sogar die Geräusche aus der Küche und das Geplapper von Anna und Nazzarena irritierten ihn. Seine Gedanken kreisten um den Streit mit Anna, die mit ihm geschimpft hatte, weil der Umzug ins Puschlav noch nicht geregelt war. Er wusste nicht, wo anfangen, und brachte die Kraft nicht auf, tätig zu werden, nichts schien ihm mehr wichtig.

Anna brachte ihm den Aufguss aus Pfefferminzblättern, den ihm der Arzt zur Stärkung empfohlen hatte. Er rümpfte die Nase, blies Kringel in das grüne Wasser in der Tasse und dachte ans Puschlav.

«Trink, bevor er kalt wird!» Annas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. «Danach solltest du etwas spazieren gehen! Du weisst, der Arzt.»

Adrenalin in der Magengegend. Allein nach draussen gehen? Das wagte er nicht mehr. Der Schwindel war heimtückisch. Was, wenn er mitten auf der Strasse zusammenbrach? Hilflos daliegen? Nein, das Einzige, wozu er sich noch aufraffen konnte, war zu kontrollieren, dass der Hefeteig richtig angesetzt wurde. Clemente und Tiziano sollten die Kunst des Brotbackens beherrschen, wenn sie das Geschäft allein führten. Vielleicht sollte ich mir doch einen Spazierstock zutun, dachte er.

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