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Es war eine gute Woche später, als sie gemeinsam zu Dorothy Carsons Landsitz fuhren. Sally ging es inzwischen schon wieder deutlich besser. Sie hatte sich fast vollständig von ihrer Vergiftung erholt.

"Wie geht es deiner Tante Dorothy eigentlich inzwischen?", fragte Sally.

"Es war ein Schock für sie, das jener Mann, von dem sie geglaubt hatte, er wolle ihr helfen, ein geldgieriger Betrüger war..."

"Du sprichst von Heyward, dem Okkultisten?"

"Ja. Aber vielleicht war es ein heilsamer Schock für sie. Ich habe sie inzwischen dazu überreden können, sich von einem Psychologen helfen zu lassen. Ich hoffe, du denkst jetzt nicht wieder, dass ich das tue, um über ihr Geld verfügen zu können. Sie ist nicht unzurechnungsfähig, sondern hat den Tod ihres Mannes nicht verwunden. Aber das wird sie vielleicht auch noch schaffen."

"Ich wünsche es ihr...", sagte Sally. "Die alte Dame ist mir nämlich sehr ans Herz gewachsen..."

"Du ihr ebenfalls", sagte David. "Sie hätte übrigens nichts dagegen, wenn wir unsere Verlobung auf Carson Manor feiern würden..."

Sie hatten den Landsitz erreicht und David stoppte den Wagen.

Er sah sie an.

"Soll das ein Antrag sein?", fragte Sally etwas überrascht, aber sichtlich erfreut.

"Wenn du es so nennen willst!"

"Das geht sehr schnell..."

"Schnelle und sichere Entscheidungen sind doch dein Fach, Sally. Also sag schon ja!"

Sie lächelte. "Ja."

Er strich ihr das Haar zurück und dann umarmten sie sich.

Ihre Lippen fanden einander und der Kuss, der dann folgte, war voller Leidenschaft und Liebe.

"Eines würde mich noch interessieren", meinte Sally dann, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten und ausgestiegen waren.

"So? Was denn?"

"Das mit den Krähen..."

"Du meinst, wenn meine Tante sie jederzeit herbeirufen könnte, sobald wir uns streiten, wäre das ein Argument für dich, dich möglichst aus dem Staub zu machen?", lachte David.

Er holte eine Zeitung aus der Jackentasche und deutete auf einen Artikel. "Hier, das habe ich heute Morgen gefunden. Die Krähen verhalten sich nach Ansicht eines Vogelkundlers ganz natürlich - nur, dass man dieses Verhalten heute kaum noch kennt! Seit Generationen ernähren sich Krähen vom Müll der Menschen. Und eine offene Mülldeponie hier in der Nähe war jahrelang ihr gedeckter Tisch. Die Tiere vermehrten sich ungehemmt. Aber dann wurde die Deponie geschlossen. Heute versucht man Müll wiederzuverwerten. Den Krähen war auf diese Weise die Nahrungsgrundlage entzogen und sie fielen zurück in ihr natürliches Verhalten und machen Jagd auf Kleintiere. Die Not zwang sie dazu." David faltete die Zeitung zusammen. "Ich werde das Tante Dorothy zeigen, damit sie endgültig von der Wahnvorstellung loskommt, sie sei die Herrin der Krähen..."

Arm in Arm gingen David und Sally auf das Portal zu, wo Dorothy Carson bereits auf sie wartete.

ENDE

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen

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