Читать книгу Die Coltschwinger kommen: Extra Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 17
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ОглавлениеDer Sturm heulte wie ein tausendmäuliges Ungeheuer zwischen den Klippen und Felsnadeln. Wie rasend zerrte er an der Kleidung der beiden Reiter, die gekrümmt auf ihren mühsam voranstampfenden Pferden hockten. Dichte Staubwolken brodelten um sie herum. Chad und Old Simp hatten keine andere Wahl, als den Tieren den Weg zu überlassen. Bei diesem Wetter konnte man keine fünf Schritte weit richtig sehen. In der Ferne grollte Donner. Ab und zu drang das matte Gleißen eines Blitzes durch die wild tanzenden Schwaden ringsum. Aber wahrscheinlich würde hier, in den Ausläufern der Sierra, genauso wenig wie in den vorangegangenen Wochen ein Tropfen Regen fallen. Die beiden ungleichen Männer hatten ihre Bandanas, die Halstücher, vor die untere Gesichtshälfte gebunden, um die Atemwege vor dem wirbelnden feinkörnigen Sand zu schützen. Jeder hatte außerdem den Lederriemen seines vom Sturm verbogenen Stetsons unterm Kinn festgezurrt. Das plötzlich entfesselte, tobende Element verschluckte jedes Hufgeräusch, so dass die beiden Reiter lautlosen gespenstischen Schemen glichen.
Der Oldtimer musste sich zu Kelly hinüberbeugen und laut schreien, um von ihm gehört zu werden. „Bin gespannt, wie Bancroft jemals wieder unsere Fährte finden will! He, was ist los? Warum hältst du?“
Chad wies auf einen halb von sturmgepeitschten Sträuchern verdeckten Höhleneingang. Sie sprangen ab und zogen die Gäule in den finsteren Schlund. Kein Lüftchen drang herein. Die Tiere schnaubten erleichtert. Simp riss seine verstaubte Bandana herab.
„Geschafft! Teufel, ich glaubte schon, ich müsste da draußen ersticken. Alles, was ich jetzt brauche, ist ein Schluck …“