Читать книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett, Glenn P. Webster - Страница 31
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ОглавлениеShakopee arbeitete sich durch das dichte Unterholz. Mit der Linken hielt er das Reh auf seiner Schulter fest. Mit der Winchester in der Rechten bog er die Zweige des Buschwerks beiseite.
Das Reh hatte sich in einer Drahtschlinge verfangen, gar nicht weit von der Blockhütte seines Vaters entfernt. Shakopee war zufrieden. Fleisch für zwei Wochen. Was wollte er mehr.
Seit fast einem Monat war er hier in der undurchdringlichen Wildnis der mittleren Rocky Mountains untergetaucht. Sie müssten die zerklüfteten Bergwälder schon mit einem ganzen Regiment durchkämmen, um ihn zu finden.
Shakopee fühlte sich sicher hier im Gebirge. Aber er hatte nicht vor, den Rest seines Lebens als Mountainman zu verbringen. Er wollte ein paar Monate verstreichen lassen und dann über die nördliche Grenze der Staaten nach Kanada fliehen. Cunningham würde ihm dabei helfen. Der Armeespäher kannte eine Menge Leute nördlich des Missouri. Indianer, Viehzüchter und Vagabunden. Leute, die ihm Unterschlupf bieten könnten. Leute, die die Schleichwege über die Grenze kannten.
Außerdem musste er Cunningham warnen.
Sein langer Wildledermantel streifte über das Gestrüpp des Unterholzes. Shakopee achtete nicht darauf. Warum auch sollte er sich lautlos bewegen? Die Jagdbeute lag über seiner Schulter, und keine Menschenseele hielt sich in dieser Wildnis auf.
Der Aufstieg zur Blockhütte brachte ihn mächtig ins Schwitzen. Bald hörte er das Schnauben eines Pferdes. Er blieb stehen und lauschte. Sein Vater war zurückgekehrt. Ob Cunningham mit ihm geritten war?
Shakopee beschleunigte seinen Schritt. Das Gelände wurde flacher, der Wald lichtete sich. Schon sah er die Umrisse des Blockhüttendaches zwischen den Ästen der Eichen und Buchen.
Er bog einen Busch zur Seite – und erstarrte. Vier Gewehrläufe waren auf ihn gerichtet. Lieutenant Sherman und drei seiner Häscher standen vor der Hütte.
"Lassen Sie das Gewehr fallen, Sergeant Shakopee", sagte der lange Sherman. "Und heben Sie langsam die Arme."
Das tote Reh rutschte behäbig über seine Schulter und fiel raschelnd in den Busch.
"Nun machen Sie schon!"
Shakopee warf sich ins Unterholz und rollte sich ab. Vier Schüsse schlugen rechts und links von ihm in den Waldboden ein. Er lud durch und schoss ungezielt zurück. Die nächste Salve pfiff ihm um die Ohren. Er sprang auf und hetzte den Hang hinab.
Das massive Feuer der vier Soldaten zwang ihn, hinter einen entwurzelten Baum in Deckung zu gehen. Er verteidigte sich mit beiden Revolvern. Doch sie zingelten ihn ein. Schließlich zerschlug ihm eine Gewehrkugel den rechten Unterarmknochen...