Читать книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett, Glenn P. Webster - Страница 42

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"Toter Cheyenne."

Rooster fuhr aus dem Schlaf hoch. Ein Sergeant kniete neben seinem Lager. Der Soldat drückte ihm einen Revolver gegen die Stirn. Rooster riss die Augen auf - der Mann in der Uniform eines Sergeant war Dave Cunningham.

"Es ist so, Colonel", flüsterte Cunningham. "Wenn wir gleich aus dem Lager reiten, können Sie natürlich um Hilfe schreien. Und man wird mich gefangen nehmen und hängen. Aber Sie werden nicht mehr leben, wenn man mich aufknüpft."

Rooster starrte ihn an wie eine böse Erscheinung.

"Was wollen Sie, Cunningham?", krächzte er.

"Wir sind noch nicht fertig miteinander, wenn ich Sie recht verstanden habe. Ich möchte Ihnen die Gelegenheit geben, mich zu töten." Er richtete sich auf, ohne die Waffe herunterzunehmen. "Ziehen Sie sich an, Rooster. Wir reiten aus."

Der Colonel stand auf und schlüpfte in seine Uniform. Er band sich den Säbel um und setzte seinen breitkrempigen Armeehut auf. Cunningham schüttelte die Patronen aus Roosters Revolver und steckte ihm die Waffe ins Halfter.

Seite an Seite verließen sie das Zelt. Sie liefen durch die Zelte und die Reihen der schlafenden Kavalleristen zu den Pferden. Die beiden Wachen dort blickten ihnen entgegen.

"Ich weiß, dass Sie an Ihrem bisschen Leben hängen wie ein Hund an dem Knochen, den er neben dem Misthaufen verscharrt hat", zischte Cunningham dem Colonel ins Ohr. "Nur ein falsches Wort, und ich werde Sie erschießen."

Rooster nickte.

"Halt, wer da?", rief eine der Wachen.

"Toter Cheyenne", sagte Cunningham. Die Männer erkannten ihren Colonel und legten grüßend die Hände an die Hutkrempen.

Rooster sattelte sein Pferd, und gemeinsam ritten sie aus dem Lager. Nachdem sie die letzte Wache passiert hatten, registrierte Cunningham, dass er schweißnass war.

Es war noch Nacht, als sie nach drei Stunden die Cheyenne und die gefangenen Kavalleristen erreichten. Die Indianer sahen den Colonel und wollten in Jubel ausbrechen. Doch Cunningham hob die Hand und brachte sie zum Schweigen.

"Reitet zum Missouri und bereitet euch auf einen Angriff vor", befahl er den Kriegern. "Wenn sie merken, dass ihr Kommandant verschwunden ist, werden sie mindestens einen halben Tag brauchen, um sich über ihre weiteren Pläne einig zu werden."

Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Rooster. "Er und ich haben etwas zu besprechen, was man nur von Mann zu Mann besprechen kann."

Die Indianer akzeptierten, was er sagte, und stiegen auf ihre Pferde.

"Falls ich nicht zurückkomme, sagt Bluebird, dass ich bis zuletzt an sie gedacht habe."

Blizzard nickte stumm. Sie ritten davon.

Cunningham hockte sich ins Gras. "Jetzt sind wir ganz allein, Rooster." Der Colonel saß noch immer auf seinem Pferd. Es war zu dunkel, um seine Gesichtszüge erkennen zu können. Aber Cunningham spürte seinen Hass. "Steigen Sie einfach ab und machen Sie es sich bequem."

Der Colonel ließ sich aus dem Sattel gleiten. Ein paar Schritte vor Cunningham setzte er sich ins Gras. "Und nun?"

"Nun warten wir, bis die Sonne aufgeht. Für einen von uns beiden wird es der letzte Sonnenaufgang sein."

Schweigend hockten sie sich gegenüber. Irgendwann griff Rooster unter seine Uniformjacke. Cunningham riss seinen Revolver aus dem Halfter und richtete ihn auf den Colonel. Der hob beschwichtigend die Linke. Mit der Rechten zog er ein Päckchen Zigarillos aus der Jacke.

"Sie auch?" Er streckte Cunningham die Blechschachtel entgegen. Mit gezogener Waffe stand Cunningham auf und nahm sich eine.

Schweigend rauchten sie.

Eine Stunde oder mehr verstrich. Am östlichen Horizont schimmerte ein rötlicher Streifen. Quälend langsam wucherte er in den Nachthimmel hinein. Ein paar Grillen zirpten. Die Pferde rupften das Gras ab, und ihre Zähne schlugen gegeneinander, während sie kauten. Sonst war es vollkommen still um sie herum.

Rooster ließ sich rücklings ins Gras fallen und starrte in den allmählich erbleichenden Himmel.

Dann schob sich der rotglühende Sonnenball hinter dem Horizont in den Himmel.

"Geben Sie mir Ihren Revolver", sagte Cunningham. Rooster richtete sich auf und warf ihm die leere Waffe vor die Füße. Cunningham fischte sie aus dem Gras und ließ die Trommel herausspringen. Er zog eine Patrone nach der anderen aus seinem Gürtel und steckte sie in die Trommel.

"Was ich Ihnen noch sagen wollte, Rooster: Ich war nicht der Einzige, der es mit ihrer Frau getrieben hat. Ich an Helenas Stelle hätte auch nur den Namen des letzten genannt."

Rooster sprang auf.

"Sie sind ein verdammter Lügner, Cunningham!", rief er erregt.

"Schon gut." Cunningham ließ die Trommel einrasten und drehte sie ein paarmal. "Ich wollte es Ihnen nur gesagt haben. Aber es kommt sowieso nicht mehr darauf an."

Die Sonne löste sich jetzt vom Horizont. Immer noch stand Rooster breitbeinig im Gras. Cunningham registrierte, dass seine Knie zitterten. "Im Lager wird man jetzt zum Wecken blasen - was glauben Sie, was Ihre Leute tun werden, wenn Sie nicht in ihrem Zelt zu finden sind?"

Rooster presste die Lippen zusammen und blieb stumm.

"Okay, Sie haben recht: Lassen wir uns überraschen." Er erhob sich. "Einer von uns beiden wird es ja erleben." Den Rücken dem Colonel zugewandt, entfernte er sich etwa zehn Schritte. Dann drehte er sich um und warf Rooster den Armeerevolver vor die Stiefelspitzen. Rückwärts ging er noch einmal zwanzig Schritte weit. "Ich halte Sie übrigens für ein Schwein, Rooster. Aber das wissen Sie sicher."

Langsam bückte sich der Colonel nach dem Revolver. Noch während er sich aufrichtete, spannte er den Hahn und blickte zu Cunningham. Der stand wie aus Holz geschnitzt im Gras. Blitzartig riss Rooster den Revolver hoch und drückte ab.

Cunningham warf sich zu Boden. Im Fallen feuerte er zweimal. Rooster drehte sich langsam um sich selbst und schlug lang hin.

Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western

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