Читать книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett, Glenn P. Webster - Страница 35
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ОглавлениеKleiner Bär ließ das Nachtlager im Schutze eines kleinen Flusstales aufschlagen. Sieben Tagesmärsche lagen hinter dem Stamm. Anstrengende Märsche, bei denen sie steile Bergketten überstiegen und schier unzugängliche Flusstäler durchquert hatten. Die Frauen und Kinder des Stammes waren erschöpft. Sie brauchten dringend einen Tag, um sich erholen zu können.
In Begleitung der Ältesten und seiner Tochter stieg er am Abend auf einen niedrigen Bergkamm. Von dort aus öffnete sich den Blicken der Cheyenne die Weite des Graslandes.
"Endlich können wir die düsteren Berge verlassen", sagte Kleiner Bär. "Siehst du, wie sich die Grashalme im Abendwind wiegen, meine Tochter? Mein Herz wird leicht, wenn meine Augen in diese Weite blicken."
"Mein Herz wird immer schwerer", sagte Blauer Vogel, "je weiter ich mich von meinem Geliebten entferne."
"Klage nicht, meine Tochter - jedem Gebirge folgt eine Ebene und jedem Abschied eine Wiederkehr."
Blauer Vogel seufzte bitter. "Wohin führt unser Weg?"
Der Häuptling streckte seinen Arm aus und deutete in nordwestliche Richtung. "Zum großen Fluss, in das Gebiet der Blackfoot und Objibwa hinein. Weg aus den Vereinigten Staaten."
Die Sonne versank hinter den Gipfeln der Rockys. Auf dem Rückweg ins Lager entdeckten sie Umrisse von Reitern. Schon seit Tagen folgte ihnen eine Horde Crow-Indianer. Die Gegend gehörte zu den Jagdgründen der Crow.
Kleiner Bär ließ vorsichtshalber die Pferde innerhalb des Lagers weiden. Außerdem verstärkte er die Wachen und sandte Kundschafter aus. Den Crow war nicht zu trauen.
Doch sie wagten es nicht, die Cheyenne anzugreifen. Den Berichten der Kundschafter nach bestand die Gruppe nur aus achtzehn Jägern. Kleiner Bär dagegen verfügte über mehr als siebzig Krieger.
Am Morgen des übernächsten Tages brach der Stamm auf und stieg in die Grasebene hinab. In nordöstlicher Richtung zogen die Cheyenne dem Missouri entgegen.