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"Es ist riskant!", meinte Isabelita zweifelnd.

Doch Arrows schüttelte den Kopf.

"Sie werden höllisch aufpassen, nicht ihre eigenen Pferde abzuknallen, wenn wir an ihnen vorbeikommen!", meinte er.

"Hoffentlich hast du recht!"

"Heya!", rief Arrows dann und gab dem Rappen, den er gerade aus dem Stall gezogen hatte einen Klaps.

Das Tier ging mit den anderen hinaus und stürmte in die Nacht hinein - geradewegs auf den Innenhof der Hazienda.

Die Gäule waren halb wahnsinnig vor Angst wegen der Schießerei.

Dann nahm er eines der Pferde beim Zügel und schwang sich hinauf. Das Tier hatte keinen Sattel, aber jetzt war keine Zeit zu verlieren.

Es würde auch so gehen.

Er ließ den Gaul ein paar Schritte nach vorn gehen und reichte Isabelita die Hand.

Mit einer kräftigen Bewegung zog er sie zu sich hoch, und einen Moment später saß sie vor ihm auf dem Pferderücken.

Sie trieben das Tier mit den anderen hinaus. Mindestens zwanzig Pferde waren es, die da völlig kopflos in Richtung von Swann und seinen Leuten stoben.

Arrows gab dem Pferd unter sich die Sporen und drückte Isabelita nieder, so dass sie an den Hals des Tiers kam.

Er selbst beugte sich über sie.

In der Rechten hielt er dabei den schussbereiten 45er Colt, in der Linken die Zügel.

Eine Schrecksekunde lang machten die Swann-Männer überhaupt nichts. Sie schienen erst einmal einen Moment zu brauchen, um zu begreifen, was da im Gange war.

Eine Remuda wildgewordener, in Panik versetzter Pferde stürmte durch den Innenhof der Hazienda.

Arrows hoffte, dass er es mit Isabelita im Schutz dieser Herde bis zu dem großen Holztor schaffen würde.

In diesem Moment ging die Schießerei wieder los. Swann und seine Leute schienen alles daransetzen zu wollen, dass sie nicht durchkamen, sondern stattdessen von einer Garbe Bleikugeln durchsiebt wurden.

Sie versuchten gut zu zielen, um die Pferde nicht zu treffen, aber das war gar nicht so einfach. Die Kugeln pfiffen dicht über ihren Köpfen hinweg.

Arrows verzichtete darauf, zurückzufeuern. Er hatte alle Hände voll zu tun, den halb wahnsinnig gewordenen Gaul unter seinem Gesäß zu bändigen. Das Tier stellte sich zwischenzeitlich sogar auf die Hinterhand, und Arrows musste sein ganzes Können aufbieten, um das verschreckte Tier wieder unter seinen Willen zu zwingen und weiter nach vorne zu treiben. Das neu aufflackernde Gewehrfeuer brachte indessen auch die anderen Gäule um den letzten Funken Vernunft in ihren großen Pferdeköpfen. Sie rannten jetzt wild durcheinander in alle Richtungen, was das Chaos noch vergrößerte.

Arrows konnte das nur recht sein.

Mit den Augenwinkeln sah er Männer, die von den wildgewordenen Tieren aus ihren Deckungen getrieben wurden und ihnen nun verzweifelt auszuweichen suchten. Dann merkte Arrows mit einem Mal, dass irgendetwas nicht stimmte. Noch immer peitschen ihnen die Schüsse um die Ohren. Arrows warf einen Blick hinab und sah, dass sein Hosenbein blutrot war.

Doch war es nicht sein Blut, das den Stoff gefärbt hatte - es war das Blut des Pferdes, auf dem er mit Isabelita saß. Es hatte das Tier an der Seite böse erwischt.

Ein paar Sätze machte der Gaul noch nach vorn, strauchelte und ließ dann ein markerschütterndes Wiehern hören, das einem durch Mark und Bein gehen konnte. Gerade noch rechtzeitig sprang Arrows von dem Pferderücken herunter, wobei er Isabelita mit sich riss.

Ziemlich unsanft kamen sie beide zu Boden, während um sie herum die scharfen Hufe der Pferde den Boden aufpflügten.

Nichteinmal ein Dutzend Yards waren es noch bis zu dem großen Holztor.

Arrows wirbelte herum und feuerte seinen Revolver ab. Einer von Swanns Leuten, der gerade auf die Flüchtenden angelegt hatte, sank getroffen zu Boden.

Dann kam der große Mann wieder auf die Beine, zog Isabelita mir sich und einen Augenblick später hatten sie das Tor erreicht.

Der große Holzriegel wurde zurückgeschoben. Das Tor öffnete sich knarrend, und sie liefen hinaus in die Nacht.

Ein breiter, steiniger Weg führte von der Anhöhe herunter, auf dem die Hazienda errichtet war. Doch dort wären sie eine leichte Zielscheibe für Swanns Meute gewesen.

So schlugen sie sich seitwärts in die Büsche.

"Wohin gehen wir?", fragte Isabelita.

Arrows deutete gen Osten.

"Ich habe hier in der Nähe mein Pferd festgemacht!"

In geduckter Haltung liefen sie vorwärts. Zwischen den Büschen und Bäumen würde man sie in der Dunkelheit schwer finden.

Und dennoch mussten sie auf der Hut bleiben.

Von hinten drangen Stimmen an ihre Ohren.

Swann und seine Leute hatten nicht aufgegeben. Aber Arrows auch nicht.


Western Exklusiv Spezial Großband 1/2021

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