Читать книгу Western Exklusiv Spezial Großband 1/2021 - Pete Hackett - Страница 60

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Leesa Boody zog sich langsam vor Angus Walker aus. Er lag auf dem Bett und sah ihr dabei zu. Sie war eine Augenweide, sexy, blond und wunderschön.

Während sie sich aus ihrem kornblumenblauen Kleid schälte, war der Blick ihrer grün schimmernden Katzenaugen unentwegt auf ihn gerichtet.

Unter halb gesenkten Augenlidern und langen, seidigen Wimpern, sah sie ihn herausfordernd an, wurde immer mehr zur Fleisch gewordenen Versuchung. Träge wiegte sie sich in den Hüften – zu einer Musik, die nur sie selbst hörte. Leise raschelnd fiel das Kleid zu Boden und umschloss ihre Füße wie ein Ring, aus dem sie nun stieg.

Im Moment war ihr nicht anzusehen, wie wild sie sein und dass sie wie ein Mann reiten und schießen konnte. Fünf Jahre hatte sie sich als Cowgirl herumgeschlagen und sich in einer verdammt rauen Männerwelt behauptet.

Irgendwann hatte sie dann keinen Bock mehr auf die ständige Anmache ihrer männlichen Kollegen gehabt und danach getrachtet, sesshaft zu werden.

Hier auf der Candy Ranch war sie es schließlich geworden. Im heißesten Freudenhaus in ganz Statton County fühlte sich das leidenschaftliche, grünäugige und hoch gewachsene Girl endlich zuhause.

Guter Sex war ihr sehr wichtig, und aus diesem Grund hatte sie auch mit dem Town Marshal und Besitzer der Candy Ranch was laufen, weil kein Mann sie besser befriedigen konnte als er. Aber sie hingen nicht wie Kletten aneinander. Keiner klammerte. Da beide ihre Freiheit brauchten, pflegten sie eine sehr lockere, von Verständnis und Toleranz geprägte Beziehung, und es verband sie eine aufrechte Freundschaft, wie sie zwischen Mann und Frau geradezu beispiellos war.

Mit spitzen Fingern öffnete Leesa Boody die Schleife ihres roten Miederbandes. Üppig quollen ihre formvollendeten Brüste über den spitzenbesetzten Rand.

Angus beobachtete ihre feingliedrigen Finger. Der Sex mit diesem aufregenden Girl war immer wieder phänomenal, deshalb würde er von Leesa auch nie genug kriegen.

Es würde ihn immer wieder aufs Neue in ihre zärtlichen Arme treiben. Weil sie es wie keine andere verstand, seiner Lust die Sporen zu geben, und weil sie darüber hinaus auch hervorragend zuhören konnte.

Mit Leesa konnte er über alles reden und Kummer jeglicher Art bei ihr abladen, und er durfte sicher sein, dass sie sich nicht nur den Anschein gab, als würde es sie interessieren, sondern es interessierte sie tatsächlich.

Leesa Boody war ein Kumpel, ein Freund, ein Kamerad – jederzeit bereit, mit ihm durch die Hölle zu gehen und ohne zu zögern ihr Leben für ihn einzusetzen.

Sie unterbrach ihre erotische Show. "Hey, du!"

"Was ist?" Er blinzelte.

"Du bist heute nicht richtig bei der Sache", stellte Leesa unzufrieden fest. Ihr Mieder war halb geöffnet. Ihre Brüste versuchten sich ins Freie zu drängen.

Angus schüttelte den Kopf. "Das bildest du dir ein."

"Ich kenne dich lange genug, um zu merken, wenn du Kummer hast. Irgendetwas beschäftigt dich."

Angus winkte ab. "Ist nicht der Rede wert."

"Was ist es?", wollte Leesa wissen.

"Mach weiter!", verlangte er. Er wies grinsend auf die Beule in seiner Hose. "Du hast mich bereits in Stimmung gebracht."

"Klein Angus muss noch etwas warten."

Der Marshal lachte kehlig. "Baby, er ist alles andere als klein."

"Im Vergleich zu dir schon."

"Komm her." Er winkte sie zu sich. "Lass mich an dein Mieder."

Leesa rührte sich nicht von der Stelle. "Was macht dir Sorgen, Angus?"

"Die Pockerman-Bande ist in der Stadt", sagte er dunkel.

"Ach, du liebe Güte", entfuhr es Leesa.

Angus zuckte mit den Achseln. "Vielleicht sind die Kerle bloß auf der Durchreise."

"Und wenn nicht?"

"Wird es Ärger geben", antwortete Angus lakonisch.

"Diese Typen schießen verdammt gut."

Angus lächelte. "Ich auch."

"Aber sie sind zu fünft."

Angus runzelte die Stirn. "Noch habe ich keinen Grund, mich ihnen in den Weg zu stellen."

"Es wird schon bald einen Grund geben, dafür werden sie sorgen."

"Du siehst zu schwarz, Honey. Lass uns von Erfreulicherem reden – und uns vor allem Erfreulicheres tun." Er winkte sie wieder zu sich, und diesmal trat sie ans Bett.

Sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn mit brennenden Lippen. "Versprich mir, dass du vorsichtig bist."

"Ich verspreche es."

Sie streichelte seine glatt rasierte Wange. "Ich mag dich."

"Ich mag dich auch."

"Ich möchte dich nicht verlieren", flüsterte Leesa.

"Das wirst du nicht." Er öffnete weiter ihr Mieder.

"Weißt du, was mir an dir ganz besonders gefällt?", fragte sie.

"Natürlich weiß ich das."

"Was ist es?"

Er grinste. "Klein Angus."

"Der auch", gab sie zu. "Aber vor allem gefällt mir an dir, dass du ein ehrlicher, harter, ganzer Mann bist, der stets weiß, was er will."

Er nahm ihr das Mieder ab. Wie Glocken hingen ihre nackten Brüste vor seinem Gesicht. "Im Moment will dieser ehrliche, harte, ganze Mann dich, Baby", sagte er rau.

Sie nickte lächelnd. "Kann er haben."

Er küsste ihre Brustspitzen, nahm sie in den Mund, saugte und knabberte vorsichtig daran. Leesa erschauerte leicht, und ein starkes, wundervolles Gefühl strömte, von ihren Brüsten ausgehend, geradewegs in ihren Schoß und setzte ihn in Brand.

Sie legte sich zu ihm, und als ihre warme Hand sich wenig später mit jener Professionalität, die in ihrem Gewerbe vorausgesetzt wurde, mit Klein Angus beschäftigte, pochte triebhaftes Verlangen in seinen Lenden. Er legte sich auf sie. Sie schlang ihre langen, makellosen Beine wie Klammern um seine Hüften, drängte sich ihm zitternd und erwartungsvoll entgegen und ließ ihn leise stöhnend ein.

Feuchte Hitze ergriff von ihm Besitz, während er sich genussvoll in ihr bewegte und das Tempo allmählich steigerte. Und schließlich hämmerte er so lange hart, wild und zügellos in sie hinein, bis sie völlig den Verstand verlor und ihre Lust grell herausschrie...

Später, als Leesas Pulsschlag sich wieder normalisiert hatte, seufzte sie begeistert: "Ach Gott, war das schön."

Angus grinste selbstzufrieden. "Du kannst gerne noch einen Nachschlag haben."

Sie legte die Hand liebevoll auf seine Männlichkeit und hauchte: "Ich komme gleich auf dein verlockendes Angebot zurück, möchte aber zuvor den Nachhall meines grandiosen Höhepunkts restlos auskosten."

Plötzlich hämmerte eine Faust gegen die Tür.

"Verdammt!", entfuhr es dem Marshal.

"Mr. Walker! Mr. Walker!" Das war die Stimme von Willard Bloomingdale. Er war auf der Candy Ranch das "Mädchen" für alles.

"Ja!", bellte Angus.

"Verzeihen Sie, Sir!", rief der einstige schottische Butler, der mit Lord Crichton in die Staaten gekommen war und als seine Lordschaft in Francine Moons Armen das Zeitliche gesegnet hatte, weil er sich zu sehr verausgabt hatte, war der stocksteife, ehrwürdige, weise alte Butler – er war Mitte sechzig – auf der Candy Ranch hängen geblieben. "Ich störe höchst ungern, Sir..."

"Was gibt's, Willard?", wollte Angus wissen. Er war bereits aus dem Bett gesprungen.

"Ärger gibt es, Sir. Ganz bösen Ärger."

"Ich komme!" Angus brachte seine Kleidung hastig in Ordnung und riss sodann die Tür auf.

Der grauhaarige Schotte sah ihn besorgt an. "Ich bitte tausendmal um Vergebung, Sir..."

"Schon gut, Willard. Mit wem gibt es Ärger?"

"Da ist jemand bei Rebecca..."

Mehr brauchte der Schotte nicht zu sagen, denn plötzlich gellten verzweifelte Mädchenschreie durch das Haus, und Angus stürmte sofort los. Rebecca Lamont – die Sünde pur war als junge Frau in die Staaten gekommen. Ihre Mutter war eine begehrte Edelprostituierte gewesen, und Rebecca gefiel das Leben und die Freiheit auf der Candy Ranch so gut, dass sie nirgendwo sonst arbeiten wollte.

Ihre Schreie wurden immer lauter, verzweifelter. Es war zu hören, dass jemand sie misshandelte. "Rebecca!", brüllte Angus und drosch die Faust gegen die Tür, hinter der das Martyrium der Französin stattfand.

"Verschwinde!", brüllte drinnen ein Mann.

"Machen Sie auf!", verlangte Angus.

"Scher dich zum Teufel!", schrie der Mann.

Und auch Rebecca schrie schmerzvoll.

"Lassen Sie das Mädchen in Ruhe!", rief Angus.

"Ich habe bezahlt, kann mit dieser dreckigen Nutte tun, was ich will!"

"Das ist ein großer Irrtum, mein Freund", knurrte Angus, trat zurück und hämmerte zweimal kraftvoll seinen Stiefelabsatz gegen die Tür.

Das Holz splitterte und brach. Nun warf sich Angus mit der Schulter gegen die Tür, sie schwang auf und er flog wie vom Katapult geschleudert in den Raum.

Rebecca Lamont kauerte halb nackt auf dem Boden. Das rote Haar hing ihr wirr ins Gesicht. In ihren grünen Augen glänzten Tränen.

Angst und Schmerz verzerrten ihr hübsches Gesicht, und sie blutete aus Mund und Nase. Angus konnte Kerle, die meinten, sich solchen Mädchen gegenüber alles herausnehmen zu dürfen, nicht ausstehen.

Der Bursche es war Hal Higgins, einer von Ken Pockermans Freunden ging sofort auf Angus los. Higgins hatte getrunken und fühlte sich immens stark, doch Angus zeigte ihm hart und erbarmungslos, wo seine tatsächlichen Grenzen waren. Er verdrosch den Mann nach Strich und Faden. Higgins ging mehrmals zu Boden, kam aber immer wieder auf die Beine. Und Angus schlug so lange auf den brutalen Banditen ein, bis er nicht mehr die Kraft hatte, sich zu erheben.

Dann kümmerte er sich um Rebecca. "Kannst du aufstehen?", fragte er fürsorglich.

Sie klammerte sich schluchzend an ihn und weinte mit zuckenden Schultern. "Oh, Angus", stieß sie mit ihrem süßen französischen Akzent, den die Männer – neben allem andern so sehr an ihr liebten, "ich dachte, er würde mich umbringen."

"Es ist vorbei. Er wird dir nichts mehr tun." Angus half ihr hoch. "Brauchst du einen Arzt?"

Rebecca schüttelte den Kopf. Vor der Tür standen Willard Bloomingdale, Leesa Boody, Camilla Ames und einige andere Mädchen, die auf der Candy Ranch arbeiteten.

Angus übergab ihnen die Französin. "Kümmert euch um sie."

Während Rebecca in Empfang genommen und fortgeführt wurde, wendete Angus sich wieder Hal Higgins zu. Er krallte seine Finger in die Kleidung des Banditen, riss ihn hoch und rammte ihn gegen die Wand.

Er durchsuchte Higgins' Taschen, fand Geld, nahm ein paar Scheine und warf sie aufs Bett. "Schmerzensgeld für Rebecca", schnarrte er, wies auf die Tür und befahl: "Und jetzt raus mit dir! Und lass dich hier nie wieder blicken, sonst verlässt du Statton als Krüppel!"

Der Bandit torkelte los. "Das wird ein Nachspiel haben, Mann!", kündigte er an. "Mach dich auf was gefasst, Scheißkerl!"

Er verließ das Gebäude, schwang sich umständlich auf seinen Gaul und ritt davon.


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