Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 10

3

Оглавление

"Ich bin Rebecca O’Connor", brachte sie schließlich heraus, während sich mit dem Handrücken über die Augen wischte. "Und dies hier war einmal meine Ranch... Drei Cowboys standen bei mir in Lohn und Brot. Die Kerle haben sie einfach niedergeknallt."

"Es ist etwas ungewöhnlich, dass eine Frau auf einer Ranch der Boss ist!", meinte Hayes, während er sie immer noch bei den Schultern hielt.

Sie blickte zu ihm auf.

"Glauben Sie etwa, dass eine Frau so etwas nicht kann?", fragte sie. Hayes sah das Blitzen ihrer grünen Augen und lächelte mild.

Er schüttelte den Kopf.

"Nein", meinte er. "Du kannst das bestimmt!"

Sie zuckte mit den Achseln.

"Ich hatte keine andere Wahl!", erklärte sie. "Vor zwei Jahren bin ich mit meinem Mann in dieses Land gezogen und wir haben versucht, eine Ranch aufzubauen. Aber dann ist er bei einer Schießerei ums Leben gekommen und ich versuchte, die Ranch weiterzuführen. Es ist mir auch ganz gut gelungen. Zumindest bis jetzt!"

Ihre letzten Worte klangen sehr bitter, und Hayes konnte nur zu gut verstehen, wie ihr zumute war.

"Hast du eine Ahnung, was das für Männer waren?", fragte er.

Ihr Gesicht wurde zu einer steinernen Maske.

"So etwas kann nur jemand fragen, der nicht aus der Gegend ist!"

Hayes nickte.

"Ich bin tatsächlich nicht aus der Gegend", gab er zu.

"Das waren die Männer von Jake McCann! Diese mordgierigen Bastarde!"

Hayes horchte auf.

Wegen Jake McCann war er schließlich hier her, in die Gegend um Columbus, New Mexico gekommen. Aber von seinem Auftrag würde Hayes Rebecca nichts sagen. Und auch nicht von dem Marshal-Stern, der sich in seiner Westentasche befand. Hayes wollte auf Nummer sicher gehen. Einen Fehler konnte er sich nicht erlauben.

"Was hatten McCann und seine Männer für einen Anlass, deine Ranch niederzubrennen?" Hayes musste den Unwissenden spielen, um nicht Rebeccas Argwohn zu erregen.

"Fremder, das verstehst du nicht!"

"Warum versuchst du nicht, es mir zu erklären, Rebecca?"

Ihre meergrünen Augen unterzogen Hayes einer kritischen Musterung. Dann schien Rebecca O’Connor einen Moment lang mit sich ringen zu müssen, bevor sich schließlich doch ihre Lippen bewegten.

"Okay", meinte sie. "Die ganze Gegend zahlt an diesen McCann dafür, dass er sie in Ruhe lässt. Jeder Rancher und auch die Leute in der Stadt."

Hayes nickte.

"Und du wolltest nicht mehr zahlen, nicht wahr?"

"Ich konnte nicht mehr, Hayes! Wir hatten eine Seuche bei unseren Rindern, unsere Einnahmen waren schlecht. Ich habe ein bisschen Geld auf der Bank von Columbus, aber diese Rücklagen hätte ich gebraucht, um über dieses Jahr hinwegzukommen! Ich bat um Aufschub, aber sie wollten ihn mir nicht geben." Sie barg ihr Gesicht mit den Händen. "Was hätte ich denn tun sollen?", rief sie. "Wenn ich gezahlt hätte, wäre das das Ende der Ranch gewesen!" Sie blickte wieder auf und fügte noch bitter hinzu: "Es war wohl ziemlich dumm, zu glauben, dass wir allein gegen diese Banditen eine Chance haben könnten!"

Hayes wandte sich um und blickte zu den Toten, die überall auf dem Boden verstreut lagen.

Rebeccas Cowboys waren ebenso darunter, wie ungefähr die Hälfte des Banditentruppe.

Aber nach allem, was Hayes über Jake McCanns Meute erfahren hatte, konnte dies nur eine kleine Abteilung seiner Bande gewesen sein...

Vielleicht waren es fünfzig, vielleicht auch hundert Mann, die unter dem Befehl dieses Mannes standen.

Niemand wusste das so genau, aber Hayes schätzte, dass man mindestens so viele Schießer brauchte, um ein derart großes Gebiet wirksam zu kontrollieren. So wirksam, dass es bisher offenbar niemandem gelungen war, sich mit Erfolg dagegen aufzulehnen.

Ein ganzer Landstrich unter der Knute eines einzigen, machtgierigen Mannes, der sich einen Dreck um das Gesetz scherte. So war die Situation.

Und Brent Hayes war hier, um das zu ändern.

"Hayes!", hörte er dann plötzlich Rebeccas Stimme.

Er wandte sich zu ihr herum.

"Ja?"

"Was hast du vor?"

Hayes war klar, dass er sich etwas um Rebecca würde kümmern müssen.

Er deutete zum Horizont, wo die Sonne im Begriff war unterzugehen.

"Bevor es dunkel wird, will ich die Toten begraben haben!", meinte er.

"Und dann?"

"Mein Ziel ist Columbus. Wenn du willst, nehme ich dich bis dorthin mit, Rebecca!"

Sie nickte.

"Okay!"


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

Подняться наверх