Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 20

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Die Stunden des Nachmittags gingen zähflüssig dahin. Das Land, das sich vor ihnen ausbreitete wurde immer unwegsamer und bergiger.

Schroffe Felsmassive reckten sich zum Himmel und steile Hänge waren zu überwinden.

Manchmal ging das nur, in dem die beiden Reiter von ihren Gäulen herunterstiegen und diese an den Zügeln hinter sich herzogen.

Wie ein Labyrinth aus Stein breitete sich eine wilde Canyon-Landschaft vor ihnen beiden aus, die fast wie ein von der Natur geschaffener Irrgarten wirkte.

"Was ist das nur für ein Land!", meinte Rebecca.

Hayes grinste.

"Schätze, du kannst dir sicher sein, dass dich hier niemand finden wird."

Sie ritten bis es dunkel wurde, dann suchten sie sich einen Lagerplatz.

Hayes glaubte, dass man das Risiko eingehen könne, ein Lagerfeuer anzuzünden und so kuschelten sie sich die Nacht über zusammen in ihre Decken.

Als sie die Morgenkühle weckte, setzten sie ihren Weg fort.

Es war schon fast Mittag, als sie eine lang gezogene Schlucht durchquerten, zu deren beiden Seiten nackter Fels schroff hinaufragte.

Die Sonne stand schon fast im Zenit und doch gab es hier unten noch recht kühlen Schatten.

Hayes ließ den Blick umherschweifen.

Seine Bewegungen blieben ruhig und ein entfernter Beobachter konnte seinen Gesten nicht entnehmen, was in seinem Kopf vor sich ging.

"Wir werden beobachtet!", raunte er dann zu Rebecca hinüber, fast ohne die Lippen zu bewegen.

Ehe die junge Rancherin etwas sagen konnte, setzte er dann hinzu: "Bleib ruhig, Rebecca! beweg dich nicht, lass dir nichts anmerken! Tu, als wäre nichts geschehen und als hätte ich nichts gesagt!"

Rebeccas hübsches Gesicht wurde ernst, aber sie war klug genug, Hayes' Rat zu folgen.

"Bist du dir sicher, Hayes?"

"Ja."

"Wo sind sie?"

"An mehreren Stellen oben auf den Felsen."

"Aber... Was sind das für Leute?"

Hayes zuckte mit den Schultern. "Ich bin mir noch nicht sicher..."

"Indianer?"

In Rebeccas Stimme schwang deutliches Entsetzen mit, als dieses Wort über ihre vollen Lippen kam.

"Vielleicht“, brummte Hayes.

Sie beide wussten, dass es hier oben im unwegsamen, unfruchtbaren Hochland, das sonst niemand haben wollte, vereinzelte Gruppen von Rothäuten gab...

Vielleicht hatten sich aber auch irgendwelche Banditen hier her verkrochen! Schließlich war dieses Land wie geschaffen dafür unterzutauchen und eine Weile im Nichts zu verschwinden!

Und da waren Rebecca und Hayes vielleicht nicht die einzigen, die das im Augenblick nötig hatten...

"Was sollen wir tun?", hauchte Rebecca.

Hayes kam jedoch nicht mehr dazu, seiner Gefährtin diese Frage zu beantworten.

Die Schlucht machte eine Biegung und irgendwo vor ihnen war jetzt Hufschlag zu hören, dass zwischen den Felswänden widerhallte.

Einen Augenblick später kamen Reiter um die Biegung herum.

Es waren Indianer.

Hayes riss sein Pferd am Zügel halb herum und stoppte. Rebecca folgte seinem Beispiel.

Der große Mann wandte den Blick nach hinten und sah auch von dort einige berittene Krieger herannahen. Hoch oben in den Felsen kam nun auch Bewegung auf.

"Hayes, wir sind umstellt!", rief Rebecca.

Sie bückte sich, um nach der Winchester zu greifen, deren Kolben aus dem Scubbard an ihrem Sattel herausragte.

Aber Hayes hielt sie zurück, indem er seinen Gaul einen Schritt zu ihr ihr hin lenkte und ihren Arm packte.

"Nicht!", sagte er bestimmt.

Rebecca blickte ihn verständnislos an.

"Aber... Ich begreife nicht!"

Doch Hayes schien genau zu wissen, was er tat.

"Du wirst es gleich begreifen! Vertrau mir!"

Unterdessen hatten die ersten Krieger die beiden erreicht.

Ihre Bewaffnung war sehr unterschiedlich. Manche von ihnen trugen nur Pfeil und Bogen oder Speere, andere hatten Gewehre.

Aber nur eine Minderheit schien über moderne Winchester-Karabiner zu verfügen.

Dennoch wäre es für Hayes und Rebecca geradezu selbstmörderisch gewesen, jetzt zu den Waffen zu greifen, um sich freizuschießen.

Die Übermacht war einfach zu groß und auch Pfeil und Bogen sowie altmodische Hinterlader konnten tödliche Waffen sein.

Außerdem waren Hayes und seine Gefährtin für ihre Gegner wie auf einem Präsentierteller.

Nirgends gab es auch nur die geringste Möglichkeit, in Deckung zu gehen.

Aber Hayes blieb ruhig.

"Ich glaube nicht, dass wir etwas zu befürchten haben, Rebecca!", murmelte er dann bestimmt.

Jener Krieger, der die von vorne herankommende Gruppe anführte, zügelte sein Pferd und hob die flache rechte Hand.

Es war das Zeichen des Friedens.

Der Krieger musterte Hayes mit einem entschlossen wirkenden Blick und der US-Marshal erwiderte den Gruß.


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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