Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 19

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In den nächsten Stunden redeten sie kaum noch miteinander. Sie waren beide sehr müde und ließen sich von den Pferden voran tragen.

Gleichzeitig ging die Sonne auf und gewann mehr und mehr an Kraft. Die Morgenkühle war bald davongejagt. Der neue Tag würde genauso heiß werden, wie der vergangene.

Am Horizont tauchten die ersten Anhöhen auf.

"Lass uns eine Pause machen Hayes!", holten Rebeccas Worte den US-Marshal plötzlich aus seinen Gedanken.

Hayes schüttelte den Kopf.

"Nein, nicht hier. Erst wenn wir die ersten Anhöhen hinter uns haben. Vielleicht finden wir dann auch irgendwo ein schattiges Plätzchen, wo wir uns ein paar Stunden hinlegen können..."

Der monotone Hufschlag wirkte einschläfernd und Hayes wusste nur zu gut, wie gefährlich das sein konnte.

Er musste unbedingt wachsam bleiben.

Schließlich kamen die ersten flachen Hänge, die die Tiere noch leicht hinter sich lassen konnten. Aber je weiter sie ins Hochland eindrangen, desto schwieriger wurde es für die Pferde.

Das Gelände wurde zunehmend unwegsamer, aber für das, was sie im Sinn hatten war das nur vorteilhaft. Wenn jemand ihren Spuren gefolgt war, und nach ihnen suchte, hatte er dieselben Hindernisse zu überwinden.

"Wir werden uns hoffnungslos verirren, Hayes!", meinte Rebecca. "Warum sind wir nur hier her geritten und sind nicht nach El Paso gezogen?"

Hayes lächelte.

"Wir werden uns nicht verlaufen, Rebecca. Ich habe eine vorzügliche Karte dabei!"

Einige Zeit später kamen sie an ein Wasserloch, an dem eine Gruppe halb vertrockneter, knorriger Bäume stand.

Dort machten sie halt und stiegen aus den Sätteln. Hayes ließ misstrauisch den Blick schweifen, aber es schien alles in Ordnung zu sein.

Nirgends eine Menschenseele.

Nachdem die Pferde getränkt waren, zogen sie weiter.

Die Luft flimmerte vor Hitze.

Hayes verwendete jetzt viel Sorgfalt darauf, die Spuren zu verwischen und es eventuellen Verfolgern so schwer wie möglich zu machen, ihnen auf den Fersen zu bleiben.

"Warum tust du das alles, Hayes?", fragte Rebecca. "Warum kümmerst du dich um mich und mein Schicksal? Es könnte dir doch gleichgültig sein!"

"Das ist es mir aber nicht!", erwiderte er. "Ich bin nun einmal in diese Geschichte hineingeraten und jetzt fühle ich mich verantwortlich für dich, Rebecca! Ich will nicht, dass dir etwas geschieht..."

Rebecca tauschte mit dem großen Mann einen Blick und musterte ihn dabei kritisch.

"Da ist noch etwas anderes!", meinte sie dann plötzlich. "Ich spüre es..."

Hayes schob sich den Hut in den Nachen.

"Wovon sprichst du?"

"Du interessierst dich sehr für Jake McCann..."

Hayes zögerte eine Sekunde.

Dann nickte er.

"Ja, das stimmt." Er grinste. "Du bist eine kluge Frau, Rebecca!"

"Ich zähle nur zwei und zwei zusammen! Was willst du von Jake McCann? Ihm doch wohl nicht einen Freundschaftsbesuch abstatten, oder?"

Hayes lachte.

"Natürlich nicht!"

"Was dann?"

"Jake McCann wird in mehreren Staaten wegen mehrfachen Mordes und zahlreicher anderer Sachen gesucht. Zuletzt war er in Montana aktiv. Er befehligte eine Bande, die sich darauf spezialisiert hatte, Gold-Diggern die Nuggets abzunehmen. Er war schon Viehdieb, Eisenbahnräuber, Bankräuber und Waffenschieber. Immer wenn ihm das Gesetz zu nahe auf die Pelle gerückt ist, hat er sich abgesetzt und anderswo neu begonnen..."

"Und jetzt ist er hier gelandet!"

"Ja. Und es hat seinen Grund, dass er von der anderen Seite der Grenze aus operiert. Da kann ihm das Gesetz nicht gefährlich werden."

"Warum erzählst du mir das, Hayes? Bist du ein Kopfgeldjäger oder ein Gesetzeshüter...?"

Er lächelte.

"Ich bin ein US-Marshal."

"Aber du trägst keinen Stern?"

"Ich bin nicht lebensmüde."

"Du willst McCann also an den Kragen!"

"Ja, er soll endlich vor ein Gericht kommen!"

Sie atmete tief durch.

Dann stieß sie hervor: "Das ist Wahnsinn, Hayes! Für einen einzelnen Mann ist das einfach Wahnsinn! Selbst wenn eine Armeeschwadron daherkäme, wäre es noch schwierig genug, denn McCann verfügt über einen Haufen schießwütiger Killer!"

Hayes winkte ab.

"Eine Armeeschwadron könnte niemals in McCanns mexikanisches Hauptquartier gelangen! Das gäbe schlimme diplomatische Verwicklungen! Aber jemand wie ich kann das schon!"

Sie sah den großen Mann verliebt an, doch ihre Züge verrieten auch ein gehöriges Maß an Besorgnis.

"Wahrscheinlich hat es wenig Zweck, dir das ausreden zu wollen, nicht wahr?"

"Du hast recht, das ist zwecklos."

"Oh, Hayes, ich hoffe nur, dass dir nichts passiert..."

"Keine Sorge... Aber zunächst einmal kümmere ich mich um deine Sicherheit! Wenn es dann dazu kommt, dass Jake McCann endlich vor seinem Richter steht, dann wirst du gegen ihn aussagen müssen!"

Sie nickte.

"Ja, ich weiß..."

Aber sie wusste auch, dass es soweit noch nicht war und bis dahin noch viel geschehen konnte.


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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