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2. Profitmaximierung

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Die Anwendung des Modells des homo oeconomicus auf Unternehmen führt zu der Annahme, dass sie stets ihren Profit zu maximieren suchen. Profit ist – ökonomisch betrachtet – der Teil des Gewinns, der nach marktüblicher Entlohnung aller eingesetzten Produktionsfaktoren einschließlich des Kapitals übrig bleibt, der also über die marktübliche Kapitalverzinsung hinausgeht. Das gilt jedenfalls unter Wettbewerbsbedingungen. Es ist gerade das Wettbewerbssystem, welches die Unternehmen zur Profitmaximierung zwingt, weil sie anderenfalls früher oder später von den Unternehmen, die dieser Verhaltensmaxime folgen, aus dem Markt gedrängt würden. Daran ändert im Prinzip auch die Erkenntnis der ökonomischen Unternehmenstheorie nichts, die aufgezeigt hat, dass das Management von Unternehmen in gewissem Maße vom Ziel der Profitmaximierung für das Unternehmen abweichen kann. Dies liegt daran, dass die Investoren, die ihr Kapital im Unternehmen angelegt haben und daher an der Maximierung des Profits interessiert sind, nur begrenzte Möglichkeiten haben, das Management zu kontrollieren. Zwischen Kapitalanlegern und Management besteht eine sog. principal-agent Beziehung, in der die agents zwar die Interessen der principals verfolgen sollen, in der sie aber aufgrund der Kontrolldefizite über Handlungsspielräume verfügen, die sie im eigenen Interesse und nicht notwendigerweise im Interesse der Maximierung des Profits des Unternehmens nutzen können. Insoweit kommt es zu Effizienzeinbußen, die als X-Ineffizienzen bezeichnet werden.[10] Solange das Ausmaß solcher Handlungsspielräume entsprechend den unterschiedlichen Organisationsstrukturen von Unternehmen variiert, steht aber jede Unternehmensleitung auch hinsichtlich der Ausnutzung solcher Handlungsspielräume unter Wettbewerbsdruck und kann es sich letztlich nicht leisten, die Profitabilität des Unternehmens systematisch außer Acht zu lassen.

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Ein profitmaximierendes Unternehmen muss sich am Prinzip der Substitution orientieren: Bei seinen Produktionsentscheidungen muss es ständig die teureren Produktionsfaktoren durch kostengünstigere ersetzen. Auf diese Weise vermindert das Unternehmen den Einsatz knapper Ressourcen, damit dieselbe Menge und Qualität von Gütern oder Leistungen mit geringerem Aufwand hergestellt werden kann. Es steigert damit zugleich die produktive Effizienz. Solange die Konsumwahl der Verbraucher nicht eingeschränkt ist, werden profitmaximierende Unternehmen ferner gezwungen, das zu produzieren, was Konsumenten kaufen wollen. Anderenfalls werden sie über kurz oder lang aus dem Markt ausscheiden müssen, weil sie ihre Produkte nicht absetzen können. Und weil die Konsumenten diese Produkte so preisgünstig wie möglich erwerben wollen, müssen die Produzenten sie so kostengünstig wie möglich herstellen, dh unter möglichst geringem Einsatz knapper Ressourcen.[11]

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Somit lässt sich festhalten: Nur wenn Unternehmen sich profitmaximierend verhalten, werden sie unter Wettbewerbsbedingungen gezwungen, sowohl die allokative Effizienz im Sinne der Erfüllung der Konsumentenwünsche als auch die produktive Effizienz im Sinne der Einsparung knapper Ressourcen (Produktionsfaktoren) und die dynamische Effizienz im Sinne der Innovation ständig zu verbessern. Profitmaximierendes Unternehmensverhalten, das sich unter dem Druck des Wettbewerbs an die Konsumentenwünsche anpassen muss, ist somit der Schlüssel für die Förderung der Konsumentenwohlfahrt.

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Ein Unternehmen maximiert seinen Profit dann, wenn die Differenz zwischen den Gesamtproduktionskosten und den Gesamtverkaufserlösen den höchsten Wert aufweist. Somit unterliegt ein einzelnes Unternehmen in seinem profitmaximierenden Verhalten zwei Restriktionen: den Kosten, die durch den Verbrauch von Ressourcen für die Produktion verursacht werden, und den Preisen, welche die Abnehmer auf dem Markt zu zahlen bereit sind. Die Kosten beeinflussen das Angebot auf dem Markt, die Preise beeinflussen die Nachfrage. Diese Zusammenhänge bedürfen im Folgenden einer näheren Erläuterung.

Europäisches Marktöffnungs- und Wettbewerbsrecht

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