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Vorwort

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Das 21. Jahrhundert beschert uns u.a. viele technologische Innovationen und in der Folge davon auch gesellschaftliche Veränderungen. Wir stehen erst am Anfang dieses Jahrhunderts, aber viele Neuerungen befinden sich bereits in der Umsetzung vom Laborstadium in die Praxis unseres Alltages. Insbesondere die Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglichen allen Menschen unmittelbaren Zugriff auf das Wissen der Welt und verändern die Gesellschaft im sozialen Miteinander: „Soziale Netzwerke“ und „Smombies“ zeigen bereits jetzt ein deutlich verändertes Sozialverhalten. Auch Verkehrssysteme werden immer „intelligenter“ und leistungsfähiger: Autonome Verkehrsmittel fahren ohne Bedienung, und elektronische Verkehrsleitsysteme garantieren optimalen Verkehrsfluß ohne Staus. Fortschritte in der Robotik und Künstlichen Intelligenz verändern zunehmend unsere Arbeitswelt: In zahlreichen Unternehmen haben die Arbeitsroboter schon heute viele Menschen ersetzt; andere Stichworte sind „Industrie 4.0“; „Internet der Dinge“. Aber auch unser soziales und privates Umfeld wird sich damit verändern: Man denke nur an Serviceroboter jeglicher Art, die immer weiter vervollkommnet werden. Roboter werden zunehmend mehr unser Bruttosozialprodukt generieren und uns Menschen dadurch neue Freiräume für kreative Tätigkeiten verschaffen. Und die vielen Neuerungen in der Nano-, Bio- und Gentechnologie ermöglichen ganz neue Verfahren in diversen Anwendungsbereichen, insbesondere auch in der Medizin zur Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen, in verstärktem Maße sogar zu deren Vermeidung. Aber die Möglichkeiten gehen noch viel weiter: Sie erlauben auch die Reproduktion und gentechnische Veränderung von Menschen im Sinne individuell gewünschter Optimierung – Stichwort: Designerbaby.

In dieser Welt spielt der vorliegende Roman, in dessen Mittelpunkt die in Deutschland lebende chinesische Familie Wang steht, die hier sehr erfolgreich ihren beruflichen Geschäften nachgeht: Herr Wang betreibt mit großem Erfolg eine Robotik-Firma, und seine Frau ist Dozentin für Neuroinformatik an der Universität Ulm. Die Wangs sind auch gesellschaftlich sehr geachtet und haben einen großen Freundes­kreis in Ulm. Zusammen mit ihren drei Kindern führen sie ein glückliches, harmonisches Familienleben und orientieren sich dabei an chinesischen Traditionen, insbesondere am Konfuzianismus. Und für die Zukunft haben sie noch hochstrebende Pläne. Alles scheint bestens.

Doch: Unverhofft kommt oft, heißt es sprichwörtlich. Manche Ereignisse treffen einen völlig überraschend und unerwartet. Niemals hätte man auch nur einen Ge­danken darauf verwendet, daß einem so etwas passieren könnte. Besonders, wenn es eine schlimme Nachricht ist, fühlt man sich zunächst wie vom Schlag getroffen, ist unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, und hadert mit seinem Schicksal. Aber selbst ein Ereignis, dessen Eintreffen man zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hätte für möglich halten müssen, weil man wußte, daß die potentielle Möglichkeit dafür gegeben war, kann einen völlig unerwartet und unvorbereitet treffen und sogar aus der Bahn werfen.

So ergeht es auch den Wangs. Eines Tages, wie aus heiterem Himmel, passiert das, was sie zwar nie ganz hatten ausschließen können, aber eben doch nicht wirklich für möglich gehalten und deshalb gut verdrängt hatten. Ein böser Schicksalsschlag, wie sie es empfinden. Es kam völlig über­raschend. Ein dummer Zufall, ein kleines Mißgeschick, eine Unvor­sichtigkeit vielleicht nur wird ihnen zum Verhängnis.

Aber berichten wir doch der Reihe nach . . .

Das Familiengeheimnis

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