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Panzer-Apokalypse

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Und da kamen sie. Auf der ebenso zitternden Ebene bis zum Kobernaußer Wald – am Horizont, von ganz links bis ganz rechts, eine Reihe von schlammiggrau-grünen Metall-Ungetümen, lange Kanonenrohre vor sich herstreckend, eine Armada, schier der Apokalypse entsprungen:

Amerikanische Panzer. Eine Bedrohung ausstrahlend, wie man sie noch nie gefühlt hat. Eine Urgewalt, die einen überrollt, niederwalzt. Dementsprechend auch die Angst, die man in diesem Augenblick des Gegenübertretens empfindet. Ich werde das nie vergessen können.

Beim Näherkommen bemerken wir erst, dass zwischen den Panzern Soldaten marschieren, mit Helm, Gewehren, Maschinengewehren.

Ein Trupp kommt auf unser Haus zu, während die Panzerphalanx weiter Richtung Lengau rasselt.

Der Kommandant des US-Stoßtrupps lässt von seiner Gruppe das Haus nach deutschen Soldaten oder Deserteuren durchsuchen – niemand wird gefunden. Klar, da war nie wer. Da war nur bis einen Tag, bevor die Amis kamen, ein halbes Schwein in der Scheune gehangen – das hatte der Wegmacher Karl glücklicherweise noch am Vorabend zerlegt und bei uns im Keller gut aufbewahrt. Hätten das die Amis entdeckt, wer weiß, wie sie da reagiert hätten – das Verbot, selbst zu schlachten, war auch von ihnen ausgesprochen worden.

Zum Glück entdeckten die Amerikaner dagegen unter unserem Birnbaum, der etwas außerhalb des Gartens steht, Minen, die offenbar von durchziehenden deutschen SS-Soldaten als letzte Hindernisse für die alliierten Befreier gelegt worden waren. Einer der US-Boys gibt das Mama in ganz gutem Deutsch zu verstehen: »Sie und Ihre Kinder haben Glück, dass sie auf diese heimtückische Minen nicht getreten sind.« Dabei hatten wir Kinder dort oft gespielt. Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können …

Pepi, lass mi eine ...!

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