Читать книгу entre dos tierras - Peter Geipel - Страница 21
ОглавлениеIch lasse mich von meiner guten Stimmung nicht abbringen
Ich lasse mich von meiner guten und ausgelassenen Stimmung nicht abbringen. Ich genieße die Landschaft in vollen Zügen. Der leise, schnurrende Motor trägt mich mit einer Leichtigkeit des europäischen Seins, mit leichten 140 Dieselstundenkilometern durch die Landschaft. Es ist etwas zu warm. Die Klimaanlage lasse ich noch aus. Denn das ist Luxus. Ich will erst noch ein bisschen vor mich hin schwitzeln. Das leise Surren des Fensterhebers unterstützt meine Gelassenheit. Ab und zu lasse ich ihn einfach nur mal so surren. Einfach weil es Spaß macht und ich genieße es, dieses Surren. Das ist mein erster europäischer Surrer, den ich da in Besitz genommen habe. Genauer gesagt ist es ein französischer Dieselsparsummer. Noch genauer ein französischer Dieselsparsummer als eher spartanisch ausgebautes großräumiges Canapé. So umklappbar und umlegbar, dass ein 1-Meter-90-Mann ganz bequem die Füße ausstrecken und sich bequem hinlegen kann. Ein Canapé du sable. Ein großräumiges Strandsofa. Es macht schon ein wenig europäische Vorfreude auf das Kommende.
Nochmal. Nochmal zurück. Wie geht denn das jetzt? Ein zweites Flugzeug. Nein. Das ist doch wieder eine von den Enten, die uns da ständig vorgedudelt werden. Um uns Hörer zum Narren zu halten. Immer wieder, um wirklich lustig zu sein, werden solche nachgemachten oder verfälschten, verdrehten, verwitzelten Beiträge erfunden. Ich lasse mich von meiner ausgelassenen Stimmung nicht abbringen.
Die Nachrichten sind jetzt rar und sehr begrenzt, sie wirken zurückhaltend. So bekomme ich den Eindruck, da wird jetzt erst mal richtig sondiert und gespart mit den Informationen. Jetzt wird richtig gearbeitet im Hintergrund. Das kannst du richtig fühlen. Die Dudelmaschine dudelt ruhig vor sich hin. Die Minuten, bis so ein blöder Schlager endlich vorbei ist, sind unerträglich lang. Ich zappe durch die Sender. Wieder nichts. Nach Frankreich – in die Einsamkeit, um all dem zu entkommen, was einen so plagt. Am Strand entlang spazieren, den Wind ins Gesicht blasen lassen, mich etwas freier fühlen als sonst. Essen, mit guten Freunden, plaudern, am Kamin sitzen, ein gutes Glas Rotwein trinken, Gedanken austauschen, um Gedanken zu sammeln.
Endlich die Ruhe genießen, kein Telefon, keiner der vorbeikommt und irgendetwas von mir will. Einfach den Tag Tag sein lassen, nach all, all dem, was da so plagt.