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Der Aufstand der Niederlande (1568–1609)

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Der Aufstand in den Niederlanden wurde im späteren 16. Jahrhundert zum vordringlichen Problem der spanischen Krone und bestimmte deren Politik auch noch in der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts. Der Aufstand gab vor, wie die Spanier mit Problemen an anderem Ort umgingen, da diese oft nicht mit voller Kraft angegangen werden konnten, solange die niederländische Angelegenheit nicht erledigt war. Zwar löste der Niederländische Aufstand den Dreißigjährigen Krieg nicht aus; aber er verschärfte die Spannungen in der internationalen Politik, und Militante aller Lager – vor allem in Mitteleuropa – waren schnell bei der Hand, Parallelen zwischen ihren eigenen Kämpfen und dem Kampf der Niederländer zu ziehen. Man muss einfach die politische, strategische, religiöse und wirtschaftliche Situation in den Niederlanden verstehen, um nachvollziehen zu können, wie die Spanier nach 1618 auf die Schwierigkeiten ihrer österreichischen Vettern reagierten.

Zuerst stießen Bestrebungen, von Madrid aus eine striktere Kontrolle über die niederländischen Provinzen zu etablieren, im protestantischen Adel der Region – und namentlich beim Haus Oranien – auf Widerwillen. Die Oranier waren einerseits Landesherren des gleichnamigen Fürstentums Oranien (Orange) in Südfrankreich, andererseits aber mit den Grafen von Nassau verwandt, die im mittelrheinischen Raum und dessen Hinterland ansässig waren. Die Abneigung vertiefte sich, als die Spanier auch nach ihrem Friedensschluss mit Frankreich 1559 auf der Zahlung der zu Kriegszeiten deutlich erhöhten Steuern bestanden. Die Überzeugung Philipps II., man müsse der protestantischen Häresie entschlossener und härter entgegentreten, tat ein Übriges und brachte ein konfessionelles Element in den Konflikt ein, der sich ab 1566 rasch vom Volkskrawall zum – allerdings schlecht organisierten – Aufstand ausweitete. Im April 1567 goss Philipp einiges an Öl ins Feuer, indem er den Herzog von Alba mit 10 000 Soldaten auf der später so genannten Spanischen Straße nach Norden schickte. Alba besetzte Antwerpen und andere wichtige Städte, ließ neue Festungen bauen, um deren Bewohner einzuschüchtern, und richtete ein Tribunal ein, das Häresie und Hochverrat ein für alle Mal ausrotten sollte. Obwohl die Zahl der Hinrichtungen wohl hinter den in der protestantischen Propaganda gemeldeten 100 000 zurückblieb, war der Terror doch schrecklich genug, um bis 1572 rund 60 000 Glaubens- und andere Flüchtlinge nach Nordwestdeutschland und England strömen zu lassen.96

Die spanischen Repressalien ließen den Aufstand ab 1571 erneut aufflammen. Im April 1572 eröffnete Alba eine große Gegenoffensive auf Flandern und die anderen südlichen Provinzen, um die Aufständischen im Norden von ihren hugenottischen Verbündeten in Frankreich abzuschneiden. Die Überlebenden zogen sich nach Holland und Seeland zurück. Diese Provinzen stellten eine Art natürlichen Rückzugsraum dar, da sie von der Nordsee, Flüssen und tief liegendem Küstenland umgeben sind, das bei Bedarf geflutet werden konnte. Ihre dezentrale politische Struktur spielte den Aufständischen in die Hände, da jede Provinz ihre eigene Ständeversammlung hatte, die hier „Staaten“ hieß und sich aus Vertretern der landsässigen Ritterschaft und der städtischen Führungsschicht der Regenten zusammensetzte.97 Der Aufstand breitete sich von Stadt zu Stadt aus und brachte seinen Anführern schließlich eine Mehrheit in den Staaten von Holland ein, die den Fürsten Wilhelm von Oranien, später auch „der Schweiger“ genannt, zum stadholder wählten, einer Art Landeshauptmann mit militärischer Befehlsgewalt. Nachdem Ähnliches auch in den anderen nördlichen Provinzen geschehen war, kontrollierten die Aufständischen auch dort bald alle Schlüsselpositionen und konnten Parteigängern der Spanier den Zugang zu hohen Ämtern verwehren.

Der Niederländische Aufstand erschütterte die reputación der Spanier bis ins Mark und zwang die königliche Regierung, erneut den Bankrott zu erklären, was 1576 den Gewaltausbruch der „Spanischen Furie“ entfesselte, als Söldner, denen man ihre Bezahlung vorenthalten hatte, in einer mehrtägigen Gewaltorgie die reiche Stadt Antwerpen plünderten, zu großen Teilen niederbrannten und unter den Einwohnern ein Blutbad anrichteten.98 Die grausamen Ausschreitungen brachten das militärische Vorgehen der Spanier zum Erliegen und schienen die im protestantischen Europa kursierende „Schwarze Legende“ zu bestätigen, die Spanien als brutal und tyrannisch, als regelrechtes Reich des Bösen darstellte. Im Februar 1577 mussten die Spanier in einen Waffenstillstand einwilligen und zogen sich nach Luxemburg und Flandern zurück, um sich neu zu formieren. Nach Abzug der spanischen Truppen konnten die Aufständischen das von ihnen kontrollierte Rückzugsgebiet um die Provinz Utrecht und den nordwestlichen Teil des Herzogtums Geldern erweitern. Nach Osten schützte sie nun der Flusslauf der Ijssel mit dem wichtigen Übergang bei Zutphen, nach Süden hin Rhein und Maas, gen Westen die Inseln vor Zeeland, die nun ebenfalls unter ihre Kontrolle kamen. Den südöstlichen Zugang zum Territorium der Aufständischen blockierten das neutrale Fürstbistum Lüttich und die karge Kempener Heide; die Einnahme Antwerpens sicherte zudem das Mündungsdelta der Schelde und den Zugang aus Richtung Südwesten. Allein der Weg aus Deutschland im Osten blieb ein Schwachpunkt – und diesen versperrte nun der Kaiser, der sich vergeblich um eine friedliche Beilegung des Konflikts bemühte. Nachdem alle sieben nördlichen Provinzen der Niederlande unter ihre Kontrolle gebracht waren, schlossen sich die Aufständischen im Januar 1579 zur Union von Utrecht zusammen, die 1581 eine Abschwörungsakte verabschiedete, um den Herrschaftsanspruch Philipps II. zurückzuweisen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit.

Obwohl keine der beiden Seiten es damals schon begriffen haben dürfte, bedeuteten diese Schritte in der Summe doch nicht weniger als eine Teilung der Niederlande: Die Spanier waren außerstande, deren nördliche Hälfte zurückzuerobern; den Aufständischen war es nicht gelungen, auch die fünf südlichen Provinzen zu befreien. Der Konflikt dauerte aber an, weil der spanische König sich weigerte, den Verlust der verlorenen Provinzen offiziell anzuerkennen, während die Niederländer einen klaren Sieg anstrebten, der ihre unsichere Stellung auf dem internationalen Parkett verbessern sollte. Beide Seiten begannen nun mit der Ausbildung der notwendigen Institutionen, um das fortzuführen, was sich als weitere sieben Jahrzehnte voller Gewalt erweisen sollte. Der Sieg über die osmanische Flotte vor Lepanto sowie die Probleme des Sultans mit den Persern reduzierten die Türkengefahr im Mittelmeerraum, was den Spaniern ermöglichte, umfassende Ressourcen nach Norden umzuleiten, während gleichzeitig die Silberimporte aus der Neuen Welt weiter anzogen. Alessandro Farnese, der Herzog von Parma, wurde zum Statthalter der spanischen Niederlande und Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen ernannt. Als taktvoller Diplomat und geschickter Stratege eine echte Doppelbegabung, avancierte Parma zum Vordenker jener „flämischen Schule“ der Kriegführung, die das spanische Militärwesen entscheidend prägen sollte.

Die „flämische Schule“ im Kriegswesen Diese „flämische Schule“ – andere gab es bekanntlich in der Musik und der Malerei – stand für eine umsichtige, methodische Herangehensweise an die Kriegführung. Parma eröffnete eine jede Kampagne, indem er seine Reiterei in sämtliche Richtungen ausschwärmen ließ, um den Feind zu verwirren. Unterdessen zog er mit der Hauptmacht seines Heeres umher und eliminierte, Stadt für Stadt, die Hochburgen der Aufständischen. Vor allem hatte er es auf jene Stützpunkte abgesehen, die an einem der zahlreichen Kanäle oder Flüsse des Landes gelegen waren und damit lebenswichtige Knotenpunkte zum Transport von Truppen und Material bildeten. Die Niederländer hatten ihre Städte mit konzentrisch angeordneten Befestigungsanlagen nach italienischem Vorbild umgeben, die den Feind auf Distanz halten und ihm den Beschuss der eigentlichen Stadt unmöglich machen sollten. Da sie sich mit dem Bau und Unterhalt ihrer Deiche auskannten – also auch wussten, wie man diese effizient durchstach –, konnten sie im Handumdrehen wahlweise entweder die gesamte Umgebung fluten oder auch nur die Gräben rund um ihre Befestigungen, deren Schussfeld durch die üblichen Vorwerke erweitert wurde. Wer eine solche Festung erobern wollte, benötigte dazu nicht wenige Soldaten. Die Belagerer mussten Gräben ausheben, die parallel zu den Befestigungsanlagen verliefen, um sich gegen das Feuer der eingeschlossenen Verteidiger zu schützen. Wenn sie dann ihre eigene Artillerie in (geschützte) Stellungen gebracht hatten, damit diese ihnen Feuerschutz geben konnte, begann ein mühsamer Prozess, in dessen Verlauf zunächst ein Stichgraben auf den ausgewählten Angriffspunkt vorgetrieben wurde. Wenn dann eine zweite oder sogar dritte, immer näher an die feindlichen Befestigungen herangeschobene „Parallele“ ausgehoben war, brachte man die Belagerungsgeschütze weiter nach vorn, bis sie geradewegs auf die eigentliche Stadtmauer feuern und eine Bresche hineinschlagen konnten. Ein tatkräftiger Garnisonskommandant hatte zu diesem Zeitpunkt freilich längst Ausfälle organisiert, insbesondere bei Nacht, um die Belagerer ihrerseits zu bedrängen, ihre Gräben zu zerstören und ihre Kanonen zu „vernageln“, also die Zündlöcher mit Nägeln oder Bolzen so zu verstopfen, dass die ganze Kanone – zumindest fürs Erste – unbrauchbar war. Außerdem mussten die Belagerer nicht selten einen zusätzlichen äußeren Verteidigungsring aus Gräben und Schanzen anlegen, um sich gegen den möglichen Angriff eines Entsatzheeres zu schützen.

Da diese Vorgehensweise langwierig und auch für die Belagerer nicht ungefährlich war, wurde es mit der Zeit üblich, die belagerte Garnison in regelmäßigen Abständen zur Aufgabe aufzufordern. Manchmal sagten die Eingeschlossenen auch zu, dass sie sich ergeben würden, wenn nicht innerhalb einer festgelegten Zeitspanne ein Entsatzheer einträfe. Je früher die Soldaten einer Garnison die Waffen streckten, desto besser standen ihre Chancen, mit kriegerischen Ehren ausmarschieren zu dürfen: in Begleitung ihrer Familien, mit ihrem Hab und Gut und ihren Fahnen, vielleicht auch ein oder zwei Kanonen, um sich auf dem schnellsten Weg in die nächstgelegene verbündete Stadt zu begeben. Wer sich erst spät ergab, kam oft in Kriegsgefangenschaft – allerdings bedeutete das nur für Offiziere tatsächlich die Internierung, denn keine Macht Europas konnte es sich leisten, gemeine Soldaten in Gefangenschaft durchzufüttern. In der Regel wurde das breite Fußvolk schlicht zum Dienst im Heer der Sieger gezwungen – was die Gefangenen auch akzeptierten, wenn ihnen ihr Leben lieb war. Ihre letzte Gelegenheit zur Kapitulation war gekommen, sobald der Feind eine Bresche in die innere Stadtmauer geschlagen hatte. Wenn sie nun weiterkämpften, stand ihnen und ihrer Stadt ein Sturmangriff bevor, dem Plünderung und Massaker folgten, sofern den Angreifern der Durchbruch gelang.99

Die Entschlossenheit der Spanier, den Widerstand der aufständischen Niederländer zu brechen, führte – sobald Parma die fünf loyal gebliebenen Provinzen überredet hatte, ab 1582 wieder spanische Truppen ins Land zu lassen – zur Aushebung des größten Heeres im Europa jener Zeit. Schon im Oktober jenes Jahres zählte die Flandernarmee Philipps II. insgesamt über 61 000 Mann, während in Italien 15 000 und in Spanien selbst und den sonstigen Besitzungen der spanischen Krone mehr als 20 000 weitere Soldaten dienten.100 In Flandern standen jedoch nur rund 2000 Kavalleristen, während andernorts mehr als ein Viertel der spanischen Truppe beritten war. Man hat diese Schwächung des traditionellen „Donnerarms“ der frühneuzeitlichen Feldtaktik als einen Rückschritt bewertet, der nun die Spanier dazu zwang, einen Zermürbungskrieg zu führen, anstatt in offener Feldschlacht die Entscheidung zu suchen. Und doch war die Strategie des Herzogs von Parma gut geeignet, unter den gegebenen Umständen zum Sieg zu führen – die zahlenmäßig unterlegenen Niederländer vermieden nach 1579 nämlich gerade die offene Schlacht. Außerdem blieb die spanische Taktik selbst mit reduzierter Reiterei noch hinreichend flexibel, zumal der Belagerungskrieg und der Dienst auf Vorposten wertvolle Erfahrungen für das Operieren in Kleinverbänden brachten.

Nur ein kleiner Bruchteil der riesigen spanischen Flandernarmee bestand tatsächlich aus Spaniern. Die Kastilier galten als Elitetruppe, es folgten die Italiener, dann die Soldaten aus der Franche-Comté und aus Luxemburg sowie katholische Iren. Die Wallonen im spanischen Heer galten als unzuverlässig, wenn sie in ihrer südniederländischen Heimat eingesetzt wurden, aber als gute Kämpfer in Deutschland und anderswo; sie stellten den Großteil der Kavallerie in der Flandernarmee. In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts hatten die Spanier gern deutsche Landsknechte angeworben, nun aber standen diese weniger hoch im Kurs; wo Deutsche in der Flandernarmee Dienst taten, begegneten ihnen ihre Kommandeure oft mit Geringschätzung. Viele, die im später Dreißigjährigen Krieg eine bedeutende Rolle spielten, hatten jedoch zuvor in der Flandernarmee gedient. Der Bedeutendste unter ihnen war zweifellos Johann t’Serclaes, Graf von Tilly, dessen frühe Jahre die schwierige Beziehung zwischen Spanien und den Niederlanden beispielhaft veranschaulichen. Tillys Vater hatte beim Ausbruch des Aufstandes eine gewisse Rolle gespielt und musste das Land verlassen, um Albas Tribunalen zu entgehen. Der junge Tilly wurde in die Obhut der Jesuiten gegeben – möglicherweise als Geisel für das künftige Wohlverhalten seines Vaters. Johann trat 1576 in spanische Dienste, zwei Jahre nachdem die Besitzungen seines Vaters zurückgegeben worden waren, und diente in Flandern sowie bei den Kampagnen um Köln und Straßburg herum, bevor er 1594 in kaiserliche Dienste trat.101 Andere bedeutende Feldherren des Dreißigjährigen Krieges, die aus den südlichen Niederlanden stammten, waren Graf Johann Jakob von Brockhorst zu Anholt (genannt „Graf Anholt“), der Tillys Untergebener wurde, und Karl (Charles) Bonaventura von Longueval, Graf von Bucquoy, der sich in der Schlacht von Nieuwpoort und der Belagerung von Ostende einen Namen gemacht hatte, bevor er 1618–21 den Posten des kaiserlichen Oberbefehlshabers einnahm. Sein Nachfolger, der Italiener Girolamo Carafa, hatte ab 1587 in der Flandernarmee gedient, bevor er 1607 zur spanischen Truppe in seinem Heimatland versetzt wurde. Der spanische Einfluss beschränkte sich jedoch nicht auf das katholische Deutschland und Europa: Auch protestantische Fürsten traten in die Flandernarmee ein. Georg von Braunschweig etwa, der künftige Herzog von Calenberg, entschloss sich 1604, für den letzten Schliff seiner militärischen Ausbildung die Seiten zu wechseln und, nachdem er zunächst für die Sache der Aufständischen gekämpft hatte, den Rest des Krieges im spanischen Lager zu verbringen.

Obschon das Offizierskorps weiterhin vom Adel dominiert wurde, wurde es doch zugleich immer professioneller, und Männer von Talent konnten durchaus vom einfachen Soldaten zum Feldherrn aufsteigen. Johann Aldringen, der Sohn eines luxemburgischen Stadtschreibers, trat 1606 in die Flandernarmee ein und wurde, inzwischen geadelt, nach Tillys Tod 1632 kaiserlich-bayerischer Oberbefehlshaber. Johann Beck, geboren als Sohn eines einfachen Botengängers, begann seine Laufbahn im Alter von 13 Jahren als gemeiner Soldat in der Flandernarmee, trat 1634 im Generalsrang in kaiserliche Dienste über und kehrte sechs Jahre darauf wieder in die Flandernarmee zurück. Jan Werth, ein Bauernsohn aus Kurköln, trat ebenfalls um 1610 als einfacher Soldat in spanische Dienste und nahm seinen Abschied als Kommandeur der kaiserlichen Reiterei. Das militärische Renommee des Herzogs von Parma sowie das Prestige seiner Methoden zogen begabte junge Soldaten von überallher an, die in seiner Armee ihre kriegerische Ausbildung vollenden wollten. So etwa Graf Heinrich von Schlick (oder Schlik), der 1604 als Offizier zur Flandernarmee kam, nachdem er zuvor gegen die Türken im Feld gestanden hatte. Solche Männer trugen später dazu bei, das militärische Know-how der Spanier im ganzen römisch-deutschen Reich zu verbreiten, wo es vor dem Hintergrund deutscher Traditionen sowie der Erfahrungen aus dem Langen Türkenkrieg weiterentwickelt wurde.

Die Republik der Vereinigten Niederlande Der Erfolg seiner Strategie in den Jahren nach 1579 gab Parma recht: Maastricht, Tournai, Oudenaarde, Brügge, Gent sowie endlich, nach langer Belagerung, im August 1585 auch Antwerpen fielen wieder in spanische Hand. Diese Rückeroberungen sicherten den Spaniern die südlichen Provinzen und animierten die immer noch calvinistische Landbevölkerung im Norden, sich nun ihrerseits gegen die (ebenfalls calvinistische) Führungsriege der Aufständischen zu empören, was dazu führte, dass drei weitere Provinzen kurzzeitig wieder an die Spanier gingen. Diese Entwicklungen, die zeitlich obendrein mit der Ermordung des Statthalters Wilhelm von Oranien (des „Schweigers“) zusammenfielen, bewogen die Niederländer dazu, die Herrschaft über die nördlichen Provinzen der englischen Königin Elisabeth I. anzutragen. Diese schreckte zwar davor zurück, von Rebellen irgendetwas anzunehmen, war aber durch den spanischen Vormarsch hinreichend beunruhigt, sodass England zur ersten Großmacht wurde, die sich mit den niederländischen Freiheitskämpfern verbündete. Im Jahr 1585 wurde ein kleines Expeditionsheer unter dem Kommando des Earl of Leicester entsandt, den auch die Niederländer als ihren politischen und militärischen Anführer annahmen. Es war keine sonderlich glückliche Konstellation. Die englischen Truppen, auch sie lange ohne Sold, konnten (oder wollten) die Niederländer nicht verteidigen, während Leicester selbst mit militanten Calvinisten konspirierte, um noch größere Macht an sich zu reißen. Das Scheitern seines versuchten Staatsstreichs 1587 ließ die Niederländer – unter dem Einfluss des moderaten Juristen und Wortführers der Staaten von Holland, Johan van Oldenbarnevelt – noch entschiedener in Richtung einer rein republikanischen Regierungsform rücken. Angesichts des konfessionellen Radikalismus bevorzugte Oldenbarnevelt eine breite Koalition zum Kampf gegen die Spanier und sicherte sich die Unterstützung des Hauses Oranien, indem er die Provinzen Holland und Zeeland dazu überredete, den 17-jährigen Sohn des ermordeten Wilhelm von Oranien, Moritz, zu ihrem neuen Statthalter zu wählen. Dieser geniale Zug begründete eine feste Allianz zwischen Holland, das in der Regel eher moderat gesinnt war, und dem Haus Oranien, auf das sich zuvor meist die Hoffnungen militanter Kräfte gerichtet hatten. Langsam bildete sich ein Republikanismus genuin niederländischer Prägung heraus, wozu die Schriften des politischen Philosophen Hugo Grotius maßgeblich beitrugen. Die republikanischen Ideale beruhten vor allem auf dem Mythos der „batavischen Freiheit“ (Batavia war der Name, den die Römer den Niederlanden gegeben hatten) und verband die ins Utopische gewendete Vision eines biblischen Judäa mit dem Bild des klassischen Athen zu der Überzeugung, dass Freiheit, Stabilität, Tugend und Wohlstand am besten gesichert seien, wenn ein Rat finanziell unabhängiger, gebildeter Männer die Regierung übernähme, denen durch ihren Reichtum die Muße gegeben war, sich voll und ganz dem Gemeinwohl zu widmen.102

Diese Ideale fanden 1588 ihren praktischen Ausdruck in einem formellen Bündnis der abtrünnigen Provinzen, das die Autonomie einer jeden wahrte, gewisse Befugnisse aber an eine Versammlung von „Generalstaaten“ delegierte, in der jede Provinz eine Stimme haben sollte. Die Generalstaaten traten ab 1593 täglich in Den Haag zusammen, blieben jedoch ein reines Diskussionsforum, da alle wichtigen Entscheidungen von den sieben Provinzstaaten gesondert ratifiziert werden mussten. Ein Gegengewicht hierzu bildete das Amt des Statthalters Moritz von Oranien, dessen Einfluss eher auf gesellschaftlichem Prestige beruhte denn auf formaler Autorität und durch seine Verbindungen zum europäischen Hochadel und seine persönliche Hofhaltung unterstrichen wurde. Von der Finanz- und Militärverwaltung abgesehen, blieben die zentralen Institutionen der jungen Republik auf das Nötigste beschränkt; das meiste wurde dezentral, in den Provinzen und Gemeinden, entschieden. Das machte zwar jeden Entscheidungsprozess zu einer schwerfälligen Angelegenheit, funktionierte aber dennoch, weil es der Republik gelang, ihre lokalen Glieder in einen gemeinsamen Rahmen einzubinden. Nachdem sie die Einmischung Philipps II. in ihre Angelegenheiten deutlich zurückgewiesen hatten, brauchten die lokalen Oligarchen schlicht und einfach die Republik, um eine Rückkehr der Spanier an die Macht zu verhindern.

Das phänomenale Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum Hollands war es, das den frisch geschlüpften Staat während seines langen Unabhängigkeitskampfes am Leben hielt. Die Bevölkerung der nördlichen Provinzen verdoppelte sich zwischen 1520 und 1650; schon 1600 hatte sie die Zahl von 1,5 Millionen erreicht, die zwischen 1572 und 1621 durch den Zustrom zusätzlicher 150 000 Flüchtlinge aus dem Süden weiter anschwoll.103 Holland mit seinen 760 000 Einwohnern im Jahr 1650 war die weitaus größte der Provinzen; Friesland (160 000 Einwohner) folgte mit großem Abstand. Drenthe, die kleinste, hatte nur 22 000. Holland war außerdem die am stärksten städtisch geprägte Provinz. Allein in Amsterdam lebten 175 000 Menschen; auf 22 weitere Städte verteilten sich noch einmal 365 000. Die dreifache Bündelung von Menschen, Geld und Talent befeuerte das Wirtschaftswachstum und brachte den Niederländern bis 1590 den Spitzenplatz im Welthandel ein. Diese Vorrangstellung beruhte hauptsächlich auf der Seefahrt, wobei gleichermaßen an den Schiffbau und den Warentransport aus Europa und der ganzen Welt zu denken ist. Die Zeitgenossen faszinierte ganz besonders der Handel mit den Kolonien, aber die Hauptaktivitäten der niederländischen Schifffahrt spielten sich nach wie vor in Nord- und Ostsee ab. Die Fischereiflotte der Niederländer im Jahr 1634 umfasste 2250 Boote, während zugleich weitere 1750 Schiffe im Ostsee- und Mittelmeerhandel eingesetzt waren, gegenüber gerade einmal 300 im Handelsverkehr mit den Kolonien. Die Schiffe im europäischen Handel konnten bis zu vier Fahrten im Jahr unternehmen; eine einzige Reise nach West- oder Ostindien nahm dagegen zwei Jahre in Anspruch. Ein großer Teil des Handels mit den Kolonien stand in engem Zusammenhang mit der europäischen Wirtschaft. So fuhren beispielsweise 800 Schiffe zwischen 1599 und 1605 in die Karibik, um dort Salz aus Venezuela an Bord zu nehmen, das in Europa zur Haltbarmachung von Fisch aus der Nordsee benötigt wurde. Natürlich war insbesondere der Gewürzhandel hochprofitabel: Die 2710 Tonnen Gewürze, die um die Wende zum 17. Jahrhundert in den Häfen der Niederlande jährlich gelöscht wurden, waren 137 Tonnen Silber wert, während die 125 000 Tonnen Ostseegetreide, die im selben Zeitraum pro Jahr importiert wurden, gerade einmal 88 Tonnen Silber kosteten.104

Die Vormachtstellung der Niederländer im Seetransport ließ ihre Republik zu dem Umschlagplatz schlechthin für europäische wie Kolonialwaren werden und kurbelte die Nachfrage auch nach ihren eigenen Produkten an, darunter Stoffe, Salzfisch und andere Lebensmittelerzeugnisse. Der ständige Warenstrom, der durch ihre Häfen lief, brachte den niederländischen Kaufleuten einen Löwenanteil des europäischen Handelsvolumens ein – denn wen fragte man, wenn man ein bestimmtes Produkt bei sich zu Hause nicht bekam? Die Niederländer. Indem sie so nach allen Seiten Engpässe behoben, zogen die niederländischen Handelshäuser Investitionen und Kredite an sich, was Amsterdam die Nachfolge der traditionellen Finanzzentren Antwerpen und Genua antreten ließ. Die Amsterdamer Wechselbank, gegründet 1609, wuchs und gedieh – im Gegensatz zu vielen anderweitigen Gründungsversuchen dieser Art –, weil sie auf die beträchtlichen Ressourcen privater Investoren und umliegender Gemeinden zurückgreifen konnte. Aus ihrer günstigen Position heraus konnten die Niederländer zudem billigere und langfristige Kredite aufnehmen, was den von ihrer Regierung gezahlten Zins zwischen 1600 und 1640 von zehn Prozent auf die Hälfte drückte.105 Dadurch gewann das niederländische Finanzsystem eine Stabilität, von der seine Konkurrenten nur träumen konnten. Jedes Jahr bewilligten die Generalstaaten einen Zentralhaushalt für die nächsten zwölf Monate, dessen Volumen nach einem festen Schlüssel auf die einzelnen Provinzen umgelegt wurde. Eine zentrale Staatskasse gab es nicht; stattdessen wurden einer jeden Provinz bestimmte Ausgabenposten zugeteilt, die sie dann aus ihren eigenen Steuereinnahmen begleichen musste. An diesem Punkt machte sich der große Einfluss Hollands bemerkbar, denn es trug allein 60 Prozent der Staatsausgaben, während die verbliebenen Provinzen den Rest unter sich aufteilten – Overijssel beispielsweise zahlte für gerade einmal vier Prozent des Gesamthaushalts. Trotz des wirtschaftlichen Wachstums und der damit verbundenen Einnahmesteigerungen blieb die Finanzlast jedoch sehr hoch, und die Niederländer zahlten im Kampf um ihre politische Freiheit zweifellos sehr viel höhere Steuern, als sie dies unter der Knute ihrer früheren spanischen Herren getan hatten.

Die Händler des Todes Zum Kapital kamen Kanonen, denn die niederländische Wirtschaft stellte neben Finanzdienstleistungen auch wertvolle Rüstungsgüter zur Verfügung: Die Niederlande waren das Zentrum der europäischen Waffenproduktion. Weil sie auch weiterhin über die südlichen Provinzen herrschten, stand den Spaniern die Geschützgießerei von Mecheln zur Verfügung, dazu die Herstellungsstätten für Handfeuerwaffen in Maastricht sowie die Harnisch- und Büchsenmacherwerkstätten von Namur. Bedeutendstes Zentrum der Waffenproduktion im Süden war jedoch das Fürstbistum Lüttich; hier wurde die ganze Palette an Kriegsausstattung hergestellt, vor allem Schusswaffen, Rüstungen und Blankwaffen. All diese Erzeugnisse verkauften die Lütticher an beide Konfliktparteien – zur Wahrung ihrer Neutralität, versteht sich. Auch die nächstgelegenen Reichsstädte, Aachen und Essen, produzierten Schusswaffen, und überhaupt war die ganze Region eine Hauptquelle von Rüstungsgütern für das restliche Europa, wo der Ausstoß an Waffen begrenzt war. Die später berühmte Waffenmanufaktur von Steyr in Oberösterreich wurde erst 1639 gegründet und hatte dann eine Kapazität von nur rund 3000 Musketen im Jahr. Das Zentrum der Schusswaffenproduktion in Deutschland war das thüringische Suhl, dessen 4000 Einwohner zwischen 1620 und 1655 mindestens 70 000 Musketen und 13 000 Pistolen produzierten, zumeist für die kaiserlichen Truppen. Die traditionelle Metallverarbeitung in Solingen und Nürnberg blieb zwar eine Größe in der Blankwaffenherstellung, aber alles in allem lief die Produktion in den nördlichen Niederlanden ihrer mitteleuropäischen Konkurrenz den Rang ab. Amsterdam stellte leichte Waffen, Kanonen, Schießpulver und Rüstungen her, während andere Produktionsorte sich stärker spezialisiert hatten: Aus Delft und Dordrecht kamen leichte Waffen, Gouda lieferte Lunten, Utrecht Harnische und Granaten, während in Den Haag Geschütze gegossen wurden. Allerdings waren es erst ihre weit gespannten Handelsnetzwerke, die den niederländischen Waffenhändlern eine überragende Stellung verschafften. Sie bezogen Salpeter aus Asien und dem Ostseeraum, Schwefel aus Sizilien und von der Insel Elba sowie Roh- und Einzelteile, die dann in der Republik zu fertigen Waffen zusammengebaut wurden.

Die Kombination von hoher Bevölkerungsdichte, Waffenproduktion und kurzen Kommunikationswegen machten die südlichen wie die nördlichen Niederlande für all diejenigen so attraktiv, die sich für den Kriegsfall wappnen wollten. Sowohl die spanische Obrigkeit in Brüssel als auch die niederländische in Den Haag stellten zuweilen überzählige Waffen aus ihren Magazinen zur Verfügung, damit die einheimischen Waffenhändler auch bei Engpässen ihre Lieferzusagen an befreundete Mächte einhalten konnten. Die niederländischen Rüstungserzeugnisse waren derart gefragt, dass die Händler niemals Rabatte gaben; aber die niederländische Regierung veräußerte manchmal zu günstigen Preisen Teilbestände aus ihren Arsenalen an Verbündete. Der Zugang der Niederländer zu Krediten und allerlei Warenlagern erlaubte es ihnen, für die Interessenten regelrechte Angebotspakete zu schnüren. So lieferten sie 1622 der Armee des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel vollständige Sätze aus Waffen, Harnischen, Gürteln, Pulver, Lunten, Kugeln, Spitzhacken und Schaufeln. Konstant hohe Staatsausgaben sowie die Nachfrage durch die beiden Indienkompanien trugen den Händlern zusätzlich satte Gewinne ein. Die Niederländische Ostindienkompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, VOC) beispielsweise gab regelmäßig rund 1,5 Millionen Gulden im Jahr aus, was eine stabile Nachfrage sicherte. Die politische Lage bestimmte die Exportsituation: Die letzte größere Lieferung an den Kaiser erfolgte 1624, vorgeblich zum Kampf gegen die Türken, in Wirklichkeit aber zur Verwendung gegen die Siebenbürger. Die Waffenexporte an die protestantischen deutschen Mächte versiegten um 1625, teils, weil diese als einzelne Kriegsparteien nun größtenteils ausgeschaltet waren, teils aber auch, weil die Republik nicht in den eskalierenden Krieg hineingezogen werden wollte. Nach Frankreich, England, Dänemark, Schweden und Venedig, die der Republik der Vereinigten Niederlande allesamt freundlich gegenüberstanden, ging der Exporthandel mit Waffen jedoch weiter; Portugal wurde in den Kundenkreis aufgenommen, nachdem es 1640 mit Spanien gebrochen hatte. Wenn es ums Geschäft ging, zeigten sich die Niederländer allerdings auch den Spaniern gegenüber nicht nachtragend, sondern lieferten ihnen sofort nach dem Friedensschluss von 1648 Waffen – obwohl diese ganz offenkundig gegen Frankreich eingesetzt werden sollten, den früheren Verbündeten der niederländischen Republik.

Die Gesamtexporte der niederländischen Waffenschmieden beliefen sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf mindestens 200 000 leichte Waffen im Wert von 1,2 Millionen Gulden. Dazu kamen 100 000 ins Ausland verkaufte Harnische, die noch einmal eine halbe Million Gulden eintrugen, dazu 2700 Tonnen Lunte und mehr als 2200 Tonnen Schießpulver im Wert von über 25 Millionen Gulden. Der Handel brachte mindestens 50 Millionen Gulden ein, was fünf Prozent des gesamten Wirtschaftsaufkommens entsprach und damit dem Beitrag der Niederländischen Ostindienkompanie zum Bruttosozialprodukt vergleichbar war. Hinzu kam etwa noch einmal so viel Geld, das durch den Verkauf von Schiffsproviant, Kupfer, Blei, Zinn, Salpeter und anderem Kriegsbedarf erlöst wurde. Manch einer verdiente sich eine goldene Nase, so die Patrizierfamilie Trip, die in ihren Anfängen eine bescheidene Flussschifffahrtsgesellschaft betrieben hatte, oder die De Geers, die als Flüchtlinge aus Lüttich nach Amsterdam gekommen waren. Dabei ist bemerkenswert, dass beide Familien ihren Reichtum überaus breit gefächerten, gleichwohl integrierten Geschäftszweigen verdankten. Elias Trip und Louis de Geer waren in den Besitz des schwedischen Kupfermonopols gelangt, indem sie Gustav Adolf von Schweden Kredite gewährt hatten; das Betriebskapital des Konsortiums, an dessen Spitze sie standen, betrug mehr als ein Drittel des Kapitals der Niederländischen Ostindienkompanie. Das 1660–62 in Amsterdam für die Familie Trip erbaute Stadtpalais, dessen Schornsteine die Gestalt von Kanonenrohren hatten, kostete eine Viertelmillion Gulden; heute beherbergt das Trippenhuis die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften. Louis de Geer hinterließ bei seinem Tod ein Vermögen von 1,7 Millionen Gulden.106

Die enge Verbindung von Krieg und Geschäft trat am deutlichsten hervor, wenn es um die niederländische Marine ging. Diese wurde nämlich durch Zölle und Gebühren finanziert, die ausländische Kaufleute für den Schutz ihrer Schiffe zu entrichten hatten. Wie es der politischen Gesamtstruktur der Republik entsprach, war auch die Marineverwaltung dezentral angelegt; die fünf niederländischen Admirale verteilten sich mit dreien auf Holland sowie mit je einem Admiral auf Zeeland und Friesland. Das schuf zwar Gelegenheit für persönliche Rivalitäten, erleichterte jedoch die Zusammenarbeit mit den Kaufleuten am Ort, die im Bedarfsfall noch immer eine wichtige Quelle für zusätzliche Schiffe und Mannschaften waren. Die niederländische Marine war ursprünglich ganz darauf ausgelegt, von den Wasserstraßen des Landesinneren aus die Landstreitkräfte der Republik zu unterstützen; mit der Zeit erweiterte sich allerdings ihr Aufgabenbereich, etwa auf die Blockade der flämischen Küste, das Patrouillieren auf der Nordsee und im Ärmelkanal sowie den Geleitschutz von Handelsschiffen. Für Letzteres zahlten die Kaufleute, während die Fischereiflotte ihre eigenen Geleitboote ausrüstete und auch die beiden Indienkompanien jeweils eigene Geschwader zum Schutz ihrer kostbaren Handelskonvois aus Ost- und Westindien unterhielten. Von 1596 an zogen die Niederländer eine Flotte aus größeren, schwerer bewaffneten Schiffen zusammen, mit der sie auch die spanische Küste und die Azoren angreifen konnten.107

Der Dreißigjährige Krieg

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