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Am nächsten Morgen

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Am nächsten Morgen erzählt er begeistert beim Frühstück davon, dass der Großvater ein Verhältnis mit der Gretel hat: „Sie ist ihm einfach ins Bett gesprungen“, und das ist dem Großvater in seinem ganzen Leben noch nie passiert, dass eine Frau so mir nichts dir nichts ihm in sein warmes Bett hüpft, und das auch noch splitterfasernackt von oben wie ein Himmelsgeschenk, so dass er – ohne es richtig zu wollen – einen Steifen kriegt.

„Den habe ich sogar schon einmal gesehen, als ich ohne anzuklopfen ins Badezimmer komme und den Großvater sehe, wie er sich rasiert. Unten, unter seinem Busch heraus, wächst eine riesige Palme empor, mit einem kleinen glitzernden Tropfen als Krone oben drauf, wohl um die Bienen anzulocken“, sagt er mit der Stimme eines Botanikers.

„Wenn dein Großvater zu Besuch ist, hat man ihn im Badezimmer nicht zu stören“, sagt seine Mutter, „im Duschzimmer liegt die Zahnpasta, was musst du da auch im Badezimmer herumschnüffeln!“ – „Der darf ja sogar in meinem Bett schlafen, wenn er zu Besuch ist, und ich muss in die Ritze“, versucht er sich zu wehren. „Damit ist jetzt Schluss, dafür sind wir alle zu alt“, sagt sein Vater entschieden, „das nächste Mal schläfst du unten auf dem Klappbett und lässt gefälligst deinen Großvater in Ruhe!“ „In Ruhe“, murmelt er an seiner Semmel kauend, „von wegen Ruhe, der Großvater ist ganz hipp, hipp, hurra nach der Nacht mit der Gretel.“

„Warum ist Großvater nicht da und frühstückt mit uns“, ruft er plötzlich aus, der Großvater soll endlich kommen, wie lange braucht er denn noch oben im Bad mit der Gretel?“ „Dein Großvater ist tot, mein Lieber“, sagt sein Vater, „der ist nicht oben im Badezimmer, den haben wir schon längst begraben, der ist jetzt unten, unter der Erde!“ – „Aber wieso denn“, ruft er zornig, „Großvater ist oben mit der Gretel im Badezimmer, der ist nicht tot.“ Er springt auf, wobei er beinahe die Teekanne umstößt und läuft hoch ins Badezimmer, wo der Großvater sich gerade den Scheitel zieht. „Wo ist denn die Gretel?“, fragt er neugierig.„Die liegt noch in deinem Bett“, lacht der Großvater schief, der mit zusammengekniffenen Augen seinen Scheitel im Spiegel betrachtet. „Darf die Gretel da nicht sein?“ „Doch“, sagt er, „das Kasperle aber auch!“ – “Schweinkram!“, zischt der Großvater und starrt ihn plötzlich mit stechenden Augen an: „So ein Schweinkram, zu dritt!“

Der raumlose Raum

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