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„Wer ist da?“

„Ich bin es, lass mich rein!“

„Frederik?“

Patrik stand schlaftrunken hinter der verriegelten Eingangstür seines Appartements in der West 119th Street nähe Markus Garvey Park im Dunklen. Er zögerte und holte tief Luft, Harlem war unsicher.

„Was willst du?“

„So mach schon auf!“

Benommen öffnete er die Sicherheitsschlösser und hielt inne – sollte er den Jungen reinlassen? Es war 5.30 morgens und auf weiteren Irrsinn hatte er partout keinen Bock. Da trat Frederik gegen die Metalltür, noch ehe sie Patrik aufgezogen hatte. Er wurde jäh zurückgestoßen und landete am Küchentisch, an dem er sich gerade noch abfangen konnte. Blitzschnell richtete er sich auf und ging in Angriffsstellung.

„Was willst du, verdammt?“

Frederik antwortete nicht. Er stand stumm in der Tür und machte keine Anstalten einzutreten. Im Licht, das vom Flur hereindrang, sah Patrik seine Silhouette und hörte seine Atemstöße. Im langen Schatten, den er auf den Boden warf, wirkte er noch größer als sonst. Patrik bekam Angst. Der Typ war ihm unheimlich.

„Jetzt ist Jack richtig tot“, sagte Frederik nach einer Ewigkeit.

„Richtig? War er vorher falsch tot?“

„Er hat sich in Luft aufgelöst!“

„Junge, du solltest mal ne Runde schlafen!“

„Ging nicht!“

„Was ging nicht?“

„Es gab kein Bett!“

„Was soll das heißen?“

„Ist alles leer!“

„Alles leer?“

Alles leer – das hatte Patrik schon mal gehört. Ein Kumpel von ihm hatte das bei einer Party immer wieder herausgeschrien, voll im psychotischen Schub. Dann hatten sie ihn abgeholt, nachdem er die Wohnung der Gastgeberin zu Kleinholz gemacht hatte und ihr auch noch an den Hals gegangen war.

„Soll ich dir ein Taxi rufen?“

„Macht keinen Sinn!“

„Hier kannst du nicht bleiben.“

„Hast du Besuch?“

„Nein!“

„Warum denn nicht, ich hab die letzte Nacht doch auch hier geschlafen. Außerdem muss ich mit dir reden, dringend. “ Frederik lachte auf: „Was ist los mit dir? Du bibberst ja, hast du etwa Angst vor mir?“

„Komm rein und setz dich. Soll ich Kaffee machen?“

„Nein, jetzt nicht.“

Frederik betrat das Appartement, das praktisch ein großer Raum und mit allerlei Krimskrams vollgestellt war, ziemlich chaotisch und keinesfalls geschmacksneutral.

„Kann ich Licht machen?“

„Klar ...“

Skeptisch schaute Patrik zu den Fenstern seines Appartements, das im Parterre lag und auf die Straße ging. Alle Metalljalousien waren geschlossen.

„Darf ich eine Jalousie aufziehen und das Fenster aufmachen? Es mieft hier ziemlich!“

„Die Jalousien bleiben unten. Wenn Licht brennt, kann uns jeder von draußen sehen.“

„Ach so? Hast du etwa Dreck am Stecken?“

Ohne weiteren Kommentar schaltete Frederik das Licht wieder aus, das er gerade angemacht hatte, und verriegelte die Wohnungstür. Dann ging er im Dämmer zu einem Fenster, zog die Jalousie hoch und öffnete es. „So, gleich kommt wieder Luft in die Bude.“

„Du wolltest doch was erzählen?“

„Das Haus ist leer, alles ausgeräumt. Kein Bett, kein Stuhl, nichts mehr!“

„Was?“

Patrik rückte seinen Stuhl näher zum Küchentisch und starrte Frederik an, als hätte er es mit einem Irren zu tun. Der saß ihm mittlerweile gegenüber, rauchte Kette und sah betreten vor sich hin.

„Die haben Jacks Haus ausgeräumt“, sagte er wie in Trance, „praktisch in vierundzwanzig Stunden, die hatten es wirklich eilig! Da ist nichts mehr, nicht mal Besteck in den Schubladen. Einige Schränke sind zwar noch da, aber in denen wollte ich nicht übernachten.“

„Und Alice?“

„Alice ist verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Hab ein paar Fotos gemacht, hier, mit meinem Mobile.“

„Gib her!“, drängte Patrik, der plötzlich bleich geworden war.

„Nun warte doch, nicht so ungeduldig! Du kennst dich mit meiner Kiste doch gar nicht aus!“

Nervös suchte Frederik nach seiner Bilddatei und vertippte sich.

„Nun gib das Scheißding endlich her!“, rief Patrik und schlug ungeduldig mit der Faust auf den Tisch. „Verdammt noch mal, die waren schneller!“

Frederik zuckte zusammen und warf ihm das Mobile zu. Binnen Sekunden hatte Patrik die Bilder auf dem Display durchgesehen und blickte in Richtung einer schmalen Tür.

„Komm, das schauen wir uns jetzt genauer an. Was ist denn das für ein Gekritzel?“

„Das ist Hunters geliebte Pinnwand, da hat er seine tausend bunten Notizzettel drangeklemmt, direkt neben seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer. Die Zettel hat er immer wieder neu kombiniert, um auf den richtigen Trichter zu kommen, wie er sagte. Sah aus wie ein Mosaik.“

Als beide durch die enge Tür – über gefährlich verwinkelte Treppenstufen – in den Keller hinabgestiegen waren, staunte Frederik, denn hier war wirklich alles vollgerammelt, das Gegenteil von leer. Mit ausnahmslos technischem Gerät. So viele Computer, Monitore und Tastaturen auf einmal kannte Frederik nur aus dem Film. Der Kabelsalat war unbeschreiblich, über eins am Boden war er gerade gestolpert. Bis in die letzte Ecke türmte sich Fachliteratur in Plastikordnern, die, mit vielerlei Abkürzungen übergroß bedruckt, im schummrigen Licht in allen Farben schimmerten, als wären sie aus einem müden Regenbogen gefallen. Nur Monitore flimmerten und eine schwache Stehlampe beleuchtete den Arbeitsplatz vor einem Multi-Screen Computer.

„Hier hab ich alles, was ich brauche“, rief Patrik enthusiastisch und übertrug die Bilddaten von Frederiks Mobile. Entspannt saß er auf seinem Stuhl und hielt es wie ein Zauberer vor seiner Maschine in die Luft.

„Brauchst du dafür kein Kabel? Oder wenigstens eine Infrarot-Schnittstelle?“

„Quatsch. Der Computer hat dein Mobile längst erkannt ... hier siehst du, da sind schon die Bilder!“

Patrik zündete sich eine Zigarette an. Und Frederik sah sich schmunzelnd um.

„Hier sieht’s ja aus wie bei der NASA wenn die ihre Raketen zünden oder mit Curiosity kommunizieren ... Was zündest du so eigentlich?“

Patrik reagierte nicht. Er zog tief an seiner Zigarette, starrte auf den Monitor und sah sich die Bilder von Hunters leerer Pinnwand an.

„Das ist ja hochinteressant ... Moment, ich geh mal auf maximale Vergrößerung. Jetzt ist es deutlich zu erkennen, an einigen Stellen tritt sogar das blanke Metall unter der weißlackierten Oberfläche hervor ... das ist irgendein Code!“

„Richtig“, flüsterte Frederik fiebrig.

„Zwölf Ziffern ... na, so kompliziert scheint die Sache nicht zu sein: Eine ganz gewöhnliche http-Adresse. Dann mal los.“

Er streifte die Ärmel zurück und beugte sich über die Tastatur.

Auf dem Monitor las Frederik Login und Passwort.

„So, jetzt lass ich mal mein Programm durchlaufen, dann wissen wir bald, mit wem wir es zu tun haben. Kann auch Stunden dauern, aber hoffentlich haben wir’s bald.“

„Das Programm ist von dir?“

„Ja sicher, hab lang dran gearbeitet, es knackt jedes Passwort.“

„Ein Hacker, ich fass es nicht! ‚Möbel mit der Axt herstellen‘.“

„Was redest du, stör mich jetzt nicht!“

Das steht so im Hackers Dictionary, in der Ausgabe von 1991“, sagte Frederik lakonisch, „müsstest du eigentlich kennen!“

Patrik war ein Genie. Wie in Trance schraubte er sich tiefer und tiefer in die Programme und ließ die Algorithmen tanzen.

„Wow, das ist ja Wahnsinn, wie du das machst!“

„Nun mach mal da keinen Wirbel drum.“

„Wo ist in dem Verließ hier eigentlich was zu trinken?“

„Da steht Wodka. Hier wird ausschließlich Wodka getrunken! Ich mach es so wie die russischen Hacker, deshalb sind die auch so klasse drauf und weltweit Spitze. Aber sie pumpen sich auch mit Pillen voll, alles Kinder des Cognitive-Neuro-Enhancement, schlucken Amphetamin, Methylphenidat und Modafinil, um ihr Bewusstsein zu erweitern, Gehirndoping, du verstehst?“

„Bist du ein Vandale oder ein Whistleblower?“

„Ein White-Hat, du Idiot.“ Patrik lachte. „Oder glaubst du etwa, ich bin ein wild gewordener Spießer?“

„Hm, wie auch immer. So richtig kriminell im virtuellen Raum unterwegs und natürlich inkognito. Ihr habt’s leicht, euch zu verstecken, ich nicht. Mich gibt’s überall, vor allem im Netz und seit neuestem sogar auf den Videoscreens am Times Square. Aber euch gibt’s erst, wenn einer von euch aus dem Netz gefischt und ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird. So wie neulich einer von Anonymous. Hab sein Bild im Internet gesehen, der Junge kann abdanken, der kommt ins Kittchen und das länger als lebenslänglich!“

„Was willst du damit sagen ...?“

Patrik sprang auf und packte Frederik an den Schultern.

„Nun hab dich nicht so, du tust ja, als ob ich dich erwischt hätte und du wirklich ein Anon wärst“, rief Frederik erschrocken und drückte ihn von sich. „Alles ganz schön aufregend. Wenn ich gewusst hätte, dass du auch so einen nervenzerfetzenden Job hast wie ich, hätte ich dich von Anfang an besser verstanden.“

„Wie meinst du das?“

„Du bist doch auch eine Art Künstler, oder? Manchmal fällst du regelrecht in dich hinein und bist für Momente nicht ansprechbar. Dann hast du die Knacklösung eines Problems, an dem du schon ewig rumtüftelst, plötzlich im Kopf und ärgerst dich, dass du nicht zu Hause in deinem Keller sitzt. Ich kenn das. Wenn ich plötzlich weiß, wie eine Stelle in der Partitur, an der ich gerade arbeite, geht, werd ich völlig kirre, wenn ich es nicht sofort am Klavier oder der Geige ausprobieren kann. Dann versuch ich mich zu beruhigen und stell mir einfach die Klänge vor. Das ist dann mein virtueller Raum, jeder braucht seinen virtuellen Raum. Nenn es einfach: das Bewusstsein abschalten!“

Patrik hörte nicht zu – angestrengt fixierte er die endlosen Zahlenreihen, die auf dem Monitor vorüberrauschten.

„So, da sind wir, das hat aber gedauert“, murmelte er mit geröteten Augen und einer vom permanenten Rauchen mittlerweile brüchigen Stimme. „Hey, das darf doch nicht wahr sein, wir sind in Hunters Computer!“ Wie elektrisiert sprang Patrik vom Stuhl auf und schaute ungläubig auf den Monitor. Er zögerte und dachte nach.

„Wenn ich jetzt auf den Trichter käme, nach dem wir suchen sollen, könnte ich die Sache mächtig abkürzen ... ich hab keine Lust, alle Dateien zu durchforsten, Programm hin oder her.“

„Jack wollte mir doch was Wichtiges sagen, klang ziemlich dramatisch. Vielleicht schaust du einfach mal nach den zuletzt veränderten Dateien?“

„Nicht schlecht, versuchen wir’s. Wow, wir haben Glück, schau mal.“

Frederik starrte auf wirre Zeilen, die, wenn er es richtig kapierte, eine E-Mail waren. Sie begann mit dem Datum – merry christmas, dachte Frederik und versuchte sich zu konzentrieren.

)24. Dezumb Inn lezer Sekundsde vkielleicht.gfurtchtvbar alllein. Sollllte er unbbedint dannn lsen, wenn die ZeittdannKlarheit jetzt!!!!!!!!!!!!!!!!. reden miit ihmm hilft viellllleichtmnoch wicchig!!!!!! Oder nixcht. In wenigen Stunden. Dann jsa oder nei. werde nichtt mehr helfen klönnen nhr bin zu schwach. Mein Hert. Bald wird es mit mir ein Ende hasben. La Liberté deine CCHance Jungeat alles angefangen?ßarme kindeßDie Dinge sind mirrrww entglitten. ataler Weise. werde mit ihr reden müssen. Habe gerade mit einem Bratschertelefoniert. Der findet dasnnnkeine gute Idee.die ich nicht mehr in der Hand habeRache hoiiofffentlic später wetzerverrsdammmt!!!!!!!!!!!!!!

„Ziemlich abstrus, Jack war offensichtlich am Ende.“

„Nun, so abstrus ist das Ganze auch wieder nicht!“, nuschelte Patrik, dem eine Zigarette zwischen den Lippen hing. „Da ist schon einiges zu verstehen ... geschrieben hat er das am Weihnachtsabend. Offenbar fühlte er, dass es mit ihm zu Ende geht.“

„Jack konnte die Tasten nicht mehr finden, ich seh ihn in

seinem Arbeitszimmer sitzen, schweißgebadet und mit weit aufgerissenen Augen ...“

„Nun mach mal keine Horrorstory draus, hier, da ist noch was anderes, offensichtlich wollte er irgendjemandem was Wichtiges mitteilen, hier, dritte und vierte Zeile, na, das wirst du sein. Euer großes Geheimnis liegt vor uns ausgebreitet.“

Frederik begann zu zittern. Sprachlos starrte er auf den Monitor und brachte kein Wort heraus.

„Außerdem hatte der gute Mann Schuldgefühle, die Dinge sind ihm entglitten … und hier … mit einer Frau musste er auch reden, wer immer sie ist. Wem kann er da nicht mehr helfen … verflucht!“

Ratlos tippte Patrik auf eine der letzten Zeilen. „Kennst du einen Bratscher, mit dem er telefoniert haben könnte, du bist doch Musiker?“

„Nein, du Arsch, ich kenne keinen Bratscher, so weit kommt’s noch ...!“

Patrik fuhr genervt auf. „Jetzt streng dich mal an, ich

rackere mich an diesem Scheißcode ab wie ein Idiot und du stehst da und kriegst das Maul nicht auf. Sagt dir irgendwas was?“

„Wart mal ...“

„Vielleicht ist da ja gar keine Botschaft? Der Mann war todkrank, ist die Treppe runtergestürzt und hat irgendein verdammtes Schuldgefühl mit ins Grab genommen, nachdem er mit einem Bratscher telefoniert hat. Der hatte sie nicht mehr alle.“

„Was redest du?“

„Und dieser Sozialkitsch mit der Freiheit und der Chance da, von wegen La Liberté …“, Patrik schäumte.

„La Liberté ist mein Internat gewesen, Patrik ...“

Plötzlich wurde Patrik kreidebleich. Völlig unvermittelt war der Computer abgestürzt und der Monitor, nach heftigem Geflimmer, als hätte der Blitz eingeschlagen, schwarz geworden. Patrik kniff die Lippen zusammen, saugte nervös an seiner kalten Zigarette und drückte hektisch ein Paar Tasten, währenddessen – wie bei einem bösen Spuk – auf einmal Einsteins berühmtes Photo erschien, auf dem er der Welt die Zunge herausstreckt.

„Da hat mich einer gelinkt, irgendein Arschloch, da, Einstein zeigt mir die Zunge, ich glaub ich spinne!“

„Das Foto kenn ich.“

„Du Idiot, es geht nicht um das Foto, das ist irgendeine Malware ...!“ Panisch schaltete er die Stromzufuhr ab, um der Schadsoftware nicht noch mehr Zeit zu geben, seine Dateien zu durchforsten und Informationen wohin auch immer zu senden. „Jemand hat meinen Computer geknackt. Das darf doch nicht wahr sein ...!“

Wenig später saßen beide wieder am Küchentisch. Frederik war völlig geschafft und kurz eingenickt. Patrik hatte zunächst kein Wort gesagt und sich fahrig einen Kaffee gemacht.

„Die Mail war von Hunters privatem E-Mail Account, da bin ich mir sicher“, sagte er endlich, „aber wer ist der Adressat, wer sollte den Code auf der Pinnwand entdecken?“

„Ich“, flüsterte Frederik und zündete sich eine Zigarette am Filter an, ohne es zu bemerken. „Ich bin der Adressat, das ist doch klar!“, hustete er und drückte den Glimmstängel hastig aus.

„Was ist daran bitte klar?“

„Wer immer dahintersteckt, die konnten davon ausgehen, dass ich ins Haus zurückkomme. Die haben in Windeseile die Villa leergeräumt, aber die Pinnwand oben hängen lassen. Im Schein der Wandlampe hab ich das Gekritzel sofort gesehen, ja, sehen müssen, die Lampe war ja direkt darauf gerichtet. Aber die Schrammen haben mich nicht weiter interessiert. Verflucht, da will mich jemand ködern. Mein ehemaliges Internat … was ist das für eine Spur … was wollte er damit?“

„Vergiss nicht mich dabei!“

„Warum?“

„Weil ich offensichtlich auch gemeint bin. Auf so einen Code muss einer wie ich anspringen, und jetzt haben wir den Salat, meine Maschine ist gehackt, ich bin geliefert!“

„La Liberté muss der Schlüssel sein.“

„Dann müssen wir dorthin!“

„Es liegt ganz oben in Schottland, mitten in der Pampa, da können wir nicht mal so hingondeln!“

„In der Pampa? Von wegen. Hab vorhin nachgesehen, als du kurz eingeschlafen warst. La Liberté gibt’s nur einmal auf der Welt. Und zwar ganz in unserer Nähe, unweit von Washington in Virginia.“

„In Schottland, du Idiot, das muss ich doch wohl besser wissen. Immerhin war ich da fünf Jahre. Die Anlage erstreckt sich über ein Riesengelände, du würdest Augen machen, eine Architektur, ich sag’s dir. Und super Villen, die sich so genial in die Landschaft schmiegen, dass sie praktisch unsichtbar sind. Man findet Sport- und Freizeitanlagen jeglicher Couleur. Für Schüler und Gäste gibt’s sogar einen Gasthof, ganz aus Holz gezimmert wie in den Schweizer Bergen. Im Anchor war ich oft und hab für die Leute gespielt!“

„Dann hab ich mich eben geirrt“, knurrte Patrik, „offenbar bin ich jetzt auch noch zum Googeln zu doof. Aber lassen wir das, im Augenblick bleiben die Geräte auch besser unangetastet!“

„Wie konnten die eigentlich davon ausgehen, dass ich damit zu dir komme? Die konnten doch nicht im Traum daran denken, dass ich einen Hacker zu Rate ziehe. Das macht doch keinen Sinn!“

„Das macht Sinn, verdammt noch mal. Die wissen von mir. Und Sie wissen offensichtlich auch, dass wir uns getroffen haben.“

„Quatsch!“

Frederik stand auf und spähte heimlich auf die Straße.

„Das hieße ja, dass sie auch hinter dir her sind und nicht nur mich in eine Falle locken wollen.“

„Genau. Die Botschaft ist an uns gerichtet, an uns beide. Die Attacke gilt uns. Dir höchstpersönlich und meinem Computer. Außerdem ... ich hab dich doch heute Nacht in Chinatown nur gefunden, weil ich dein Signal hatte. Du hast aber gar keins, also muss es mir jemand gesendet haben, damit ich dich finde, verstehst du ... Matrix für Arme!“

Frederik hatte sich mit dem Rücken zur Wand gestellt. Und Patrik stand auf und ging auf ihn zu.

„Den Kampf nehmen wir auf, wir haben keine Wahl! Es ist dir doch hoffentlich klar, dass wir da in eine wirklich ernste Sache hineingeraten sind.“

Frederik antwortete nicht. Er rutschte zu Boden und starrte Patrik an wie weggetreten.

Der Schrei

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