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Vorwort

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Aufgrund der erfreulichen Nachfrage ist die erste Auflage dieser Einführung vergriffen gewesen. Dieser Umstand und die positiven Rezensionen, die noch Jahre nach dem Erscheinen folgten, haben mich dazu bewogen, eine zweite, nunmehr erweiterte Auflage auf den Markt zu bringen. Das Konzept des Buches, das als Einführung in die politischen Theorien der Prämoderne einem diskursanalytischen Ansatz folgt, ist nunmehr in schärferer Abgrenzung gegenüber dem Kontextualisierungsverständnis der Cambridge School herausgearbeitet worden, als mir das seinerzeit klar war. Insofern sind alle Teilkapitel einer modifizierenden Überarbeitung unterzogen worden, insbesondere der Aus- und Einblick sind zu großen Teilen neu geschrieben. Aufgrund meiner ausdifferenzierenden Beschäftigung mit diversen Denkern, die ich seinerzeit nicht berücksichtigt hatte, ist pro Hauptkapitel jeweils ein fünftes, gänzlich neues Teilkapitel für den entsprechenden Diskurs hinzugekommen. Dies betrifft die Darstellungen zu Justus Möser, den Federalisten, Louis-Sébastien Mercier, Hugo Grotius, Pierre Bayle und Immanuel Kant. Das Teilkapitel über Gerrard Winstanley musste einer Darstellung zugunsten von Francis Bacon im Utopieteil weichen. Natürlich fehlen immer noch gewichtige Autoren aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, wie etwa Pufendorf, Thomasius oder Diderot. Vollständigkeit kann und soll hier nicht angestrebt werden, denn es geht um die paradigmatische Perspektive für den jeweiligen Diskurs.

Auch die Transferfunktionen der Argumente in den Diskursen untereinander sind nun deutlicher prononciert als vor zehn Jahren. Dies gilt auch für die Berücksichtigung der Fachliteratur, die nun im Umfang verdoppelt worden ist. Auch wenn die Reflexionen aus der Fachdiskussion zwischen Vertretern der Politischen Ideengeschichte, der Politischen Theorie und der Politischen Philosophie für die hier gewählte Konstruktion der sechs Diskurse und ihrer Repräsentanten zweifellos erkenntnisleitend waren und sind, so bleiben sie doch (mit Ausnahme der erwähnten Abgrenzung von der Cambridge School) hier nur angedeutet. Der kundige Leser oder die Leserin wird die Gewichtung erkennen. Da in den letzten zehn Jahren eine erfreuliche Ausdifferenzierung gerade zu den Autoren der politischen Theorie in der Prämoderne weltweit stattgefunden hat, ist hier sehr stark Literatur aufgenommen worden, die nach 2000 erschienen ist. Die in der ersten Auflage zitierten Werke der behandelten Denker sind weitgehend beibehalten worden. Erfreulicherweise kann nun für Johannes Althusius die erste deutschsprachige Edition der Politik benutzt werden.

Die Beendigung der Diskurse mit Kant, ja überhaupt seine Berücksichtigung in dieser Einführung, mag viele überraschen. Doch nach der hier angezeigten Lesart erscheint der Denker aus Königsberg weitaus mehr dem prämodernen Diskurskontext in Fragen der Politik verhaftet, als es die mittlerweile übliche Interpretation seiner Aktualisierung im Geist der Moderne zugibt. Die Logik beginnt zweifellos mit Kants Philosophie in einer neuen Dimension – nicht aber die Politik.

Peter Nitschke

Vechta, 4. Juni 2010

Politische Theorie der Prämoderne 1500-1800

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