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2.2. Basiskompetenzen des Kindes
ОглавлениеDas oben dargelegte Menschenbild und die sich daraus ergebenden Prinzipien des BEP verdeutlichen den „vorgenommenen Perspektivenwandel von einer defizitorientierten hin zu einer kompetenzorientierten Sicht auf die Kinder, die diesem Plan als zentrale Perspektive zugrunde liegt.“42 Dementsprechend nimmt die Darstellung der Basiskompetenzen der Kinder eine zentrale Stelle im BEP ein. Der Erwerb und die Stärkung von Basiskompetenzen sind „die grundlegende Zielsetzung und die oberste Richtschnur jedweder Bildungs- und Erziehungsarbeit im Elementbereich.“43 Es werden 10 Kompetenzbereiche des Kindes – auch die Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz, die für diese Studie von besonderer Bedeutung sind – benannt. Sie sollen die im Elementarbereich bisher geläufigen Begrifflichkeiten „Ich-Kompetenzen“, „Sozialkompetenzen“ und „Sachkompetenzen“44 konkreter fassen. Die Philosophie des Plans geht davon aus, dass Kompetenzen nie isoliert, sondern stets im Kontext aktueller Situationen, sozialen Austauschs und behandelter Themen erworben werden. Deshalb bietet der Plan auch in der Beschreibung der Kompetenzen Zusammenhänge mit themenübergreifenden und themenbezogenen Bildungsbereichen an.45
„Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitscharakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit den Gegebenheiten in seiner dinglichen Umwelt auseinanderzusetzen.“46
Als wichtigster theoretischer Bezugsrahmen wird auf die „Selbstbestimmungstheorie“ von Edward L. Deci/ Richard M. Ryan zurückgegriffen.47 Dort wird davon ausgegangen, dass der Mensch drei grundlegende psychologische Bedürfnisse hat: das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit, nach Autonomie-Erleben und nach Kompetenzerleben. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse ist entscheidend für das Wohlbefinden des Menschen und für seine Bereitschaft, sich in vollem Umfang seinen Aufgaben zuzuwenden. Im Bayerischen Bildungsplan werden drei Kompetenzbereiche unterschieden: personale Kompetenzen, Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext und lernmethodische Kompetenz.