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2.1.2. Das Verständnis von Bildung

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Vor dem Hintergrund des oben dargestellten Bildes vom Kind wird Bildung als sozialer Prozess verstanden. „Nur in gemeinsamer Interaktion, im kommunikativen Austausch und im ko-konstruktiven Prozess findet Bildung, nicht zuletzt als Sinnkonstruktion, statt.“20 Bildungsprozesse sind also immer im sozialen und kulturellen Kontext anzusiedeln. Drei Aspekte werden in diesem Zusammenhang hervorgehoben:

– Die kindliche Entwicklung wird von Anfang an unter biologischen und soziokulturellen Reifungs- und Wachstumsprozessen gesehen.

– Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan bekennt sich ausdrücklich zu seiner abendländischen Tradition, die durch das humanistische und christliche Welt- und Menschenbild geprägt ist. Gleichzeitig wird betont, dass auch Familien und Kinder mit einem anderen kulturellen und religiösen Hintergrund am Bildungsgeschehen zu beteiligen sind. Diese Unterschiede „sind als Chance und Bereicherung zu betrachten. Sie werden genutzt, um allen mehr Lernerfahrungen zu bieten.“21

– Das Verständnis von Bildung als sozialem Prozess führt zu einer erweiterten Zielsetzung des Bildungsplanes: „Neben der Stärkung individueller Autonomie werden auch die Mitgestaltung der sozialen und kulturellen Umgebung und die entwicklungsangemessene Übernahme von Verantwortung betont.“22

Der Bildungsplan orientiert sich vor diesem Hintergrund in seinen Zielen und Inhalten an einem „weiten und ganzheitlichen Verständnis“, das folgende Dimensionen berücksichtigt: persönliche, interaktionale und kulturelle Wissensdimension und eine partizipatorische Dimension. Er legt ein „breites Verständnis von Allgemeinwissen zugrunde. Es stellt die Entwicklung von Basiskompetenzen und Werthaltungen in den Mittelpunkt und verknüpft diese mit dem Erwerb von inhaltlichem Basiswissen.“ Dies vermittelt den Kindern ein „inneres Gerüst“ und gibt ihnen so Orientierung. Insbesondere ermöglicht dieses Bildungskonzept den produktiven Umgang mit Vielfalt und Wandel. Der partizipatorische Aspekt unterstützt die Entwicklung positiver Haltungen zum Leben und Lernen nachhaltig.23

Da Kinder Kompetenzen, Werthaltungen und Wissen an vielen Bildungsorten erwerben, betont der bayerische Bildungsplan, da diese aufeinander angewiesen sind, diese zu verknüpfen. Er unterscheidet zwischen informellen Bildungsorten (z. B. Familie, Kindergruppe, Medienwelt), non-formalen Bildungsorten (Kindertageseinrichtungen, Musik- und Kunstschule) und formalen Bildungsorten (Schulen).24

Religiöse Bildung am Bayerischen Untermain

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