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DAS WISSEN VOM LEBEN

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Der Begriff »Ayurveda« ist eine Zusammensetzung aus »āyus« (Leben) und »veda« (Wissen beziehungsweise Weisheit) und bedeutet so viel wie »die Wissenschaft vom langen und gesunden Leben«. In Indien ist es, auch wenn die ersten schriftlichen Aufzeichnungen auf über 5000 Jahre datiert sind, noch heute Bestandteil der medizinischen Versorgung für mehr als 1,3 Milliarden Menschen.

Ayurveda unterscheidet Einflüsse, die gesund und dem Leben förderlich sind, von solchen, die dem Menschen schaden. Dies betrifft nicht nur den Pfad der Ernährung, sondern genauso unser gesamtes Verhalten und unsere individuelle Lebensweise. Ein wichtiger Faktor hierbei ist beispielsweise der Schlaf. Aus ayurvedischer Sicht ist er die wichtigste Regenerationsphase des Tages. Schlafen wir auf Dauer zu wenig, bringt uns das aus dem Gleichgewicht und wir werden krank. Fettiges oder zu viel Essen sowie Alkohol sind unserer Gesundheit ebenfalls nicht förderlich und auch Stress belastet sie. Daher wird der Förderung der mentalen und körperlichen Gesundheit im Ayurveda mindestens genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie der tatsächlichen Behandlung von Krankheiten.

_____ »Gutes und schlechtes Leben, glückliches und unglückliches Leben, das, was dem Leben zu- beziehungsweise abträglich ist, das Maß des Lebens und seiner Komponenten und das Leben selbst – wo all das erklärt wird, das nennt man Ayurveda.«

CHARAKA (CA . 300 – 200 V. CHR.)

Ayurveda versteht sich als ganzheitlich praktizierende Wissenschaft, die den Menschen immer als eine Einheit vom KörperGeist und der Seele wahrnimmt. Unsere Gesundheit besteht aus der nicht zu trennenden Einheit von Körper und Geist sowie einer harmonischen Beziehung mit unserem Umfeld. Entsprechend berücksichtigt Ayurveda die Wechselwirkung der verschiedenen Organsysteme im Körper genauso wie die Tatsache, dass wir nonstop mit der Natur und den sozialen Ereignissen um uns herum in Wechselwirkung stehen.

Eine nicht unwichtige Rolle der Heilung mit Ayurveda wird dem Prinzip der synergetischen Therapie zugesprochen. Sie nutzt die Fähigkeiten der menschlichen Psyche zur Selbstorganisation und macht es möglich, dass wir uns nachhaltig selbst heilen. Ein weiterer Baustein ist, auf das Individuum einzugehen und seine einzigartige Konstitution zu berücksichtigen. Denn solange persönliche und individuell unterschiedliche Eigenschaften, Interessen, Neigungen und Anfälligkeiten, aber auch Vorerkrankungen oder das soziale Umfeld nicht in Anamnese und Gesamtbild einbezogen werden, kann kein therapeutischer Erfolg und keine Heilung stattfinden. Entsprechend können bei zwei Menschen mit ähnlicher Symptomatik je nach Persönlichkeit völlig unterschiedliche Methoden angewandt werden oder erfolgreich sein.

Die Heilung mit Ayurveda basiert also auf vielen verschiedenen Maßnahmen, die weit über das hinausgehen, was heutzutage in der klassischen westlichen Medizin angeboten wird. Während diese eher auf die Behandlung von Symptomen setzt, ist Ayurveda an Prävention und der vollen Gesundung des Patienten interessiert. Dazu braucht es natürlich viel Zeit, die wir uns in unserem hektischen Alltag oft nicht gönnen können oder wollen. Hierin liegt mit Sicherheit auch eine der größten Herausforderungen, was eine Annäherung des Ayurveda an unsere moderne Medizin betrifft.

Die vier Säulen der Therapie

Um wesentliche Bedingungen für eine erfolgreiche Behandlung und heilsame Therapie gewährleisten zu können, gelten folgende vier Faktoren als besonders wichtig.

 Säule 1, der Arzt: Er sollte, neben Empathie, Geschicklichkeit und Fleiß, vor allem über ein exzellentes theoretisches Fachwissen sowie eine umfangreiche Praxiserfahrung verfügen.

 Säule 2, die Heilmittel: Für eine umfassende Wiederherstellung der Gesundheit sind im Lauf des Genesungsprozesses vor allem Heilmittel mit individueller Dosierung unter Beachtung der tagesaktuellen individuellen Anamnese des Patienten einzusetzen. Oft verfügen die Heilmittel über ein breites Einsatzspektrum und können in verschiedenen Formen verabreicht werden.

 Säule 3, das medizinische Personal: Auch dieses sollte, genau wie der Arzt, über ein fundiertes Fachwissen verfügen, gepaart mit großer Empathie und großem Engagement für die Patienten sowie manueller Geschicklichkeit.

 Säule 4, der Patient: Die größte Eigenschaft des Patienten sollte und muss der Wille zur Selbstverantwortung sein. Daneben sind mentale Stärke sowie die positive Annahme beziehungsweise Umsetzung des Therapiekonzeptes sowie eine ehrliche Kommunikation mit dem Arzt für den Weg der Heilung unerlässlich.

Heilsam kochen mit Ayurveda

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