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DIE HEIL- UND KOCHKUNST DES AYURVEDA

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Ayurveda ist kein Hokuspokus und keine Wellnessmode, sondern als Teil der Weltmedizin ein unschätzbares Kulturgut. Denn es bietet ein umfassendes System zur Gesundheitsvorsorge und zur Behandlung von Krankheiten.

Ganzheitlich und individuell: Das sind die wesentlichen Prinzipien meiner Medizin. Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, dass wir Ärzte alles anwenden, was hilft, Krankheiten zu verhindern sowie individuelles und allgemeines körperliches oder seelisches Leid zu überwinden – oder wenigstens um dieses zu lindern und gesünder zu leben. Das gilt für die Hightechverfahren der hochentwickelten Schulmedizin ebenso wie für die bewährten Therapien der Naturheilkunde und Psychologie. Egal, seit wann und wo sie bisher praktiziert werden beziehungsweise wurden – in Asien, in Europa, in der Neuen Welt oder sonst wo. Deshalb ist es auch höchste Zeit, die enormen Möglichkeiten – auch die digitalen – unserer global vernetzten Welt zu nutzen, um das medizinische Wissen aller Kulturen und Epochen zusammenzuführen: die Schulmedizin mit der Traditionellen Westlichen Medizin und den Heilweisen der Weltkulturen wie beispielsweise der Inder, dem Ayurveda. Altes Wissen kann das Know-how von morgen sein. Es nicht zu vergessen oder ad acta zu legen, sondern es geprüft mit dem Neuen von heute, morgen und übermorgen zu verbinden, sollte uns beflügeln – Therapeutinnen und Therapeuten aller Couleur ebenso wie jeden einzelnen Menschen. Denn es geht um unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden. Dazu, und nicht auf dieser oder jener Lehrmeinung zu beharren, verpflichtet mich als Arzt der hippokratische Eid. Deshalb habe ich den Begriff der WELTMEDIZIN geprägt.

_____ »Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung. Der Mensch ist von Natur aus gut!«

MENGZI (372–289 V. CHR.)

Von Kindesbeinen an bin ich mit den Möglichkeiten anderer Heilweisen konfrontiert gewesen. Bei jeder Erkrankung wurde ich zunächst mit naturheilkundlichen Methoden behandelt, bevor man im Einzelfall die »chemische Keule« auspackte. Aufsteigende Fußbäder bei Schlafstörungen, Bauchmassagen mit Melissenöl, Schwitzbäder zur Linderung von Muskelschmerzen oder zur Verhinderung von grippalen Infekten, bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder Bauchgrummeln und Pupserei – sei es mit speziellen Kräutertees mit Thymian, Ingwer, Kümmel und Co. – sind mir in guter Erinnerung. Gerade auch auf die Nahrung wurde bei uns zu Hause riesiger Wert gelegt. Meine Mutter war eine grandiose Köchin, die mir nicht nur das Kochen und Backen beibrachte, sondern auch die Erkenntnis, dass Nahrung ein Heilmittel ist, das »fantastisch hilft, Krankheiten zu lindern und zu verhindern, mein Junge«. Das war ihr Mantra, das sie mir unermüdlich eintrichterte. Was hat sie mir nicht alles diesbezüglich beigebracht. Dafür bin ich dir unendlich dankbar, meine liebe Mutti!

Der persönliche Drang, mich praktisch darin zu vertiefen, später auch medizinisch und wissenschaftlich, brachte mich unter anderem zu der Auseinandersetzung mit dem Ayurveda, der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der Pflanzenheilkunde und anderen Heilweisen der Welt. Meine diesbezügliche Wissbegierde treibt mich seit meiner Schulzeit. Wichtig für mich war und ist dabei, in meiner täglichen Praxis von leicht nach schwer zu behandeln. Mit einfachen Methoden wie der Rezeptur von Pflanzen, Massagen oder Ernährungsumstellung anzufangen, bevor es invasiver wird. Das Bemühen, die im Einzelfall schwer zu verstehenden medizinischen Zusammenhänge und Begrifflichkeiten verschiedener Heilmethoden zu vereinfachen und für den Laien verständlich zu übersetzen, ist seit dieser Zeit ein wichtiger Teil meines Lebens geworden.

Heilsam kochen mit Ayurveda

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