Читать книгу Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western - R. S. Stone - Страница 28

Оглавление

13



Am Flussufer war die Spur Jims zu Ende gewesen, zu Ende für Tom Cadburn und für Sam. Im Wasser konnte auch Sam keine Spur verfolgen. Die einzige Chance, die Tom hatte, um den Punkt zu finden, wo Jim den Fluss wieder verlassen hatte, war, dem Ufer zu folgen.

Tom machte sich darauf gefasst, beide Ufer absuchen zu müssen. Er musste damit rechnen, dass Jim den Fluss auf der anderen Seite verlassen hatte. Dies wiederum konnte bedeuten, dass Tom womöglich tagelang am diesseitigen Ufer suchte und dann noch mal eine lange Zeit verlor. Es war auch möglich, dass Jim im Wasser zurückgeritten und den Fluss viel weiter abwärts verlassen hatte.

Tom machte sich keine Illusionen, glaubte aber annehmen zu können, dass Jim Flussaufwärts gezogen war. Auf der Landkarte, die Tom besaß, war die Ranch von Mac Houston eingetragen. Zunächst sagte ihm dieser Name gar nichts. Aber als er schon eine ganze Weile am Ufer entlanggeritten war und Sam weit voraus nach einem Wiederauftauchen der Spuren der Fährte Jims suchte, fiel es Tom plötzlich ein. Mac Houston, war das nicht dieser Rancher, der die Schwester Hank Burlingtons geheiratet hatte? Irgendwas war ihm doch davon zu Ohren gekommen. Vielleicht ist er dorthin. Er will untertauchen, sucht dort Hilfe. Zielstrebig ritt Tom jetzt flussaufwärts. Es war ihm gleichgültig, ob er die Spuren fand oder nicht. Diese Ranch, so bildete er sich ein, war der Punkt, wo er ganz sicher wieder auf ein Zeichen oder einen Hinweis auf Jim Burlington stoßen würde. Er ahnte gar nicht, wie sehr er recht hatte.

Vier Stunden lang fanden sie keine Spur. Dann tauchte sie wieder auf. Am diesseitigen Ufer war sie ein Stück weiter zu verfolgen, und zwar dort, wo die Stromschnellen im Fluss waren. Die hatte Jim wohl vermeiden wollen. Oberhalb aber verschwand die Spur wieder im Wasser.

Nach abermals knapp vier Stunden stieß Tom auf viele Hinweise, die von der Nähe einer Ranch zeugten. Und zugleich hatte Sam eine Tränke erreicht.

Sam lief hin und her. Irgendwas hatte er wohl in der Nase. Aber die vielen anderen Gerüche schienen ihn doch ordentlich zu verwirren. Nach einer Weile aber strebte er den Hang hinauf, die Nase dicht am Boden, lief weiter, und Tom folgte ihm mit Thunder und dem Reservepferd, was er mitgenommen hatte. Dieses Tier hatte einmal einem der Banditen gehört, die über den schmalen Sattelgrat geklettert waren, um dann unter Toms Kugeln zu sterben. Die seinerzeit zurückgelassenen Pferde hatte Tom später geholt, hatte ihnen, eines nach dem anderen, über den schmalen Grat zurück geholfen und sie später mitgenommen, als er mit Marc Fisher zu jener Stelle geritten war, wo sie dann auf die Toten stießen, auf die Opfer von Jim Burlingtons Amoklauf. Wie Tom es auch beschlossen hatte, war Marc Fisher zurück in die Stadt gebracht worden und saß jetzt unter Old Joes Obhut im Gefängnis ein. Die Toten waren sicher mittlerweile begraben. Doch Tom hatte das nicht abwarten können. Jetzt war er schon fünf Tage unterwegs und entdeckte plötzlich die Ranch in diesem weiten Talkessel.

Der Reitpfad, der sich durch das Gras zog, führte genau darauf zu. Und Sam hatte die Spur gefunden. Er schien jetzt ganz sicher zu sein, dass es die Spur der beiden Pferde Jims war.

Wenig später hatte Tom diese Ranch erreicht und sah zuallererst mehr als ein Dutzend Geier, die auf dem Hof herumhüpften, sich um etwas balgten, das Tom nicht erkennen konnte.

Sam, der Geier nicht mochte, raste mit wildem Jaulen auf sie zu, und die schwerfälligen Vögel hüpften flügelschlagend zur Seite und gaben frei, was Tom vorher nicht sehen konnte: die Kadaver von Hunden.

Wütend darüber, von ihrer Beute verscheucht worden zu sein, wollten die Geier auf Sam losgehen, aber als er einen blitzschnell packte und ihn in den Flügel biß, da machten die anderen doch respektvoll Platz.

Die Tatsache, dass Geier ungestört auf einem Ranchhof herumflattern konnten, machte Tom stutzig. Wenig später sah er in einem Corral die abgehetzten Pferde Jims. Als er dann das Haus betrat und die Toten fand, wusste er Bescheid. Jim Burlington hatte auch hier blutige Zeichen hinterlassen.

Toms Rast auf der Ranch war kurz. So kurz wie ein Mann brauchte, um drei Tote zu begraben.

Tom entdeckte noch in einem kleinen Pferch ein Fohlen, das dort eingesperrt war und kein Wasser hatte. Tom ließ es zu den größeren Tieren, die eine eigene Tränke besaßen, damit nicht dieses Tier verdursten musste. Dann ritt er weiter.

Die Spur von Jims Pferden war gut fünf Stunden alt. Und der Vorsprung schien sich zu vergrößern. Während Tom sich Zeit ließ, weil er die Pferde nicht abhetzen wollte, als es über die Berge ging, schien Jim auf seine Tiere wenig Rücksicht genommen zu haben.

Während er ritt, fragte sich Tom, was wohl im Kopf dieses Jungen vorgegangen sein mochte, als er auf seinen Vater getroffen war und von da an Amok lief, dass er seine Tante, seinen Onkel und den alten Mann erschossen hatte, von dem Tom nicht wusste, wer er war.

Die Richtung, die Jim einhielt, führte nicht nur nach Norden, sondern geradewegs in die Brasada. Tom kannte sich hier einigermaßen aus. Und er schien sich auch darin sicher zu sein, das nächste Ziel Tom Burlingtons zu kennen. Tom würde Jim vorher nicht einholen. Jim musste längst dort sein. Dieses Ziel war eine ehemalige Postkutschenstation am Rande der Brasada. Tom war einmal vor Jahren dort vorbei geritten. Er entsann sich, dass dort eine Familie lebte, die versuchte, dem kargen Land ringsherum ein wenig Mais, ein paar süße Kartoffeln und etwas Weizen abzutrotzen.

Was werde ich finden, wenn ich dieses Anwesen erreiche?, fragte sich Tom.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

Подняться наверх