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Die Dämmerung legte sich grau über das Land und als Jed O'Malley endlich den Rio Pecos erreichte, war es schon ziemlich dunkel.

Der Vollmond stand fahl am Himmel.

Jed hatte keine Schwierigkeiten, der Spur der Walton-Bande weiter zu folgen.

Sie waren entlang des Flusses nach Süden unterwegs. Jed brauchte also nur dem Rio Pecos zu folgen. Die nächste Stelle, an der man eine Rinderherde durch den Fluss treiben konnte, lag einige Meilen südlich.

Zumindest bis dahin mussten der falsche Major und seine Leute auf dieser Seite des Flusses bleiben. Vorausgesetzt natürlich, die Blauröcke kannten diese Stelle überhaupt.

Vorher die Rinder auf die andere Seite zu bringen, würde ihnen ein Großteil der Herde von der starken Strömung davonreißen.

Jed gönnte sich und seinem Gaul keine Pause. Da er von Anfang an kein übermäßig großes Tempo vorgelegt hatte, war das Tier kräftemäßig noch einigermaßen beieinander.

Und der Hass, den Jed auf Walton verspürte hätte vermutlich ohnehin verhindert, dass er hätte Schlaf finden können.

Es war schon weit nach Mitternacht, als Jed sein Pferd zügelte, weil er ein Geräusch gehört hatte.

Jed lauschte einige Augenblicke lang aufmerksam auf das, was der Wind zu ihm herübertrug.

Und das kannte er nur zu gut.

Rinder!

Jed ritt noch ein Stück weiter, dann ließ er sich aus dem Sattel gleiten, holte die Winchester aus dem Futteral und machte das Pferd an einem Strauch fest.

In geduckter Haltung und so gut wie lautlos schlich er über den grasbewachsenen Boden.

Und dann sah er schließlich die Herde.

Sie war ruhig. Sie hatten es also geschafft, die Longhorns wieder unter Kontrolle zu bringen, was gar nicht so einfach gewesen sein konnte.

Aber vielleicht waren diese falschen Kavalleristen ja auch gar nicht solche blutigen Anfänger, was Rinder anging.

Vielleicht hatten sie diese Masche ja schön öfter versucht.

Etwas abseits in Flussnähe befand sich das Lager.

Das Feuer war schon ziemlich heruntergeprasselt. Der Großteil der Männer schien zu schlafen und hatte sich in Decken gehüllt.

Nur einige Wachposten patrouillierten herum. Jed sah sie sich als dunkle Schattenrisse gegen das Licht des Lagerfeuers abheben.

Bei der Herde war auch jemand.

Jed überlegte, was er jetzt tun konnte.

Es war unmöglich, sich mit der ganzen Bande auf einmal anzulegen und dabei auch noch als Sieger aus dem Kampf hervorzugehen.

Nein, da hatte er keine Chance. Und ein Selbstmörder war Jed O'Malley nicht.

Er konnte versuchen, sich Barry Walton zu schnappen, aber solange er von einer Horde von Bewaffneten umgeben war, konnte er nicht hoffen, den Boss der Bande in die Gewalt zu bekommen, um ihn nach Brownwell zu bringen, wo er in einer Zelle auf seinen Prozess warten konnte.

Die Rinderherde - das war der wunde Punkt dieser Banditen.

Wenn die Herde wieder in Panik geriet, dann würde es ein großes Chaos geben. Und das konnte Jeds Chance sein...

Jed arbeitete sich immer weiter vor. Von einem Strauch zum anderen.

Er konnte inzwischen ganz gut beobachten, was im Lager vor sich ging. Stück um Stück arbeitete er sich in Richtung der Herde vor, die er Walton und seinen Banditen wieder abjagen wollte.

Die Tiere nachher in der Umgegend wieder einzufangen, war nicht allzu schwer, sofern man ein paar erfahrene Cowboys einstellte.

Jed tauchte gerade aus seiner Deckung hervor, da ließ ihn das Geräusch eines zurückgezogenen Revolverhahns aufhorchen.

"Nicht umdrehen!", sagte eine dunkle Stimme. "Sonst bist du ein toter Mann!"

Jed hörte Schritte.

Im nächsten Moment spürte er einen Revolverlauf in seinem Rücken.

"Was suchst du hier, bei unserer Herde?", fragte die Stimme.

Der Kerl hatte Jed offenbar noch nicht wiedererkannt.

"Ich bin auf der Durchreise", knurrte Jed.

Eine Hand griff ihm ins Revolverholster und zog ihm den 45er Colt heraus.

"Lass die Winchester fallen!"

Jed gehorchte. Es war besser so. Gegen den Lauf eines Revolvers im Rücken gab es kein Argument.

"Und was jetzt?", erkundigte sich Jed.

Sein Plan war gründlich daneben gegangen. Aber jetzt hieß es, trotz allem kühlen Kopf zu bewahren. Und wenn er großes Glück hatte, dann konnte er vielleicht sogar noch sein Leben retten...

"Wir mögen keine Herumtreiber, die bei unserer Herde umherschleichen!", zischte die Stimme. "Los, vorwärts! Und keine Tricks, sonst bist du ein toter Mann!"


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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