Читать книгу Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western - R. S. Stone - Страница 36

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Als Jed die O'Malley-Ranch erreichte, kamen ihm zwei Frauen entgegen. Die ältere war Laura O'Malley, seine Mutter, die jüngere hieß Beth, trug eine praktische Drillich-Hose und ein Männerhemd und war Jeds jüngere Schwester.

Gerade achtzehn war sie und selbst die unförmige Kleidung konnte ihre Schönheit nicht verbergen.

"Jed!", rief Laura O'Malley bestürzt, als ihr Blick auf den blutenden Ross fiel. "Mein Gott, was ist passiert?"

"Ich werde es dir gleich erzählen", sagte er düster.

"Wo sind dein Vater und die anderen?"

Jed sprang aus dem Sattel und packte sogleich wieder zu, damit Ross nicht herunterrutschte.

Er nahm den Verletzten auf den Rücken und schleppte ihn in Richtung des Ranchhauses.

Und dabei wandte er sich an Beth. "Setz dich auf den Gaul hier und reite zu Doc McCooney!"

"Aber..."

"Schnell! Es geht um Ross' Leben!"

Beth nickte. Sie nahm die Zügel des Pferdes, schwang sich hinauf und ließ das Tier lospreschen. Beth war eine hervorragende Reiterin. Sie würde genauso schnell beim Doc sein, wie einer der Cowboys.

Die nächste Stadt war Brownwell, aber der Doc brauchte für seine Praxis ein großes Haus und so hatte er sich nicht in der Stadt, sondern in einer nahegelegenen Ranch eingerichtet, die vor Jahren aufgegeben worden war.

Es dauerte nicht lange und Beth war hinter der nächsten Hügelkette verschwunden. Jed ging indessen ins Haus. Seine Mutter hatte die Tür vor ihm geöffnet.

"Wo willst du ihn hinlegen, Jed?"

"In mein Zimmer!"

Einen Augenblick später legte Jed den Verletzten vorsichtig auf sein Bett.

Ross' Atem war flach.

"Ich werde heißes Wasser machen", sagte Laura O'Malley und wandte sich zum Gehen.

Jed hielt sie am Arm.

"Warte, Ma."

"Was ist noch?"

"Sie sind alle tot, Ma. Dad, Stuart, Palmer..."

Laura stand wie zur Salzsäule erstarrt da und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Augen wurden rot. "Nein...", flüsterte sie und schüttelte dann stumm den Kopf.

Sie sah Jed einen Moment lang fassungslos an und fragte dann: "Was ist passiert, Jed?"

Jed stockte.

Als er schließlich soweit war, darüber sprechen zu können, berichtete er in knappen Worten, was sich beim Round up zugetragen hatte.

"Kaltblütige Killer waren das!", knurrte Jed grimmig. "Ein Menschenleben war ihnen völlig gleichgültig!"

"Glaubst du, dass es wirklich Soldaten waren?"

"Sie trugen die blaue Uniform, das ist alles was ich weiß. Und dass sie mit der Herde in Richtung Westen gezogen sind. Aber sie werden für das bezahlen, was sie getan haben, Ma! So wahr ich hier stehe!"

Laura nahm die Hände vor das Gesicht und schwieg einen Moment.Dann ging sie wortlos hinaus in die Küche, um heißes Wasser zu machen.

Sie war eine Frau, die soeben alles verloren hatte. Den Mann, die Herde... Sie stand buchstäblich vor dem Nichts.

Aber sie behielt die Fassung. Das Leben an der Seite eines Ranchers hatte sie äußerlich hart werden lassen. Aber in ihrem Inneren brach eine Welt zusammen.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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