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Wie lang dauert „jetzt“?

Zwölf

Eigentlich könnte man denken, dass das Wort, das jetzt von deinem Blick gestreift wird, genau diesen Moment in der Zeit beschreibt: das Jetzt. Und wenn dieser Augenblick beim nächsten Wort ist, ist das alte Jetzt schon vom nächsten Jetzt abgelöst worden. Bedeutet das, dass „jetzt“ genau ein Wort lang dauert?

„He!“, wäre ein ziemlich kurzes Jetzt.

„Fußballstadiondauerkartenübertragungsverordnungsentwurfsgesprächsgruppentermin“ wäre ein ziemlich langes Jetzt.

(Das liebe ich an der deutschen Sprache: Ein langes Wort kann immer noch länger gemacht werden. Manche Wörter sind so lang, die sind kurz davor, eine eigene Postleitzahl zu bekommen.)

Aber kann es sein, dass es unterschiedlich lange „Jetzts“ gibt? Das Jetzt sollte doch immer die gleiche Dauer haben, oder? „Jetzt“ beschreibt ja „Gleichzeitigkeit“.

Das ist eine Frage, die Menschen aus den unterschiedlichsten Forschungsgebieten beschäftigt. Um herauszufinden, wie lange „jetzt“ dauert, wird zum Beispiel überprüft, wie kurz eine Pause zwischen zwei Ereignissen höchstens sein darf, damit diese beiden Ereignisse von Menschen als gleichzeitig wahrgenommen werden. Beim Sehen dürfen zwischen zwei Lichtblitzen 20 Millisekunden Zeit vergehen, man nimmt sie trotzdem noch als gleichzeitig wahr. Beim Hören sind es nur drei Millisekunden zwischen zwei Tönen. Das „Jetzt“ als die Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft ist für die Wissenschaft übrigens drei Sekunden lang.

Das klingt sehr plausibel, finde ich. Vergangenheit und Zukunft werden vom „Jetzt” zusammengehalten: eine Sekunde für das, was war, eine für das, was wird, und eine für das, was ist.

99 Fragen, mit denen Eltern ihre Kinder wirklich erreichen

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