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Gibt es Zufall?

Einundzwanzig

Hin und wieder passiert mir Folgendes: Ich möchte einen Freund anrufen und nehme mein Telefon in die Hand – da klingelt mein Telefon und genau dieser Freund ist dran. Ich sage: „Das ist aber ein Zufall. Ich wollte dich gerade anrufen!“ Er antwortet: „Es gibt keine Zufälle.“

Wenn Menschen so etwas sagen, dann meinen sie meistens, dass unser Leben von einer höheren Macht vorbestimmt wird – sei es das Universum, Gott oder die eigenen Eltern. Es gibt eine Vorhersage, die eintreffen wird, egal was du tust. Nichts passiert zufällig, alles hat einen tieferen Sinn. Wenn sich zwei Menschen treffen und daraus eine große Freundschaft entsteht, dann ist das eben kein Zufall, sondern geplant. Von wem auch immer.

Das ist allerdings nicht, was mein Freund meint. Für ihn ist ein Zufall zwar auch das Gegenteil von einem Plan. Er behauptet aber, es gäbe gar keinen Plan von einer höheren Macht. Und wo es keinen Plan gibt, gibt es auch nicht das Gegenteil von einem Plan.

„Ja, ja“, antworte ich dann, „vielleicht gibt es keine höhere Macht, aber trotzdem gibt es ja wohl Ordnung und Unordnung, also Plan und Zufall.“ Wenn ich zum Beispiel auf ein Blatt Papier ganz viele Punkte im gleichen Abstand male, ergibt das ein Muster. Muster erkennen wir überall in der Natur. Es gibt also Pläne. Und das Gegenteil kommt in der Natur auch oft genug vor. Also gibt es auch Zufälle.

„Ja“, meint mein Freund, „vielleicht denkst du nur, du erkennst geplante Muster, weil dein Gehirn das so erwartet. In Wirklichkeit könnten diese ‚Muster‘ auch nur optische Täuschungen sein, die ganz ohne Plan entstanden sind.“

„Also doch Zufall“, denke ich, antworte aber nur: „Auf jeden Fall schön, dass du angerufen hast.“

99 Fragen, mit denen Eltern ihre Kinder wirklich erreichen

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