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Wann hattest du das letzte Mal Schadenfreude?

Fünf

Was genau ist Schadenfreude eigentlich? Sie besteht aus zwei Wortelementen: Schaden und Freude. Genauer gesagt handelt es sich um das Gefühl der Freude, das man empfindet, wenn einem anderen ein Schaden widerfährt. Zum Beispiel: Jemand rennt schwungvoll nach draußen, übersieht dabei eine Glastür und knallt boing dagegen. Falls du jetzt beim Lesen grinst, hast du ein kleines bisschen Schadenfreude.

Der Philosoph Arthur Schopenhauer1 war übrigens der Ansicht, dass nur böse Menschen Schadenfreude empfinden. Und Richard Chenevix Trench, ein irischer Erzbischof aus dem 19. Jahrhundert, schrieb, dass es kein gutes Zeichen sei für eine Kultur, wenn ihre Sprache solch ein Wort hervorgebracht habe.2 Für den Begriff „Schadenfreude“ gibt es weder im Englischen, noch im Französischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen oder Polnischen eine Übersetzung! Die Menschen dort benutzen unser Wort. Rein sprachlich gesehen ist „Schadenfreude“ also eine unglaublich erfolgreiche deutsche Errungenschaft. Aber tatsächlich gibt es dieses Gefühl bei Menschen auf der ganzen Welt. Und zwar nicht nur bei den Bösen. (Puh, Glück gehabt!)

Aber worum genau handelt es sich bei dem Gefühl der Schadenfreude? Ist es meine Erleichterung darüber, dass mir das Missgeschick erspart geblieben ist? Oder spielt Gehässigkeit eine Rolle, weil ich insgeheim denke, „die Glastür war aber so was von verdient“? Und, wenn ja, warum war sie verdient? Vielleicht, weil ich ein bisschen neidisch auf den anderen war? Ein sehr interessantes Gefühl ist Schadenfreude allemal, gerade weil sie so vielfältig ist.

99 Fragen, mit denen Eltern ihre Kinder wirklich erreichen

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