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Ist ein Problem immer noch ein Problem, wenn du nicht mehr denkst, dass es ein Problem ist?

Fünfzehn

Manchmal habe ich das Problem, dass ich einen Text schreiben möchte, aber einfach nicht weiterkomme. Als würde ich in einem Zimmer festsitzen, weil die einzige Tür nach draußen von außen blockiert ist. Ich starre auf die Tür, rüttle an der Klinke, trete gegen das Holz, aber nichts bewegt sich. Ja, Probleme bedeuten oft, dass man in einer Situation steckt und keinen Ausweg sieht. Oder man sieht den Ausweg, aber der ist fest verschlossen.

Wenn ich nicht weiß, wie es weitergehen soll, dann mache ich für gewöhnlich etwas ganz anderes. Das hilft komischerweise. Ich lese etwas oder zeichne oder sehe aus dem Fenster. Und während ich etwas anderes mache, arbeitet mein Gehirn im Hintergrund weiter an der Lösung des Problems, ohne dass ich mich bewusst daran beteilige. Fast so, als würde ich in der Mikrowelle Essen heiß machen: Ich stelle den Teller rein, schalte das Gerät ein, nach kurzer Zeit macht es „pling“, die Mikrowelle ist fertig, und ich muss nur noch das heiße Essen rausnehmen. Wenn ich mich mit etwas anderem beschäftige, meldet sich irgendwann mein Gehirn mit einer Idee zur Lösung meines Problems. Zum Beispiel: „Hey, auch das Fenster ist ein Weg nach draußen.“

Ein Problem kann man als unüberwindbares Hindernis sehen, das einem den Weg versperrt. Aber was, wenn man das Hindernis nicht als Hindernis nimmt, sondern als Möglichkeit, mal vom Weg abzukommen und um das Hindernis herumzugehen? Wer weiß, wohin einen das dann führen kann.

99 Fragen, mit denen Eltern ihre Kinder wirklich erreichen

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