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Wie die Alltagsrealität uns begrenzt

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So natürlich, notwendig und segensreich das Erschaffen einer gemeinsamen Alltagsrealität für das Überleben, für die Funktionalität, für die Verständigung und das Zusammenwirken ist, so bringt es gleichzeitig mehrere Schwierigkeiten mit sich, denn eine kollektive Deutung der Wirklichkeit birgt nicht nur Chancen, sondern beinhaltet auch Begrenzungen. Diese sind keineswegs individueller Natur, sondern betreffen jeden Menschen, da alle (gesunden) Menschen sich im Laufe ihres Lebens zunächst mit der Konsensustrance einer Alltagsrealität identifizieren.

Leider werden uns die Begrenzungen der Alltagsrealität und die damit einhergehenden Schwierigkeiten nicht vermittelt, sodass wir typischerweise zunächst denken, dass sie unser persönliches Problem sind, wenn wir darunter leiden. Hier könnte das Wissen um die verschiedenen Bewusstseinsebenen, so wie sie in diesem Buch dargestellt werden, sehr hilfreich sein. Wenn wir nämlich erkennen, dass eine Schwierigkeit nicht ­persönlicher Natur ist, sondern aus einer kollektiven Begrenzung entsteht, werden wir sie nicht mehr fälschlicherweise als persönliche Schwäche oder eigenes Versagen bewerten. So brauchen wir uns nicht mehr in Selbstzweifeln ergehen, sondern haben die Freiheit, uns auf eine kreative Weise mit der eigentlichen Begrenzung auseinanderzusetzen.

Zwischen Zeit und Ewigkeit

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