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2.03 An ihren Floskeln sollt ihr sie erkennen

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Auch ohne das Ende einer Meldung abzuwarten, merkt man schnell das Tendenzielle und zwar an den sich ständig wiederholenden Floskeln:

der Schutzschild der Nato, die chinesischen Machthaber, die gemeinsamen Werte, die Sicherung des Friedens, das Europäische Haus, der umstrittene Autor.

Die erkennbaren Symptome für eine Tendenz in Texten sind nicht nur einzelne Attribute und festgelegte Floskeln, sondern auch kleine Legenden, die immer wiederholt und eingeflochten werden. Wissenschaftler und neuerdings auch Journalisten nennen solche Erzählungen Narrative. Sie werden so lange wiederholt, bis jeder sie glaubt. Das ist übrigens ein in der Psychologie schon lange bekannter und dort nachgewiesener Effekt, er funktioniert so ähnlich wie das Lernen von Vokabeln, nur nicht aktiv, sondern passiv, durch Medienmassage.

Was oft genug, am besten in verschiedenen Zusammenhängen, immer wiederholt wird, wird am Ende geglaubt. Dieses Prinzip gilt auch beim Verbreiten von Religion und Ideologie. Irgendwann gibt das Individuum den Widerstand auf und glaubt einfach die Geschichte; das heißt, man wiederholt sie innerlich und wenn jemand danach fragt, sagt man selber die üblichen Floskeln. Bis es einem dann doch (hoffentlich irgendwann) wie Schuppen von den Augen fällt.

Beispiele für ein solch fragwürdiges Narrativ sind:

die Einflussnahme des Kreml auf den amerikanischen Wahlkampf oder

die Annektion der Krim durch Putin.

Überleben im Überfluss

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